von Gormalesh | 07.12.2011 | eingestellt unter: Malifaux, Reviews

Review: Malifaux Puppet Wars

Klein, gemein und bewaffnet geht es dem Gegner an die Knöpfe in einem Strategie Spiel in der Welt von Malifaux.

Wyrd Games - Puppet Wars

Puppet Wars – so der Name des neuen Brettspiels der Malifaux-Macher. Abermals versucht sich ein Tabletob-Hersteller an der Entwicklung eines Brettspiels, wie schon einige andere vor ihm. Doch was unterscheidet es von den anderen Spielen? Nun, es ist kein Dungeon Crawler oder Football Spiel. Sondern ein klassisches Hexfeld basierendes Taktikspiel.

Wyrd Games - Puppet Wars Wyrd Games - Puppet Wars Wyrd Games - Puppet Wars

Die Werkzeuge des Strategen (oder was ist in der Box):
In der Packung findet der geneigte Puppen-Spieler ein sehr stabiles Spielbrett, zwei Pokerspiele bei dem die Karten aus einer Art Plastik sind, mehrere verschiedene Plastikchips,18 Zinn Miniaturen und die dazu passenden Werte-Karten, dazu kommt noch eine ausführliche Anleitung und ein Szenario-Buch, welches einen Schritt für Schritt an das Spiel heran führt.

Wyrd Games - Puppet Wars Wyrd Games - Puppet Wars

Lassen wir die Puppen Tanzen (oder wie man das Spiel spielt):
Der Rundenablauf in der Übersicht:

1. Handkarten ziehen
2. Animations-Phase abhandeln (hier geht die Post ab)
3. Aufräum-Phase

Wyrd Games - Puppet Wars Wyrd Games - Puppet Wars Wyrd Games - Puppet Wars

Übergehen wir mal Punkt eins und kommen direkt zum Wichtigsten: die Animations-Phase. Jede Spielrunde beinhaltet 5 davon und in jeder einzelnen kann man eine seiner Puppen zum Leben erwecken und mit ihr 2 Bewegungen und eine Aktion, in beliebiger Reihenfolge, machen. Um ein Püppchen zum Leben zu erwecken muss man die Animationskosten der jeweiligen Figur bezahlen können. Dazu zieht man eine Karte vom Puppetdeck (das Pokerspiel), vergleicht den Wert der Karte und das eventuelle Symbol auf der Karte mit den Animationskosten seiner Püppchen und wählt dann eine aus um mit ihr zu gehen und eine Aktion auszuführen. Die Reihenfolge wer als erster seine Animation ausführen darf wird dadurch bestimmt wer am nächsten an den Animationskosten dran ist.
Kommt es zum Kampf hat jede Puppe Standardangriffe und ihre eigenen speziellen Fähigkeiten zur Verfügung um den Kampf für sich zu entscheiden. Die Handkarten spielen auch in diesem Spiel, wie in Malifaux, eine entscheidende Rolle, mit ihnen können Animationskosten bezahlt, oder das Kampfergebnis beeinflusst werden. Oder aber fast noch wichtiger die Verteidigung der eigenen Puppen verstärkt oder verändert werden. Denn um eine Puppe zu treffen ist es nicht nur wichtig mit der ausgespielten Karte einen bestimmten Wert zu erreichen, nein man muss auch das entsprechende Symbol in seinem Ergebnis haben damit der Angriff erfolgreich ist. Und genau das ist einer der Punkte welches dieses Spiel von anderen würfelbasierenden Strategiespielen abhebt; nicht allein das Zug/Würfelglück ist wichtig, sondern auch wie man seine Handkarten oder Animations karten einsetzt – denn letztere müssen nicht für eine Animation eingesetzt werden sondern können auch auf die Hand genommen werden um sie später z.B. zum Ausweichen zu benutzen.

Fazit:
Puppet Wars ist ein schönes Spiel für zwischendurch und gut geeignet, dank seiner geringen Größe, mitgenommen zu werden um nahezu überall gespielt werden zu können. Die Regeln sind in relativ leicht verständlichem Englisch geschrieben und mit Hilfe des Szenariobuchs ist es ein leichtes sich langsam mit allen Regeln vertraut zu machen. Die Zinnminiaturen sind auf dem üblich hohen Niveau von Wyrd und die neuen Puppetdecks sind ein Augenschmaus. Auch das Spielbrett, für meinen Geschmack etwas zu dunkel und trist gestaltet, ist von sehr guter und stabilster Qualität. Aber leider ist nicht alles in der Box so hochwertig und liebevoll gestaltet wie die Püppchen oder Karten. Die Marker, welche die Berge und Minen darstellen, sind mehr als enttäuschend und tragen leider nicht zum Spielerlebnis bei. Hier wären ein paar zusätzliche Aufkleber oder dreidimensionale Berge wie in Rune Wars stimmiger gewesen und auch die Statusmarken sind auf der dünnsten Pappe nur einseitig bedruckt. Und nun der größte Knackpunkt des Spieles – der Preis – das Spiel ist ein Small-Box Spiel zum Big-Box Preis und dafür hätte ich insgesamt mehr erwartet was das Spielmaterial angeht. Die Regeln und Püppchen alles super und ihr Geld wert aber die Marker welche ja auch ständig auf dem Feld sind einfach hässlich.
Wer die Malifaux Sachen mag, der wird mit dem Spiel mehr als zufrieden sein. Wer allerdings nur ein Brettspiel möchte welches out of the Box spielbar ist der wird eher enttäuscht werden. Und somit kämpfen zwei Seiten in meiner Brust zum einen der Malifauxspieler der einfach alles mit Malifaux geil findet und der Brettspieler der für das Geld auch 2 oder 3 gleichwertige Spiele in den Warenkorb legen kann bei denen das Spielmaterial stimmiger zum Preis ist.

In Deutschland können Malifaux Produkte unter anderem über unseren Partner Fantasy In bezogen werden.

Quelle: Wyrd Games

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Kommentare

  • Nettes Review, die Minis sehen super aus und es scheint auch wirklich einiges an Strategie abzuverlangen, das gefällt. 1 Frage bleibt allerdings noch bei mir: Was kostet denn nun der Spaß?^^

    • Zuviel, meiner Meinung nach. (Links zum Hersteller und zu einem Händler sind ja angegeben, so dass es jeder schnell rausfinden kann, auch wenn ich nicht verstehe, weshalb diese Information nicht im Review gegeben wird, aber ich nehme einfach mal an, dass das einen Grund hat.)
      Das war auch der alleinige Grund, weshalb ich mir das Spiel nicht gekauft habe, denn die Miniaturen gefallen mir sehr gut. Das Spiel wirkt hingegen auf mich recht simpel und rechtfertigt den Preis nicht, für den ich mir drei oder vier andere, sehr gute Brettspiele kaufen könnte. „Small-Box Spiel zum Big-Box Preis“ trifft es sehr genau.

      • Wir haben das Spiel auf der Spiel erstanden und es gab da noch keine richtige Information zum offiziellen Europreis, da vertriebstechnisch noch mit Wyrd Games was offen ist / war.

  • sieht interessant aus, allerdings wären 10 20 tacken weniger auch o.k. gewesen … mal überlegen, denn die minis haben echt was! nur muß man dieja auch wieder anmalen … oh

  • Naja, in diesem Preissegment schmerzt die 1 zu 1 Umrechnung natürlich sehr,
    wenn wir einen fairen Wechselkurs bekommen würden wäre es preislich ja voll in Ordnung…

    • Naja Zoll + Mehrwertsteuer und du bist nun mal leider ca. bei 1:1 zum Dollar. Preiswerter könnte es nur werden wenn du direkt in den USA Bestellst und der Zoll seinen Rüssel nicht in das Paket hängt (was aber so gut wie ausgeschlossen ist).
      Und der Händler in der EU will auch von was Leben.

      • Nunja, ich arbeite selbst in einem Groß- und Einzelhandelsbetrieb, der viel mit Importen zu tun hat und eine 1:1 Umrechnung von Dollar auf Euro können wir unseren Kunden auch nicht bieten. Wir versuchen auch durch Rabatte, faire Großhandelspreise und knappe Kalkulationen so ungefähr den Endkundenpreis des US-amerikanischen Marktes zu entsprechen. Unsere Kunden kaufen sonst in den USA, weil sie nicht bereit sind 1:1 Dollar zu Euro zu bezahlen. Ich denke, wenn der deutscher Vertrieb einen klugen Geschäftssinn besitzt, wird er auch versuchen die Preise dem US-Markt anzupassen um Kundenabwanderungen zu vermeiden. Das tut er aber leider nicht…

  • Mir gefällt Malifaux sehr gut und auch das Design und die Stimmung von Puppet Wars. Aber auch mich schreckt der Preis. Zudem habe ich jetzt schon öfter gelesen, dass man mit den Figuren in der Box recht schnell am taktischen Limit ist und einige Figuren, die es in den Booster Packs gibt, eher öfters gebrauchen könnte. Dann muss man aber immer das ganze Set kaufen.

    Ich warte noch ab.

  • Ich hatte im Gencon-Fieber mir dieses Jahr das Spiel inkl. der Ausbausätze geholt – niedliches Design und spassiges Spiel.
    So ein richtig rundes Komplettpaket ist es mMN dennoch nicht – die Minis als solche sind hochwertig und man muss sie eigentlich auch entsprechend bemalen, doch dann wie im Review angemerkt passt die Qualität anderer Komponenten einfach nicht. Für ein Brettspiel soviel Zeit in die Bemalung zu stecken und potentiell hochwertigeres Spielmaterial – hmm … vorallem, mit der Aussicht, daß andere dann mit den selbstbemalten Modellen spielen ist so eine Sache für sich (die Wahrscheinlichkeit, daß sich mehrere Spieler in einem Spielerkreis das komplette Spiel holen ist dann doch eher wieder unwahrscheinlich).
    Wer Brettspiele gerne hat und Minis gerne bemalt und seinem Spielkreis eine Freude machen möchte, der bekommt hier genau das Richtige. Ansonsten für das Geld kann man ein kleines TT System starten oder bekommt komplexere Spiele inkl. Ausbausätze.

  • Eine Frage zu den Karten: Sind die in besserer Qualität, als die für Malifaux. Denn die sind nicht so toll. Man hat das Gefühl sie sind aus einem großen Blatt nur runter geschnitten.

  • @ grün – es geht darum dem gegner seine püpchen zu zerstören (sehr simpel 🙂 – aber spaßig)

    @ HaWior – die Karten sind aus einer art plastik – es ist kein papier und am anfang muss man sich an ihre haptik gewöhnen – kein vergleich zu den alten karten – wenn die alten karten ein groschenroman sind so sind diese karten der koran in leder gebunden

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