von bkredaktion | 31.01.2011 | eingestellt unter: Allgemeines

Brückenkopf: 10 Fragen an Luther O

Der Staffelstab wird an den nächsten Redakteur weitergereicht.
LutherO stellte sich unseren 10 knallharten Fragen Fragen um den Vorhang der Anonymität etwas bei seite zu schieben um euch einen Blick hinter den Nic-Name zu gewähren.

Stell dich mal kurz vor:

Da meine Geburt im Jahre 1985 zumindest für den Normalverbraucher vor dem Internetzeitalter lag, kam es meinen Eltern natürlich nicht in den Sinn mir direkt einen Nic-Name mit auf den Weg zu geben. Deshalb heiße ich in der Welt jenseits der Tiefen des Netzes Carsten.
Zurzeit absolviere ich ein Journalismus Studium und versuche mein Leben geordnete Bahnen gehen zu lassen. Mit durchwachsenem Erfolg.

Wie bist du zum Brückenkopf gekommen?

Auf der RPC 2010 wurde ich erstmals richtig auf den Brückenkopf aufmerksam. Leider hatte ich keine Zeit mich dem tollen Tabletop Testgelände zu widmen.
Einige Zeit danach bin ich dann mal auf die Seite gegangen und habe dort gelesen, dass der BK Redakteure sucht. Naja, da Übung für einen zukünftigen Journalisten nie schaden kann hab ich den Stier bei den Hörnern gepackt, mich gemeldet und nun bin ich dabei.

Wie bist du zum Hobby gekommen:

Das liegt lange zurück. Ich kann mich noch dunkel an eine Spiel in Essen erinnern (das müsste gefühlt so 1870 gewesen sein) auf der ich schwer fasziniert von allen Fantasy Sachen war. Unter anderem natürlich auch von Miniaturen. Damals sagte mir das alles aber noch nichts.
Einige Jahre später ging es mir dann wie wohl vielen anderen Leuten aus dem Hobby auch: Ich stolperte in Fantasy Läden und gelangte dann natürlich in den Sog von Games Workshop. Muss ich mehr sagen? Ihr kennt das doch. Verkäufer preisen dir Warhammer an wie Gebrauchtwagenverkäufer eine Auto bei dem der Unterboden bald komplett durchgerostet ist. Probespiele und unter Anleitung die erste Mini (damals ein Skaven) bemalen… schon war ich angefixt. Und dann kam die Grundbox der 5. Edition von Warhammer auf den Geburtstagsgabentisch. Das müsste dann so 96/97 gewesen sein. Also so mit 11/12 Jahren. Damals war noch wenig Bemal- und Spieltalent vorhanden. Und es fehlte mir eine gute Spielergemeinschaft. Deshalb schlief das auch wieder ein.
Die Zeit verging und die Freundeskreise veränderten sich und ich stieß auf Leute bei denen die Motivation zu Malen und zu Zocken wieder auflebte und ich startete wieder durch. 2009 legte ich mir dann eine neue GW Box zu. Und naja, ich bin rückfällig geworden. 🙂

Was macht für dich das Tabletop-Hobby aus?

Vieles. Zum einen natürlich das Spielen mit Freunden. Das gehässige Lästern über die Fähigkeiten der gegnerischen Einheiten. (Wobei ich da meistens den Kürzeren ziehe, da ich mir nie Werte oder Bewaffnung merken kann um über meinen Feind ne Aussage treffen zu können) Einfach die soziale Komponente.
Dann natürlich das Bemalen und Basteln. Ich bin nicht schnell im Malen und möchte lieber Charaktervolle Modelle sorgfältig bemalen als einige hundert Figuren für Massenschlachten auf die Platte zu bekommen. Mit WH 40k habe ich mir da natürlich genau das richtige System ausgesucht…
Malen mir Freunden hilft da sehr motiviert an die Sache heran zu gehen.

Dann probier ich gerne Sachen aus. Wie man ja teilweise an meinen Reviews sehen kann.
Modellieren und Reproduzieren reizt mich sehr. Auch das erschaffen von stimmigen Settings ist etwas, dass ich unbedingt noch ausbauen will.

Neben dem Bemalen von Spielminis interessiere ich mich auch für Vitrinen-Modelle. Leider fällt da die Mehrwert Komponente raus. Also, dass ich die Figur nicht als Spielfigur nutzen kann, sondern sie „nur“ ansehen kann. Da gefällt mir dann der aktive Part, also das Bemalen, deutlich mehr als das anschließende „in die Vitrine stellen“.

Was ist dein aktuelles Projekt?

Zum einen das aufstellen einer WH 40k Tau Armee. Dann natürlich „Schlag den Kragen hoch, Honey.“ Das Pulp Projekt, das hier auf dem BK mitverfolgt werden kann.

Was steht als nächstes Projekt an?

So einiges 🙂 Ich würde gerne eine Armee des Napoleonischen Zeitalters für Black Powder aufstellen. Pulp-City interessiert mich. Infinity auch. Trafalgar klingt auch interessant. Wer weiß wie die Amazonen für Freebooters Fate ausfallen? Interessant genug um damit anzufangen? Mantic gibt’s ja auch noch. Eine Necron Armee an einem Wochenende zu bemalen wäre auch eine Herausforderung. Gibt es nicht verschiedene Zombie Skirmish Spiele? Dann liegt hier noch ein Alkemy Starter rum…

Was ich damit sagen will ist: Ich habe keine Ahnung. 🙂 Mal sehen was mich reizt wenn es an der Zeit ist.
Fest steht: Ich würde gerne mal ein Skirmish System beginnen, etwas mehr Zeit in Geländebau stecken und selber meine Modellierfähigkeiten ausbauen.

Zeige uns 3 Lieblingsminiaturen aus deiner Sammlung und erzähle ihre Geschichte:

Eigentlich habe ich nicht DIE Lieblingsminiaturen. Ich nehm einfach mal drei, zu denen ich was sagen kann und die schon bemalt sind. Das kann in einem Monat schon wieder anders aussehen.

Erstmal fang ich mit einem Klassiker an:
Gui le Gros, ein Charaktermodell der Bretonen aus der 5. WH Edition. Die Legende von Robin Hood lässt grüßen.
Die Miniatur ist deshalb hier drin, da mir einerseits das Modell sehr gefällt und zum anderen, weil mir die Figur für meine damaligen Malkünste recht gut gelungen ist.

Gui Le Gros

Die Fechterin ist aus dem „Count Casamir’s Trans-Siberian Renegades“ Set von Pulp Figures. Generell gefallen mir die Miniaturen von Pulp Figures weil sie trotz ihrer Schlichtheit viel Charakter zeigen. Die Minis passen einfach super zum Groschenroman Setting von Pulp Szenarios. An der Miniatur direkt gefällt mir, dass sie mich an die zahllosen skurrilen Gegner aus James Bond Filmen erinnert. Dazu kommt, dass der Charakter nicht mit einer Kanone auf seine Gegner losgeht, sondern nur einen Degen besitzt. Trotzdem sollte man eine scharfe Klinge nicht unterschätzen.

Fechterin

An dritter Position wird es schwer. Ich war kurz davor eine reine Display Figur hier zu zeigen. Aber da der BK doch mehr für Spieler ist entscheide ich mich doch für GW Minis.
Ich mag die Kroot. Der Guss ist zwar nicht toll. Überall laufen Gussgrate entlang und die einzelnen Teile passen nicht so richtig gut zusammen. Aber sie geben mir das bisschen Dreck das ich brauche um die Tau gut zu finden. Während der Rest meiner Tau Armee ziemlich sauber und geordnet daherkommt kann ich mich bei den Kroot etwas austoben. Umbauten, Blut, Rost und Dreck kommen schön zum Einsatz (ich liebe Pigmente 🙂 ). Deshalb stell ich hier auch mal drei aus. Stellvertretend für den Gedanken der mir vorschwebt als ich DIE Kroot als dritte Lieblingsmini wählte.

Kroot

Was ist dein Lieblingssystem und warum?

Hab ich eigentlich – bisher – gar nicht. Im Augenblick komme ich wenn dann nur dazu WH 40k zu spielen. Weil es einfach das System ist wo ich genug Mitspieler habe. Ich habe mal einen Satz gelesen: „Nur weil es überall Fastfoodketten gibt bedeutet das nicht, dass es dort das beste Essen gibt.“ So ähnlich denke ich über Warhammer 40.000. Das Regelsystem ist nicht wirklich gut, aber immerhin habe ich genug Mitspieler. 🙂 Mal sehen was die Zukunft bringt.

Hobbies außerhalb des Tabletops?

Vorhanden 🙂
Auf der einen Seite habe ich Hobbies, die ins Klischee passen: Brettspiele, Pen ‚n’ Paper Rollenspiele, LARP, historisches Fechten. Auf der anderen Seite: Klettern, Filme, Kunst/ Fotografie (gucken und manchmal machen), Geocachen und noch so viele Sachen mehr zu denen einfach die Zeit fehlt. Ich versuche Hobbys die mit Fiktion zu tuen haben und „das Leben da draussen“ irgendwie in der Waage zu halten. 🙂

Wo siehst Du das Hobby in 10 Jahren?

Hmmm, ich begebe mich da mal auf ganz dünnes, spekulatives Eis:

Ich denke es wird dem Tabletop Hobby ähnlich ergehen wie der Videospiel Industrie Mitte der 80er Jahre. Es wird zum Crash kommen.
Der Markt ist übersättigt. Es gibt zu viele Nischensysteme und noch mehr Hersteller für Miniaturen. Und es kommen neue dazu. Das kann nicht gut gehen. Viele der kleinen Hersteller werden wieder in der Versenkung verschwinden. Übrig bleiben die großen Produzenten die den Massenmarkt bedienen können. Mit durchdachten Systemen und Figuren aus Plastik zu vernünftigen Preisen. Oder auch zu unvernünftigen Preisen wenn man denn den Markt beherrscht. Ich tippe auf 2-3 große Hersteller. Jetzt kann sich jeder selber ausmalen wer das sein könnte.
Neben den Hauptanbietern für Fantasy und Sci-Fi Mainstream Systeme werden sich aber noch Anbieter von historischen Systemen halten. Diese aber mit einer anderen, älteren Zielgruppe. Eventuell noch ein gutes Skirmish System, sofern das nicht von den Großen mit abgedeckt wird.
Oder es kommt ganz anders und jemand erfindet die Wii des Tabletops 🙂

Soweit von LutherO. Wer wird sich als nächstes den 10 Fragen stellen? Seid gespannt.

bkredaktion

Der Brückenkopf existiert seit 2002 und bietet täglich News aus dem Tabletop Hobby.

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