Review: Arachnarok
Von allen Modellen der neuen Orks und Goblins Welle hat wohl kaum eines so viel Aufsehen erregt wie die mächtige Arachnarok-Spinne. Aber hält der Bausatz, was die imposanten Bilder versprechen?
Zweigeteilt zum ersten: Die Box
Beim ersten Blick in Box stellt sich zunächst eine gewisse Ernüchterung ein: Das ganze Modell passt in zwei Gussrahmen. Aber wenn man dann genauer hinschaut merkt man schnell, dass es diese Gussrahmen wirklich in sich haben. Während der eine mit den teils riesigen Teilen der Spinne gefüllt ist, ist der andere randvoll mit dutzenden Kleinteilen für Crew und Aufbau vollgestopft. Zu guter Letzt findet man in der Box noch die Base des Modells – die mit 100 * 150 mm wohl die größte ist, die Games Workshop je hergestellt hat. Abgerundet wird das Paket von einer recht umfangreichen Bastelanleitung. Und die ist auch bitter nötig, wie wir später feststellen werden.
Zunächst aber einige Bilder der Gussrahmen und der Details:
Eindeutig zum ersten: Details und Gussqualität
Was Gussqualität und Aufmachung der Box angeht gibt es absolut nichts zu meckern. Sämtliche Details sind scharf gegossen und die Gussgrate sind zwar vorhanden, lassen sich aber recht einfach entfernen. Auch die Angussstellen sind bis auf einige wenige Teile sinnvoll platziert, so dass man beim Herauslösen der Teile nur selten Gefahr läuft etwas zu beschädigen.
Die hohe Detailschärfe des Modells wird besonders am Gussrahmen mit Crew und Aufbau deutlich, da hier jeder einzelne der fein verwobenen Äste schön herausgearbeitet und klar abgegrenzt ist. Auch die Kantenschärfe am Spinnenpanzer ist mehr als überzeugend. Hinzu kommt das liebevolle Design der einzelnen Kleinteile, denn fast überall an Spinne und Aufbau gibt es kleine Details zu entdecken, die dem Modell viel Charakter verleihen, darunter eingesponnene Opfer, kleine Spinnen, und herumliegende Waffen.
Zweigeteilt zum zweiten: Der Zusammenbau
Während das Qualitätsurteil also recht eindeutig ausfällt, ist der Zusammenbau des Modells eine zweischneidige Sache: Die Spinne selbst sollte zwar in der angegebenen Reihenfolge zusammengesetzt werden, ist aber ansonsten eher unproblematisch. Bei den Beinen muss ein wenig gepuzzled werden, aber ansonsten passt alles wie angegossen und alle Teile rasten sauber ein, so dass man am Ende ein sehr stabiles und schön verarbeitetes Modell erhält. Am hinteren Ende des Panzers muss man eventuell ein wenig mit Green Stuff oder Putty nacharbeiten, aber insgesamt ist das Modell auch im Vergleich zu älteren Modellen wie dem Carnifex eine enorme Verbesserung.
Wenn die Spinne fertiggestellt ist, wird es Zeit sich dem Aufbau zu widmen. Hier kann man zwischen Kampfplattform, Netzkatapult und Spinnenschrein wählen. Beide Teile des Modells werden getrennt zusammengebaut (und am besten auch so bemalt), hinterher kann man sie entweder zusammenkleben, oder für einen einfacheren Transport nur lose zusammenstecken und bei Bedarf auseinandernehmen.
Während die Spinne sich recht einfach zusammenbauen ließ, ist beim Aufbau Fingerspitzengefühl gefragt. Die feinen Teile müssen sehr genau zusammengepasst werden und auch die Klebestellen sind nicht gerade groß. Hinzu kommt, dass man bei vielen Teilen zunächst ein wenig experimentieren muss, bis man die richtige Passposition gefunden hat, die Gebrauchsanweisung ist diesbezüglich zwar ausreichend, könnte aber manchmal etwas detaillierter sein. Bei all diesen Anmerkungen muss man allerdings klar festhalten, dass auch die Plattform am Ende des Zusammenbaus stabil und passgenau zusammenhält.
Als letzter Arbeitsschritt werden am Ende die Waldgoblins zusammengebaut und auf dem Modell verteilt. Auch sie bemalt man am besten getrennt vom Rest des Modells, was die ganze Sache deutlich einfach macht. Auch die Besatzung des riesigen Modells ist sehr detailliert und vielseitig gestaltet, einige Goblinspieler dürften beim Basteln allerdings etwas wehmütig werden und sich fragen, warum Games Workshop nicht einen Gussrahmen nur mit den Crewmodellen veröffentlicht (der sich ziemlich sicher wie geschnitten Brot verkaufen würde).
Eindeutig zum zweiten: Das Fazit
Mit der Arachnarok-Spinne haben GW ein echtes Prunkstück für die Grünhäute abgeliefert. Genau wie damals der Riesenbausatz wird auch die Riesenspinne bei jedem, der sie zum ersten Mal sieht für Staunen sorgen und auch der zweite Blick enttäuscht nicht. Die hohe Gussqualität und die zahlreichen liebevoll verteilten Details sind wirklich gelungen, und zeigen nach den Dark Eldar erneut, dass Games Workshop im Plastikbereich inzwischen die unangefochtene Nummer 1 sind. Da erscheint auch der stolze Preis von immerhin 45,50 Euro nicht mehr ganz so hoch, auch wenn der Arachnarok natürlich trotz allem kein günstiges Modell ist.
Trotzdem fällt das Fazit eindeutig aus: Der Arachnarok ist ein rundum gelungenes Modell!
Das Modell ist wegen der eher anspruchsvollen Kampfplattform eher für Fortgeschrittene Bastler geeignet.
Quelle: Games Workshop
Gutes Review, dem ich eigentlich in allen Punkten zustimme.
Einziges wirkliches Manko ist meiner Meinung nach, dass die enthaltene Anleitung zum Zusammenbau gelegentlich kaum erkennen lässt, wo man die abgebildeten Teile zusammenkleben soll, aber das ist im Review ja schon angeklungen.
Interessant finde ich, dass der Rezensent die Bäume, die auf die Base geklebt werden, nicht so zusammengeklebt hat, wie die Anleitung es vorsieht. In dem Fall sind die hinteren Beine der Spinne nämlich ein bissen zu weit auseinander, um sie problemlos in die dafür vorgesehen Löcher zu stecken, was sich nur durch etwas Druck bewerkstelligen lässt. Zumindest war das bei meinem Exemplar so, und ich habe auch schon von anderen gelesen, bei denen es ebenso war. Das scheint also noch ein kleiner Schönheitsfehler zu sein.
P.S.: Kritisch kann man noch anmerken, dass die Spinne kaum Möglichkeiten zur unterschiedlichen Positionierung bietet.
Zwar gibt es durch die unterschiedlichen Aufbauten deutlich unterscheidbare Varianten, aber die Spinne selbst sieht immer gleich aus.
Das fand ich bei der Höllengrubenbrut der Skaven schon sehr schade, wie bei vielen Bausätzen der letzten Zeit. Da scheint mir GW einiges an Potential zu verschenken, was für Leute, die gern mehrere dieser Auswahlen ins Feld führen wollen, ärgerlich ist.
Also man kann schon etwas mit den Stellungen der Beine spielen, aber das der „Massekörper“ keinen Spielraum für eigene Kreativität lässt ist fast klar (leider).
Aber das trifft doch bisher auf alle großen Modelle zu!!??? Also verstehe ich da die Kritik nicht richtig? Egal ob Dampfpanzer, Riese, diverse Drachen, Brut, Glocke (etc.) überall kann man zwar viel an den Details schrauben, aber die Grundposen bleiben halt nunmal immer die selben (siehe Riese hier von Brückenkopf….viele eigene Umbauten, aber am Ende ist es halt doch die altbekannte „Riesenpose“).
Vielleicht kannst du mir ja ein dir bekanntes großes Modell nennen, das diverse Posen zulässt, dann kann ich mir das mal anschauen und verstehe was du meinst!=)
Also ich hätte zum Beispiel erwartet,dass es ähnlich wie beim Plastik Steagdon wenigstens zwei verschieden Köpfe gibt. Das hätte schon eine Menge an Abwechslung gebracht.
Ja, das wäre eventuell nett gewesen, vor allem weil die Gesichtsplatte ja ein einzelnes Teil ist. Vielleicht war der Gussrahmen schlicht schon zu voll.
Allerdings kann man über das Bemalschema da schon eine Menge lösen und für viele Variationen sorgen.
Obwohl es auf alle bisher veröffentlichten Großmodelle zutrifft, bleibt es natürlich ein Kritikpunkt. Es stört mich also auch bei Drachen, der erwähnten Brut etc. Beim Dampfpanzer hingegen nicht und beim Riesen nicht so sehr, denn da hat man zumindest unterschiedliche Arme, Köpfe und reichlich Zubehör, auch wenn die Pose die gleiche bleibt.
Bei der Spinne hätte man zum Beispiel den Körper nicht aus einem Teil machen können, sondern in einen Vorder- und Hinterleib teilen können, die durch ein Kugelgelenk verbunden werden, um verschiedene Positionierungen zu erlauben.
Ich finde den Bausatz auch so gut, aber es gibt meiner Meinung nach durchaus noch Luft nach oben.
Dabei stört mich die Statik bei den Großmodellen nicht so sehr, da diese ja eher in Ausnahmefällen mehr als einmal in einer Armee vertreten sind. Bei der Phönixgarde hingegen finde ich es sehr ärgerlich. Mir erscheint es ein genereller Trend dahingehend zu sein, eher weniger als mehr Varianz geboten zu bekommen.
Ja, das finde ich auch sehr schade. Es sind nicht sinderlich hübsch aus, wenn da drei Höllengrubenbruten nebeneinander stehen und alle eigentlich dieselbe Haltung haben.
Klar haben sie vielleicht andere Details wie Köpfe und Arme, aber mir persönlich ist die Haltung wichtiger, und die fehlt hier.
Naja, bei Modellen dieser Größe muss man irgendwo Abstriche machen. Gewisse Teile müssen eben standardisiert bleiben, sonst hätte man zwei komplett unterschiedliche Bausätze für eine Einheit und das würde den Preis garantiert hochtreiben (doppelte Lagerhaltung, Gussformen, Verpackung und was weiss ich noch alles). Soweit mal die betriebswirtschaftliche Seite des Ganzen.
Bei aller (berechtigten)Kritik es ist mal wieder ein gut gemachtes Modell.
Danke für das Review,das hat einige Zweifel ausgeräumt.
Eine Frage bleibt für mich allerdings noch,ist es möglich alle Kampfplattform-Optionen via stiften für ein und dasselbe Modell darzustellen?
Beim Plastikstegadon funktioniert das zum Beispiel ganz vorzüglich.
Mfg Axe
Die Frage geht mir auch durch den Kopf wenn ich das Modell sehe….dann müsste ich nicht 3 Spinnen kaufen, nur um die verschiedenen Optionen darzustellen ^^
Nein, das ist nicht möglich, weil für die unterschiedlichen Plattformen zum Teil die gleichen Teile verbaut werden müssen.
Das stimmt so nicht ganz.
Gerade zwischen normaler Kampfplattform und Netzkatapult kann man recht einfach wechseln, da der Katapultarm nicht festgeklebt werden muss, sondern einfach eingerastet wird. Man kann ihn dann einfach entfernen (und den Ladegoblin auch) und schon hat man einen Aufbau, der zwar nicht exakt aussieht wie die reguläre Kampfplattform, ihr aber so nahe kommt, dass das keinem auffällt.
Spaßiger wird es mit dem Spinnenschrein, hier sehe ich in der Tat eher schwarz.
Ich finde das ist ja ein sehr geniales Modell, ich würde hier statt stiften sogar auf super Magneten setzen, ich habe damit schon recht gute Erfahrungen gesammelt.
Vielen Dank für die Vergleichsbilder mit dem Riesen und dem Greifen – da sieht man erst richtig, wie groß die Spinne wirklich ist. Nun muss ich sie mir wohl doch kaufen… 🙂
Das Review finde ich sehr informativ und es wird dem Anspruch des Modells sicher gerecht. Gleich den Anfangspunkt kann ich gut nachvollziehen, dass man bei dem Preis und der Aufmachung sicher mehr Gussrahmen erwarten würde. Doch weil das Modell dann doch riesig wird, kann man kaum was sagen: allein Land Raider und Sturmrabe sind größer, oder?
Ich finde es auch gut, dass allein der Modellbauaspekt einbezogen wurde. Dass Spielbarkeit und Punkterelevanz gänzlich raus gelassen wurden, macht das Review anspruchsvoll. Die Artikel vom Brückenkopf zu lesen ist wirklich immer eine Bereicherung – me likez ‚em! 🙂
Ich würde eher sagen, dass der LR mehr Masse hat…
Von Hinten bis zu den Vorderbeinen reicht die Spinne an den LR ran 😉
Vielen Dank für das Review. Ihr habt mir das Modell schon recht schmackhaft gemacht, vor allem wenn ich bedenke noch mehr für den fliegenden Schatten ausgegeben zu haben. Am liebsten würde ich eine Version bauen, die sich grade von einem riesigen Baum abseilt. Da höre ich aber schon jetzt die Kritik, da mich sicherlich aus ästhetischen gründen die Goblinkonstruktion weglassen würde und die zusammengebaut mitbringen würde. Wird’s halt nen Diorama.
Danke Brückenkopf!
Dickes Lob!! Eure Reviews werden meiner Ansicht nach immer besser, weil umfangreicher und informativer. Angenehmer Schreibstil, der weder zu überladen, noch zu anspruchslos daherkommt. Weiter so!
Und ich will jetzt endlich mal meine Bezüge bekommen, um mir diese rattenscharfe Spinne kaufen zu können! *grantl*
Tolles Review. Trifft genau meine Meinung.
hallo könntet ihr vielleicht auch ein review zu den beiden anderen neuen bausätzen machen (wildorkkrieger und Wildorkschweinereiter)?wäre toll zu lesen was ihr davon haltet. mfg Andre