Review: Citadel Finecast Range
Es ist soweit, das Warten ist vorbei, die offizielle Brückenkopf Review zur neuen Citadel Finecast Range ist online.
Wir haben bereits verschiedene Berichte und Bilder zu den Finecast Miniaturen veröffentlicht und zeigen hier unseren hauseigenen Test.
Die Ausgangssituation
Um ein möglichst representatives Urteil fällen zu können, haben wir zum einen jeweils ein Finecast Modell mit seinem Gegenstück aus White Metal verglichen und zusätzlich ein älteres Modell (in diesem Fall Logan Grimnar) und ein neueres Modell (Hauptmann des Imperiums). Seitens Games Workshop werden diese Modelle wie folgt beworben;
Wir haben online bestellt und hatten somit keinen Ausfluss auf die Qualität der Modelle, die uns zu geschickt wurden. Dies erschien uns realistischer, da auch in Zukunft viele ihre Miniaturen online beziehen werden. Dies ist gerade für die Finecast Review interessant, da wir so kein „Rosinenpicken“ betreiben konnten und uns absichtlich einen besseren oder schlechteren Guss aussuchen konnten.
Die neuen Finecast Miniaturen werden in Clamshells Blistern vertrieben in dem das Shopbild ausgedruckt beiliegt. Die Rückseite ist durchsichtig und man kann auf die Miniaturen bzw. die Gussrahmen blicken.
Logan Grimnar ist auf zwei Gussrahmen verteilt, der Hauptmann des Imperiums kommt mit einem Gussrahmen aus. Dem ersten Blick halten beide Miniaturen stand, es scheinen keine gravierenden Gussfehler vorzuliegen. Die Einzelteile sind mit mehreren Gussästen im Gussrahmen befestigt, dies ist durch die neue Gusstechnik bedingt.
Die Miniaturen sind recht zügig aus dem Gussrahmen gelöst, das „Reinigen“ der Modelle von den Gussästen ist mit einem scharfen Bastelmesser und einer Feile einfach umsetzbar, da es recht weich ist, aber auch Zeitaufwendig. Die Zinnminiaturen müssen ebenfalls vorbereitet bzw. gereinigt werden, beispielsweise von „Gussfäden“ wie unten auf dem Bild zu erkennen. Im Direktvergleich dauert dies bei der Zinnfigur nicht ganz so lange wie beim Finecast Gegenstück. Über die Gussfäden verfügen auch die Finecast Miniaturen, wie man später noch auf der Logan Grimnar Miniaturen deutlich sehen wird.
Der erste Direktvergleich
Wir legen nun die jeweiligen Zinnteile neben die Finecast Einzelteile, unbereinigt von Gussgraten und ähnlichem.
Im ersten Direktvergleich erkennt man die Details auf den Finecast Miniaturen besser als auf den Zinnminiaturen, da die glänzende Oberfläche weniger Kontraste abbildet und das Licht streut. Bei der näheren Betrachtung der Finecast Miniaturen fallen bereits erste Gussfehler auf, wie Lufteinschlüsse und unsaubere Abgüsse.
Beide Hammerstangen sind nicht ganz gerade. Dies ist bei der Zinnvariante ein geringes Problem, hier kann man einfach von Hand etwas am Hammerkopf ziehen um das Einzelteil zu begradiegen. Im Falle des Finecast Resins bewegt sich das Material nach dem biegen wieder in die Ursprungsform zurück. Anzumerken hier, der Hammerkopf ist bis auf einen Fehler an der Unterseite komplett abgeprägt (ein erstes Produktbild auf der Games Workshop Homepage zeigte einen Fehlguss), dass das Teil leicht verzogen ist, fällt nach dem Zusammenkleben kaum noch auf.
Negativ fallen auf, dass am Fuss am Hauptmanns sowie am Schild an der Brust jeweils ein Stück fehlt. Zu dem sind dünne Häutchen in den tieferen Falten des Mantels. Beim Zinnmodell sind die Details abgebildet, lediglich die Gussnasen und ein etwas schwierig zu entfernender Gussgrat am Mantel fallen hier negativ auf.
Weiter geht es mit Logan Grimnar. Bei dem etwas älteren Modell wirkt die Oberfläche etwas rauher beim Zinnmodell und die Details sind etwas schwieriger zu erkennen. Leider ist bei der Finecast Version auch hier wieder der Fuss beschädigt und es sind mehrere Luftbläschen an den Details wie der Brust oder den Beinverzierungen vorhanden. Zu dem verfügt die Finecast Variante über die Gussnasen, welche schon charakteristisch für jüngere Games Workshop Modelle sind.
Wie verhält es sich mit den anderen Einzelteilen? Betrachten wir zuerst den linken Arm mit Sturmbolter. Hier fallen im ersten Bild die dünnen Gusshäutchen entlang der Munitionsauswurf der Finecast Variante auf. Wo sich an der Zinnvariante eine mitteldicke Gussnase abbildet, fehlt beim Finecast Gegenstück eine Ecke des oberen Schulterpanzers, das Crux Terminatus ist beschädigt und aus diesem Winkel sieht man, dass wohl die Gussform verschoben auflag, da die Befestigung des Sturmbolters auf der Manschette nicht sauber ist. Weitere kleine Luftbläschen an den Spitzen der Details sind erkennbar. Im dritten Bild sieht man dass der hintere Teil des Sturmbolters sowie der äußere Rand des Schulterpanzers fehlerhaft gegossen sind. Dies müsste mit Greenstuff oder Putty behandelt werden. Der Gussgrat der beim Zinnteil verläuft kann weggeschliffen oder mit einem Skalpell oder Bastelmesser abgekratzt werden.
Der Axtkopf ist soweit bei beiden Modellen sauber gegossen, verfügen nur über kleinere Gussgrate die schnell entfernt sind. Allerdings ist der Axtarm beim Finecast Logan Grimnar deutlich verzogen. Hier müsste man mit Erwärmen das Teil in Form bringen.
Betrachtet man beide Modelle von leicht unten, fallen weitere Mängel auf. Der linke Beinpanzer ist bei beiden Miniaturen nicht ganz sauber ausgeprägt, allerdings wirkt die Finecast Version stärker beschädigt. Aus dem Winkel fallen noch weitere Blässchen und Gussfeher auf, gerade an Schläuchen oder dem Schriftzug auf der Brust.
Erstes Fazit, viele kleine Gussfehler an den Finecast Miniaturen. Teils nicht komplett abgegossene Details, welche mit Modelliermasse aufgefüllt / gespachtelt werden müssten. Die Zinnminiaturen sind in dem von uns gewohnten Standard, mit Gussnasen und Gussgraten aber ohne Gussfehler gegossen. Das Finecast wirkt im direktvergleich mit dem unbehandeltem Zinn wegen der glatteren Oberfläche etwas feiner, von den zahlreichen neuen Details, wie sie auf der Homepage oder in den Ladenlokalen versprochen wurden ist allerdings nicht viel zu sehen. Dazu aber später mehr.
Der Blue-Tac Test
Den Finecast Miniaturen aus dem „neuen“ Resin werden schärfere Details nachgesprochen. Wirkt das nur so wegen der Farbe im Vergleich mit dem glänzenden Zinn oder birgt das Modell wirklich deutlichere Details? Als erster Test nehmen wir daher einen kleinen Teilabdruck in Blue-Tac (einer Knetmasse welche u.a. zum fixieren von Einzelteilen im Modellbau verwendet wird). Hier sollte der Abdruck bzw. das invertierte Bild des Finecast Modells schärfere Details aufzeigen, wenn es diese in die Masse abdrückt. Wie macht man diesen Negativabdruck nun aber sichtbar? Man invertiert ihn mit einem Bildbearbeitungsprogramm. Beide verfügen damit auch über die gleiche Farbe und die höheren Details sollten den Unterschied klar erkennbar machen.
Beide Abdrücke wirken auf Augenhöhe (und das bei etwa 400% Vergrößerung), lediglich ein Gussgrad im Finecast Modell fällt auf. Wir wollen es aber nicht nur bei diesem Abdruck belassen und gehen daher weiter.
Der Tuschetest
Wie oben mehrfach beschrieben, bietet das Zinn zu wenig Kontraste um Vergleiche mit dem hellgrauen Finecast direkt zu ermöglichen. Daher haben wir auf die Torsobereiche der Miniaturen jeweils verdünntes Vallejo Lavado Schwarz (Man könnte auch Badab Black verwenden) aufgetragen um die Details bzw. Vertiefungen deutlicher sichtbar zu machen.
Und siehe da, nach dem das Lavado getrocknet war, sind die Details auf der Zinnminiatur deutlich besser zu erkennen. Das Fell wirkt sogar noch plastischer als beim Finecast Gegenstück. Bei einem komplett getuschtem Zinnmodell neben dem Resingegenstück könnte man die Argumentationen die bisweilen pro Resin getätigt wurde, so für das Zinnmodell auslegen.
Im Falle des Hauptmann des Imperiums fällt das Urteil ähnlich aus, die Tusche bringt die Details zum Vorschein und schmilzt die -vermeintlichen- Unterschiede zum Finecast dahin.
Das Material
Es wurde viel spekuliert darüber, dass das Material zu weich wäre und sogar mit dem Fingernagel bearbeitet werden könne (Quelle Games Workshop Blog), dass es Stürze einfach so wegsteckt und so einiges mehr.
Das Material ist flexibel, deutlich flexibler als das Forge World Resin, sogar noch etwas weicher, leicht gummiartig als das Hartplastik, welches Games Workshop verwendet.
Der Gussrahmen lies sich verdrehen und pressen, bewegte sich dann aber langsam wieder in die Ursprungsform zurück mit einer leichten Deformierung. Übermäßigen Druck hält das Material nicht stand, es bricht dann. Hier liegt der Widerstand etwa auf dem gleichen Niveau wie Hartplastik. Einen Sturz aus Tischhöhe auf Parkett überstanden die Zinn und Resinvariante. Man sollte jedoch absehen, dies häufiger zu testen, da sich je nach Winkel die Details an der auftreffenden Stelle abnutzen, abplatzen oder plattdrücken. Die Flexibilität des Material könnte bei manchen Teilen wie Speeren oder Schwertern zu einem Problem werden, da das Material mehr vergibt als die aufgetragene Farbe darüber (welche dann absplittern dürfte).
Das Hitzeproblem besteht. Wir haben den Gussrahmen für eine halbe Stunde etwa 15cm unter einer Schreibtischlampe gestellt und die 6mm dicken Stücke ließen sich bereits leicht verformen. Es gibt online mehrere Aussagen darüber, dass sich Miniaturen in Koffern oder an Fenstern verformt hätten. Dies dürfte gerade für Ausstellungsmodelle in Ladenlokalen, Vitrinenmodelle oder häufig in Autos gelagerten Modellen ein Problem werden. Das Risiko ist dabei von Miniatur zu Miniatur unterschiedlich, denn je feiner das Bauteil umso anfälliger ist dies für diese Hitzeverformung.
Interessantes Nebendetail, die Gussrahmen der Miniaturen waren unterschiedlich. So verfügte der Hauptmann des Imperiums über einen Rahmen ähnlich der Plastikmodelle, bei Logan Grimnar war es mehr ein dicker „Gummiviereck“.
Der Grundierungstest
Wir hatten diese These bereits in einem der älteren Berichte zu Finecast aufgestellt und sie wurde im Grunde schon belegt, aber wir wollten dennoch den Selbsttest durchführen. Wir haben beide Miniaturen zusammengeklebt und anschließend mit Vallejo Grey Primer mit Hilfe einer Airbrush grundiert. Die Wahl fiel auf die Airbrush um eine sehr dünne Schicht Farbe auf die Modelle aufzutragen, die nicht die Details des Grundmodells verfälscht. Zu dem wurde Grau als neutrale Farbe gewählt.
Gestern fragten wir bereits hier und in einem Forum, welches der Modelle ist das Finecast Modell, welches das Zinnmodell?
Wir lösen auf. Jeweils LINKS handelt es sich um das Finecast Modell und jeweils RECHTS ist es die White Metal Zinnvariante. 78% der Befragten lagen beim Hauptmann des Imperiums richtig, wobei hier mehr als 50% angaben, diese Wahl wegen der „charakteristischen Finecast-Beschädigung am Fuss“ getan zu haben, nicht weil sie mehr Details gesehen hätten. 11% lagen beim Hauptmann falsch und weitere 11% gaben an, keinen Unterschied zu erkennen.
Im Falle von Logan Grimnar lagen gerade einmal 38% mit Links richtig, 46% benannten das Zinnmodell als das „detaillierte“ Modell und 17% gaben an, keinen Unterschied erkennen zu können.
Da es sich bei den obigen Bildern um vergrößerte Abbildung der jeweiligen Modelle handelt, haben wir hier nochmal die Bilder in „Originalgröße“ abgebildet (sollte bei mehr als 70% unserer Leser korrekt angezeigt werden).
Fazit
3 Tests und eine Leserbefragung ergaben keinen nennenswerten Qualitätsvorsprung für Finecast. Vor allem ist es nicht die „Revolution“, die man den Kunden verkaufen wollte. Im Gegenteil, der Produktstart war überschattet von einer stattlichen Fehlerquote und zahlreichen Reklamationen. Einen Fehlstart hinzulegen, dass kann auch einer Firma wie Games Workshop passieren. Sollte es aber nicht. Wer sein eigenes Produkt als Premium einstuft und dafür auch entsprechendes Geld verlangt, darf sich so etwas nicht erlauben. Vor allem nicht die Augenwischerei mit den Mehrdetails. Interessant ist hier der Punkt, das Games Workshop die alten Produktbilder benutzt um ihre neuen, „hochwertigeren und detailreicheren“ Modelle zu vertreiben. Wenn die neuen Modelle mehr Details aufweisen und die Produktbilder diese abbilden, sind uns Jahre lang Modelle verkauft worden, die nicht der Verpackung / Abbildung entsprechen.
Die Finecast Miniaturen bieten sicherlich Möglichkeiten für die Designer dynamischere Posen umzusetzen und gerade bei größeren, mehrteiligen Modellen fällt ein Teil der Stiftarbeit weg und man muss Bases nicht mehr beschweren um die Balance zu halten. Aber dafür steigt der Aufwand zur Miniaturenvorbereitung und der Preis je nach Miniatur deutlich an und das Material muss mit größerer Sorgfalt behandelt werden, als beispielsweise Zinn. Letzteres wundert gerade bei Games Workshops immer jünger werdendem Zielpublikum. Junge Teenager sind nicht wirklich für ihre Geduld bekannt.
Dahingehend auch das Problem mit den Jugendsünden. Während die Zinnfiguren einfach in Lösungsmittel geworfen werden und dann noch bemalt werden können, dürfte sich dies beim Finecast Resin etwas schwieriger gestalten. Tests mit Spiritus und Mellerud stehen noch aus. Vorteil für Games Workshop, mit Finecast kann man dem Gebrauchthandel über eBay und die Marktplätze der Foren sicherlich etwas eindämmen.
Gleiches gilt für die Gussqualität. Durch die Horrorszenarien der Gussfehler scheuen nicht wenige davor, sich ein Modell online zu kaufen und bevorzugt den Kauf im Laden, wo die direkte Reklamationsmöglichkeit besteht. Durch die begrenzte Verfügbarkeit der Neuheiten bei den unabhängigen Einzelhändlern (kurz um, der Vorrat ist schneller weg) bindet man den Kunden noch stärker an das eigene Ladennetz. Weiterer Vorteil für Games Workshop.
Das neue Material ist zu dem leichter und günstiger. Das bringt Vorteile für Games Workshop in der Logistik und in der Produktion. Wo werden diese an den Kunden weiter gegeben? Nun, andere Hersteller haben den Inhalt ihrer Boxen verdoppelt bei gleichen Preisen. Games Workshop legt 20% drauf und bringt nicht ausgereifte Gussqualität bzw. leere Werbeversprechen. Ein Unternehmen von der Größe sollte einfach die Größe besitzen zu sagen,“Okay, wir verschieben den Produktstart bis das Produkt unseren Qualitätsansprüchen genügt und den Preis rechtfertigt“, anstelle wie Forge World die Qualitätssicherung an die Kunden auszugliedern. Absolutes No-Go.
Wo liegen also die Vorteile bei Finecast? Nun in erster Linie liegen die beim Entwickler, der eine größere Marge und höhere Preise umgesetzt. Vor allem sollte Games Workshop aber die Qualitätsprobleme in den Griff kriegen, denn das Material hat grundsätzlich Potenzial (wären die Gussfehler und abstrusen Preise nicht). Was bringt Finecast dem Kunden? Neben den oben genannten Vorteilen bei größeren Modellen, lässt sich das Resin leichter schneiden und bearbeiten für Umbauten, wenn man es denn kann. Ansonsten gibt es keinerlei Gründe warum man sich von Zinn trennen sollte. Es ist robuster (Stichwort Entfärben oder Hitzeempfindlichkeit), fühlt sich durch das Gewicht wertiger an und war günstiger. Und das Zinn nicht automatisch Resin unterlegen ist, was Details und andere Sachen angeht, belegen bspw. Corvus Belli Infinity Miniaturen aus Zinn schon seit Jahren.
Klasse Review!
Ich frage mich, wo GW ist? Warum hört man von denen nichts?
Daumen hoch für das ausführliche und nachvollziehbar geschriebene Review! Ich bin ausnahmsweise einmal froh, dass ich sowieso nie zum Spielen kommen werde und nur hin und wieder mal ein paar Figuren bemale bzw. nur aus Spaß in Regelbüchern rumschmöker – so bin ich nicht auf Figuren eines bestimmten Systems angewiesen *g*
Danke fürs Review.
Ich persönlich bin ein Freund des Plastiks und kein Freund des Zinns, deswegen ist die Finecast-Revolution für mich trotz der bemängelten Schwächen ein Erfolg.
Die Thesen zum Schluss driften dann aber doch wieder ziemlich ins GW-Bashing ab, doch ich denke selbst als Online-Magazin darf man das auch mal machen.
Vielleicht sollten wir an dieser Stelle festhalten, dass Resin kein Plastik ist, d.h. es entspricht in seinen Eigenschaften ja nicht den bekannten Plastikfiguren/Bausätzen. Welche ich btw aufgrund ihres Handlings und insbesondere für Masseneinheitentypen sehr schätze. Resin hat ja leider die unselige Eigenschaft, dass es nicht so zäh wie Plastik ist – es mag sich im Guss deutlicher ausformen aber wenn es (Achtung Wortwitz) erstmal aus der Form ist, ist es oft schon arg aus der Form.
Ob aus der Sache letztlich noch ein Erfolg wird, wird sich zeigen. Ich bin mit Zinnminis groß geworden (ja, mit den klassischen Zinnsoldaten, gerne auch mal selbstgegossen), ich würde die Helden aus Metall vermissen…
*Danke-Button drück*
Das Review bestätigt meinen Eindruck.
Ich seh allerdings potenzial für die Zukunft wenn, ja WENN, mit Finecast wirklich schärfere Details möglich sind.
GW hat sich da keinen Gefallen getan als die richtig alte Gussformen als Finecast auf den Markt gebracht haben.
Wo sollen die schärferen Details da denn herkommen? Hat die Gussform ja schon nicht… .
Von daher würd mich, neben den dringend zu behebenden Fehlgüssen, interessieren was mit Finecast MÖGLICH ist und ob das wirklich so viel mehr ist als jetzt mit Metall.
Im Koffer verformt (ich nehm mal an ein schwarzer Koffer stand in der Sonne) geht natürlich garnicht, wobei man seine Miniaturen auch nicht in die knallige Sonne stellen sollte. Für Schaufenster ists so oder so aber ein Problem.
So quasi als AbscHluß zur Finecast Debatte: Vielen Dank für dieses Review. Vielen Dank für die Mühe die ihr euch gemacht habt.*Chapeau* von mir! Dieser Review setzt neue MAßstäbe, sehr schön!
In ein paar Bereichen braucht man jetzt nicht mehr orkakeln. Gw-superresin macht aus den alten Gussformen, keine Neuen, besser gesagt, erfindet sich nicht plötzlich neu. Klingt eigentlich logisch, aber Werbung wirkt eben doch! An der Qualität wird sich auf absehbare zeit nichts ändern. eventuell erhöht GW die Qualitätskontrolle. Es war eben kein Ausrutscher zu Beginn, sondern es wird der neue „Standard“ bleiben. Die Eigendynamik der MIniaturen unter Wärme dürfte GW nicht wirklich stören. Der warp verändert eben, also ist das nur konsequent!
Auf die neuen MOdelle kann man trotzdem gespannt sein. Diese werden sich dann auch sicherlich wieder besser verkaufen. An Finecast kommt man nicht vorbei. Welche Auswirkung das auf meine Planungen bis Juni 2012 hat, kann ichnoch gar nicht abschätzen. Finecast im GW store zu kaufen kommt für mich nicht in Frage.
zu allerletzt hätte ich da noch zwei Fragen:
1)Kann man Finecast mit Sterilium, bzw Isopropanol entfärben? Für Plastikminis ist das ja immer meine erste Wahl.
2) Gibt es irgendwelche Informationen zu dem weichmacher den GW in seinem Resingemisch verwendet hat? Wenn ja, wie giftig ist der?
Vielen Dank
Oja, die entfärbbarkeit würde mich auch interessieren.
Ich habe mich eigentlich anfangs auf die Finecast Modelle gefreut, da ich kein Zinn-Fan bin, da ich meistens meine Modelle umbaue. Aber in meinem Laden steht ein Orkboss auf Lindwurm. Bei Raumtemperatur haben sich die Flüge verformt und verkrümmen. Die Stange der Fahne hat sich um 90° gegrümmt. Sobald es um große dünne Gegenstäände, wie z.b Flügel Standarte, geht ist das Material zu weich.
mein Fazit: Ich werde mir vorerst kein Finecast Modell zulegen!
Danke für das Review!
Könntet Ihr bitte noch einen Test bzgl. der Hitzeproblematik machen? Vielleicht in direktem Vergleich mit Kunststoff?
Das scheint mir auf lange Sicht ein viel größeres Problem zu sein als die Bläschen und sonstigen Gussfehler.
Vielen Dank für das super review Brückenkopf. Es bestätigt genau was ich mir bereits gedacht habe. Insbesondere die Hitzebeständigkeit ist ein Faktor der mir sauer aufstößt.
Mein Kaufverhalten wird sich aber durch Finecast nicht sonderlich verändern, da ich kaum noch bei GW kaufe. Ich habe schon vor einiger Zeit mit Warmahordes angefangen und die Beastsofwar Infinitywoche zum Einstieg in das System genutzt. Jetzt biete ich immer den lautstarken GW meckerern in meiner Spielergruppe Demospiele an und konnte schon einigen Leuten alternativen aufzeigen.
Für 40k Spiele kann ich auf zwei ordentliche Armeen zurückgreifen, die vielleicht hier und da mal eine Neuanschaffung kriegen. Da ich aber Charaktere sowieso lieber selber bastele als zu kaufen, werde ich wohl auch da um Finecast herumkommen.
Ich habe mir Inquisitor Corteaz und den Dämonenprinz des Nurgle geholt und bin zufrieden mit den Minis, größere Ungereimtheiten konnte ich nicht entdecken 😉
Ich glaube übrigens kaum das GW da irgend wie an Versandkosten spart mit den neuen Figuren, die haben mir Inquisitor Corteaz und den Dämonenprinzen in 2 verschiedenen Päckchen geschickt und das vom Inquisitor war schon sehr groß (DHL Paket Format), der Rest waren nur sone Luftpolstertaschen ;/
Beim Versand an den Endkunden werden sie vermutlich nichts sparen, aber die großen Lieferungen aus Nottingham an die Hauptstellen der einzelnen Länder dürften deutlich günstiger sein als vorher.
Hallo BK!
Heißen Dank für dieses Review!
Man bekommt doch eine recht guten Einblick zu dem ganzen Zeug. Ich bin noch immer nicht dazu gekommen, mir das Geraffel mal im Laden anzusehen, aber man hat schon einen ersten Eindruck, für WEN das der Wechsel zu FineCast eigentlich gemacht wurde.
Muß man abwarten, was die Zukunft noch so bringt, vielleicht tut sich ja noch was, aber bis dahin … hat man nicht das Gefühl, daß hier jetzt die ultimative Stufe des Tabletopdesigns in Angriff genommen wurde (um das mal etwas blumiger auszudrücken).
Verarbeitung und Gußgrate sind ja meist a) eine Frage der Technik und b) meist irgendwie vorhanden. Was man noch am Design raushoen kann, muß man (ich) wie gesagt abwarten.
Nochmals Danke für den Einblick!
beste Grüße
Drachenklinge
Vielen Dank für dieses sehr umfangreiche Review!
Gutes Review. Ich teile schon länger nicht mehr die Auffassung, dass sich Zinn weniger leicht umbauen lasse. Die Technik ist schlicht anders. Ich glaub das kommt daher, weil die Plastiksätze mit separaten Torsos, Armen und Köpfen schon gut sind. Aber, wenn ich nen z.B. nen Headswap bei einem Elf aus der aktuellen WHFB-Grundbox machen wollen würde, würde ich die Mini lieber in Metall haben.
Zurück zum Thema: Wenn das stiften weg fällt, ist uns geholfen aber wenn sich das Material bei Temperatureinflüssen verformt taugt das nichts. Ich frage mich, wie sich zB Flügel im verhalten, die über längere Zeit in einem Transportkoffer liegen und dort leicht verspannt sind.
Nun soll GW zeigen, was für neue Miniaturen sie in Vorbereitung haben, welche sich in Zinn nicht realisieren lassen würden. Für Sammler wie mich geht nichts über Zinn aus den 80er und 90ern 🙂
Vielen Dank für den sehr ausführlichen und detaillierten Test!
Super Review. Da braucht man den (möglichen) Reinfall mit Finecast nicht selber testen. Ich denke aber der Gebraucht-Markt wird sich für die Zinnfiguren noch beleben, denn die sind nun ja quasie aus der Herstellung raus. Wer nun noch Zinn will, der kommt um den Gebrauchtmarkt nicht herum.
GW has bit by bit been losing me as a fan for years. Don’t get me wrong I love the WHF and 40K universes still … dearly … but as far as being an avid reader of White Dwarf and being a tourney player, etc. My interest has been waning for years. In the US (especially the Western US) GW has all but abandoned support of their products … leaving it to greedy independent store owners and self serving individuals. The costs of their products have spiraled … getting many of their premium products (Black Library limited ed stuff, forgeworld, etc.) is a pain in the US. So more and more of my mini spending goes to Privateer Press or third party GW knockoffs (like Mantic games or Wargame Factory Plastics). It saddens me that GW seems to make poor decision, year after year … at a time when interest (in the US anyway) in tabletop gaming in general seems to be declining (people would rather stay home and play video games or watch Youtube I guess). Sad news … great review though guys thank you very much!! This was a really good article!!
Thanks for the feedback. 🙂
Vielen Dank für Eure ausführliche und sehr sorgfältige Berichterstattung! Ich beschäftige mich seit zehnjähriger Pause wieder mit Tabletop. Zum Thema Finecast habe ich eine (vielleicht eher dumme) Frage: Warum stellt Citadel nicht völlig auf Plastik um? Die neueren Plastikminiaturen sind doch von guter Qualität und einfacher zu bemalen als Zinnfiguren (zumindest ich habe mir damals mit meinen ersten Zinnfiguren sehr schwer getan).
Die Herstellung von Plastikgussformen ist um ein vielfaches teurer als die von Metall/Resin Formen. Charaktermodelle und ähnliches, die man nur einmal in der Armee hat werden zu wenig verkauft um gewinnbringend in Plastik produziert zu werden. Ausserdem ist die Detailschärfe von Plastik viel schlechter als die von Metall/Resin, Die Figuren würden entweder unscharf oder detailärmer sein.
Letzteres stimmt so nicht ganz. Es ist aufwendiger, da mit Plastik bzw. den Metallgussformen keine hinterschneidungen möglich sind. Was sich auf die plastizität des Modells auswirkt.
Inzwischen scheinen sie dieses Problem der Herstellung in Plastik durch kreative Teilung der Miniaturen in viele Einzelteile aber weitgehend ausgleichen zu können. Der Magier aus der Blutinsel-Box sowie die Sturm der Magie-Magier zeigen das meiner Meinung nach auf ziemlich beeindruckende Weise.
Gerade letztere zeigen, dass es mit den Kosten so schlimm auch nicht mehr sein kann. Einige Leute, die selbst im Tabletop-Bereich arbeiten, haben in Foren die Kosten für eine Gussform mit etwa 20000 Pfund beziffert, wobei GW vermutlich noch weniger zahlt, weil sie das Tooling inzwischen intern erledigen.
Ich vermute mal, die neuen Magier für Sturm der Magie passen alle nebeneinander auf einen Gussrahmen der gewohnten Größe und werden dann für den Verkauf separiert. Das wäre also eine Investition von ca. 5000 Pfund pro Figur (zzgl. Design-Kosten). Und ich denke, GW wird mit Leichtigkeit 10000 Stück davon verkaufen.
Besten Dank für die Antworten!
Thanks for the great review.
I am pleased to see your impartial approach and more than a little disappointed with the „Finecast“
I can see all the metal kits moving to Finecast which is a great shame for the hobby when the production methods are lacking.
More practice in your own time GW.
Happy Gaming,
Allan
Und nun ist es soweit, der erste Online Händler schmeisst Finecast vorübergehend aus dem Sortiment:
Aufgrund starker Qualitätsprobleme bei den neuen Citadel Finecast Miniaturen von Games Workshop, haben wir uns dazu entschlossen diese erstmal aus unserem Online Sortiment zu entfernen.
Falls sich die Situation entscheidend bessert, kehrt die Finecast natürlich in unser Sortiment zurück. Wir möchten unseren Kunden ausschließlich qualitativ einwandfreie Waren zu liefern.
So gefunden bei Planet Fantasy
Kann man im Großen und Ganzen so unterschreiben,wobei ich ein kleines ‚aber‘ anfügen möchte:
bei Modellen mit Klingenwaffen merkt man bereits jetzt einen Unterschied.
Sowohl die Dark Eldar Modelle als auch die Skaven zum Beispiel, die ich mir angeschaut habe, hatten als Finecast tolle, filigrane Schwerter und/oder Dolche etc. und nicht die Eisenrohlinge, mit denen die Zinnmodelle geschlagen sind.
Besten Dank für das umfangreiche Review!
Nun weiss man womit zu rechnen ist. Aber die Bitte von Talarion kann ich nur unterstützen: Wenn die Hitzeproblematik wirklich so dramatisch ist, überdeckt diese die Gussfehler etc. bei weitem. Allein bei der Vorstellung 20-30 Euro für ein Modell hinzulegen, es stundenlang mühevoll zu bemalen, um dann nach mehrmaligen Transport festzustellen dass es sich verformt hat (und dann blättert doch sicherlich auch die Farbe ab) ist erschreckend.
Zu der Problematik wäre ein weiteres Review wünschenswert – sowohl mit unbemalten und bemalten Finecast-Modellen. Interessant sind mMn auf jeden Fall Temperaturen zwischen 30-40°C, die ja spielend in einem Auto erreicht werden können.
Mfg Knispel
Es gibt nun auch eine Finecast-Auswertung mit einer größeren Anzahl getester Miniaturen.
Ein bekannter englischer Versandhändler hat 60 zufällig ausgewählte Blister unter die Lupe genommen und ist auf eine Fehlerquote von 55% gekommen. Also bei mehr als der Hälfte hatten sie Befürchtungen, dass es Reklamationen geben könnte.
…und sie scheinen ihren Gesamten Finecast Bestand zur Reklamtion an GW zurückgegeb zu haben, wenn ich es richtig verstanden habe.
Nach dem Mottto „probieren geht über studieren“ habe ich mir für meinen Khemristart einiges aus der Finecast-Reihe zugelegt.
– An den drei Ushabtis mit Bögen gab es nichts auzusetzen, etwas ent-
graten, aus Gewohnheit habe ich sogar gestiftet, obwohl die Teile
gut zusammenpassten.
– Ganz anders die wieder aufgelegten Ushabti mit Zweihandwaffe. Bei
einem war die Schnauze deformiert, bei einem anderen die ansich
sichtbaren „Innereien“ im Bauchinneren eine glatte Resinmasse.
Bei den Ersatzmodelle war die Passgenauigkeit verbessungswürdig,
Bastelmesser, Greenstuff und stiften unumgänglich.
Mitlerweile habe ich mir über einen der Brückenkopf-Partner einige
Metall Ushabtis geschossen. Die Passgenauigkeit ist bei diesen sogar
besser, der Detailgrat nicht schlechter als beim Resin, bei manchen
Einzelheiten sogar besser als Resin.
– Ein ähnliches Bild zeichnete sich auch bei dem Charaktermodellen ab.
Apophas war einwanfrei, beim Nekrotekten brach beim entgraten das
Schwert ab (Luftblase), beim Priester war die Hand nur ein Klumpen.
Kurz gesagt, Glückwunsch an die Jungs vom BK zur Bericherstattung über das Thema Finacast, Kritikwürdiges muß kritiertt werden.