Review: Forces of Hordes – Trollblütige
Trolle sind hässlich und hausen unter Brücken? Nicht so in Forces of Hordes: Trollblütige, einem Fraktionsbuch für Hordes Mk II.
Eigentlich wollen sie ja nur in Ruhe gelassen werden, aber als die Kriege der Menschheit ihre Heimat in der entlegenen Wildnis erreichen, werden die Trollsippe-Stämme mit in die Spirale der Gewalt hinein gezogen. Um sich gegen ihre Feinde behaupten zu können, haben sich die so genannten Kriels in einer losen Allianz zusammengeschlossen und folgen nun ihren Kriegsherren und Schamanen in die Schlacht. Trollblütige sind äußerst vielfältig und der Ruf zu den Waffen macht keine Ausnahmen: Trollsipplinge kämpfen gemeinsam mit den kleinwüchsigen Pygmäentrollen, flankiert von vollblütigen Trollen oder gar den gewaltigen Düstertrollen.
Die Trollblütigen kombinieren die ungezügelte Wildheit gewaltiger Bestien wie den Düstertrollen mit für die Spielwelt moderne Waffentechnologie. Pygmäentrolle, kurz Pygs genannt, tragen Gewehre und Knarrenschützen der Trollsipplinge schwenken vollautomatische Wummen. Aber etwas haben die Trollblütigen durchaus mit dem allgemeinen Bild des gemeinen Brückentrolls gemeinsam: Sie sind überaus Zäh, was in einzelnen Fällen gar bis hin zu regenerativen Fähigkeiten reicht. Ab und an kann es sogar vorkommen dass ein abgeschlagener Körperteil aufgrund dieser fantastischen Fähigkeiten zur Selbstheilung ein Eigenleben entwickelt, ein so genannter Trollwelpe.
Die Warbeasts kann man in vollblütige Trolle (leichtes Warbeast) und Düstertrolle (schweres Warbeast) einteilen. Während die vollblütigen Trolle zwischen elementaraffinen Warbeasts wie dem Flammentroll (der natürlich auch Feuer spucken kann) und „großer Troll in Rüstung mit Waffen“, wie dem Troll Axtkämpfer, hin und her springen haben sich die Düstertrolle durch die Bank den Titel schweres Warbeast mehr als redlich verdient. Selbst mit rudimentärer Rüstung oder gar aufgepflanzter Wumme versehen kann man ganz klar die wilde Bestie erkennen.
9 Warlocks (davon 2 epische Varianten) stehen dem Spieler zur Auswahl um seine Trollblütigen anzuführen. Die Themenarmeen welche sich daraus ergeben, bieten einige sehr interessante Varianten wie z.B. Hauptmann Gunnbjorn, ein Trollblütige-Warlock mit einer Bazooka, der ausschließlich Einheiten mit Fernkampfwaffen unter seinem Kommando duldet.
Optisch bieten die Trollblütigen einiges an Abwechslung aber schaffen es dabei trotzdem zusammengehörig auszusehen. Auffällig ist das recht weit verbreitete Tartan-Muster auf den Stoffen oder der dazu passende Dudelsack des Musikers der Krielkämpfer.
Genauer hinschauen lohnt sich. Wer ein wenig sucht findet hin und wieder winzig kleine Pygs/Trollwelpen an verschiedenen Modellen, die ihre größeren Vettern tapfer in die Schlacht begleiten.
Ansonsten bleibt nur noch das übliche über das Buch zu schreiben, wie bei jedem Forces of Hordes/Warmachine-Buch. Denn Aufbau und Seitenzahl sind ebenso unverändert geblieben wie die Aufteilung des Inhalts in einleitende Kurzgeschichte, Militärorganisation, Themenarmeen, Einheitenprofile mit jeweiliger Kurzbeschreibung, einigen Bemalanleitungen und der abschließenden Miniaturengalerie. Die Qualität der Verarbeitung und Übersetzung entspricht dem üblichen hohen Niveau, wobei gerade hier die Eindeutschung der Namen wohl mit zu den größeren Kritikpunkten der Fangemeinde gehörte.
Das deutsche Hardcover mit seinen 112 Farbseiten kostet 39,99 €.
In Deutschland werden die Privateer Press Produkte über Ulisses Spiele vertrieben und sind unter anderem bei unseren Partnern Fantasy Warehouse und TinBitz erhältlich.
Link: Privateer Press
Link: Ulisses Spiele
Baaah, schon nach wenigen Zeilen aufgehört zu lesen, die Übersetzung ist einfach meiner Meinung nach, ziemlich mies…
„Trolle sind hässlich und hausen unter Brücken? Nicht so in Forces of Hordes“ .. naja, zumindest stimmt das mit den Brücken…
112 Seiten für 39.95 €… Das ist schon ein extrem harter Preis. Mal so im allgemeinen gesagt…
Meiner Meinung nach sind die Hardcover diesen Preis wert, da sie vollfarbig und auf hochwertigem Papier gedruckt sind. Und wer jetzt mit „aber für den Preis habe ich keine Toleranz für Übsersetzungsfehler“ kommt, der soll halt die englische Version kaufen, die ist frei davon ;).
Wobei man anmerken muss dass der deutsche Preis da extremst überteuert ist. Bestellt man aus einschlägigen englischen Shops liegt man mit ~20Pfund, also 25€ für das Softcover leicht(!) unter dem deutschen Preis.
Warum hier gerade der HARDCOVER Preis genannt wird ist mir etwas schleierhaft.
Weil der Review das deutsche Exemplar zugrunde liegt und davon gibt es nunmal nur ein einziges, und das ist ein Hardcover für ca. 40 Euro.
Und so lange wir dieses als Reviewmaterial bekommen werden wir auch genau darüber die Review schreiben und nicht über die englischen Exemplare.
Dann wäre ein Hinweis (und damit kritische Berichterstattung) über die überteuerten deutschen Preise von Vorteil.
Ist ja nicht so als dass wir unbedingt überteuerte Preise zahlen müssten, oder?
Die Übersetzung ist ja auch umsonst und der Druck einer geringeren, deutschen Auflage ebenfalls. Ganz klar, keine logischen Argumente für einen Mehrpreis.
es ist als Kunde irrelevant ob ein Produkt in der Herstellung (angeblich) mehr kostet oder nicht. Relevant ist der Endverkaufspreis. ist dieser bei zwei identischen Produkten unterschiedlich ist ein Produkt überteuert.
@ Jan
Selten einen so vor Ignoranz strotzenden Kommentar gesehen.
Klar ist der Endpreis relevant, aber die Argumente sind mehr als ersichtlich …
Das Problem ist nicht der Aufschlag wegen der Übersetzung, sondern die Güte der der Übersetzung. Diese ist nämlich, gerade im Bereich der Regeldefinitionen, grauenhaft im Vergleich zum kristallklaren Original und deshalb ist das „deutsche Buch“ den Aufpreis nicht wert.
Man kann es halt nicht allen recht machen. Es steht also da drinnen und jeder kann für sich selbst entscheiden ob ihm/ihr das Buch diesen Preis wert ist oder nicht.
Und wer das Spiel, aus welchem Grund auch immer, auf deutsch spielen will, hat nunmal keine Alternativen, da die von dir angesprochenen billigeren Varianten alle englischsprachige Produkte sind.
Die UVP vom englischen Buch liegt auch wo anders und fürs Hardcover ist nochmal eine andere Geschichte. Groß ist da der Unterscheid nicht zwischen englischer und deutscher Version trotz des Zusatzaufwand. Das WM bzw. Hordes zu den teuren Systemen gehört steht auf einem anderen Blatt.
Wie dem auch sei – ein schönes Review.
Ich weiß ja nicht, wie das „übliche hohe Niveau“ sonst so aussieht, aber die Übersetzung des Scyrah-Buchs (bisher meine einzige Erfahrung mit den Büchern von PP) ist mehr als grottig. Angefangen von Schreibfehlern über falsch übersetzte Redewendungen bis hin zu einem doppelt eingefügten halbseitigen Absatz bekommt man da alles geboten, was eine miserable Übersetzung ausmacht.
Jepp. Das Scyrah-Buch ist um einiges schlechter als die darauf folgenden Bücher dieser Reihe. Ironischerweise war das Scyrah-Buch auch das erste und letzte Forces of …-Buch der MkII-Generation das in Deutschland ebenfalls als Softcover erschien.
Von der qualitativen Seite ist der Schnitt ab Warmachine Prime MkII zu machen, denn dies erschien nach dem Scyrah-Buch und erst danach kamen die Forces of Warmachine-Bücher für die anderen Fraktionen sowie Hordes Primal MkII, die Forces of Hordes-Reihe sowie Warmachine: Zorn und bald Hordes: Vorherrschaft. Und der Qualitätssprung ist durchaus ordentlich.
Hilft mir als Scyrah-Spieler allerdings nur wenig, mal abgesehen von den Grund- und Zusatzregelwerken und dem Forces of Hordes -Everblights Legion was meine zweite Armee darstellt. 😉
Gut zu wissen.
Prinzipiell bin ich zwar auch ein Kandidat fürs günstigere englische Softcover, aber wenn man den neueren Übersetzungen vertrauen kann, halte ich das als Alternative im Hinterkopf.
Unabhängig von der ganzen Preisdisskussion vielen Dank für die Review.
Ihr hattet ja schon mal berichtet, daß PP nicht wirklich viel auf Nachfragen eurerseits reagiert hat. Daher freut es mich, daß ihr trotzdem euch Zeit nehmt eine kurze Review zu dem System zu schreiben
Ciao
The Count
Die Problematik liegt eher darin, dass man für den europäischen bzw. deutschen Markt entsprechende Lizenzen vergeben hat und sich daher die Abgrenzung der Kompetenzen und Verantwortlichkeiten etwas erschwert.
Ich dachte immer, daß die Bücher ein schöner Zusatz sind, den man zum Spielen nicht braucht (weil Einheitenkarten). Und wenn ich mir das dann als Bonus wegen Fluff und Artwork zulege, tue ich persönlich das dann auch lieber als Hardcover – wenn schon, denn schon.
Daß das dann auch seinen gerechtfertigten Preis hat, wie Siamtiger ganz oben schon in seiner unnachahmlichen Art begründet hat, finde ich OK. Und die kleinere Auflage liegt ja nicht an dem per se schon kleineren Markt, sondern auch an den deutschsprachigen Spielern, die auf das englische Buch zurückgreifen… die Katze, die sich selbst in den Schwanz beißt. 😉