von Gregor | 05.09.2011 | eingestellt unter: Historisch

Spiegel: 30-jährige Krieg

Eine etwas ungewöhnliche Nachricht von uns. Der Spiegel hat ein Heft über den 30jährigen Krieg veröffentlicht. Es befasst sich u. a. mit dem Leben der Söldner dieser Zeit.

Spiegel Geschichte - Der Dreißig Jährige Krieg

Ihr könnt das Heft im Shop bei Spiegel-online kaufen. Es kostet 7,50 Euro.

Link: Spiegel

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Kommentare

  • Das Heft ist mit größter Vorsicht zu genießen. „BILD am Montag“ hat schon von Zeitgeschichte wenig Ahnung, aber „richtige“ Geschichtsartikel sind zumeist schief, reißerisch, personalisiert und (vor allem) undifferenziert. Da werdem einem Dinge als Fakten verkauft, die in der Forschung höchst umstritten sind.
    Also heißt die Devise lesen, an den bunten Bildern erfreuen, aber alles hinterfragen!

    • Und da gehst du noch ins Internet? O.o

      Historisches Wargaming ist in meinen Augen sowas von subjektiv. Ich meine, wir sind uns einig dass Spiegel keine Ahnung hat, aber selbst was manche universitären Verlage zur alten Geschichte aufwärts rausbringen ist wissenschaftlich gesehen unbrauchbar.
      Ich habe hier gerade die „short introduction to ancient warfare“ der Oxford university press. Alles informativ und sehr intelligent zusammengestellte Ansätze aber wenn ich sowas als Hausarbeit abgegeben hätte wäre ich mit Pauken und Trompeten durchgefallen. Ausschlaggebend sind Beweise, und eine vernünftige Beweisführung – auch wenns um sowas schwammiges geht wie, sagen wir ruhig den 30 jährigen Krieg.
      Der Witz ist doch, „Wargamer“ sind auf historische Authentizität bedacht, aber die wenigsten machen sich die Mühe, sich von einem wissenschaftlichen Standpunkt der Sache zu nähern. Und das ist ganz nachvollziehbar – man könnte allein auf der Schlacht von Marathon ein ganzes Geschichtsstudium aufbauen. Und am Ende hast du nicht nichtsmal an der Oberfläche gekratzt.

      Insofern kann ich schon verstehen warum sich sowas verkauft ebenso wie Magazine die sich ausschließlich mit historischen Themen beschäftigen („Clausewitz“- btw.: „fremde Federn“ usw. …).

      Wer also keine Geschichte studieren mag, dem sei es gegönnt sich mit Spiegel und Co. Zeit und Nerven zu sparen. Schließlich hat der Würfel auch nur 6 Seiten.

      • Du hast absolut Recht. Und bei vielen Forschungsgebieten – gerade in der Antike – ist die Quellenlage einfach so dünn, dass man eigentlich gar nichts zu dem Thema schreiben dürfte. Aber da das ja auch nicht angenehm ist, wird halt gemutmaßt und mit Wahrscheinlichkeiten/Analogien operiert. Das Ergebnis kann dann recht interessant und stimmig erscheinen, streng genommen ist es aber kaum wissenschaftlich. Allerdings haben die meisten Historiker noch die Freundlichkeit, auf das Spekulative in ihrem Werk hinzuweisen, zumindest in den Fußnoten.
        Haarig wird es dann schon bei Handbüchern u.ä., die auf Fußnoten verzichten und sich ganz auf den guten Ruf des Autors verlassen…

        Mein Punkt war nur, dass es viele Leute gibt, die den Spiegel lesen und denken: So war es. Hat ja der Spiegel gesagt. Oder sie gucken „Die Deutschen“ und denken: So war es. Hat ja das ZDF gesagt. Und leider ist es auch genau das, was die Produzenten solcher Geschichtsprodukte erreichen wollen. Also vorsicht!

  • Es geht hier ja vor allem um populärwissenschaftliche Aufbereitung für den Laien und nicht um ein Werk für Geschichtsstudenten. Ich persönlich lase die Spiegel-Geschichtshefte sehr gerne. Allerdings sind die auch nicht historisch aufgebaut sondern behandeln immer Teilaspekte des Themas, meist aus der Sicht eines bestellten Autors mit wissenschaftlichem Hintergrund, gewürzt mit einigen eher wenig interessanten Anekdoten. Mit gefällt das, aber wer hier vor allem harte Fakten über das Thema erwartet ist denn schon beim entsprechenden wikipedia-Artikel besser aufgehoben.

    btw:
    Als Wargamer mit dem Schwerpunkt des 30 jährigen Krieges kann man imho aus dem Heft aber nicht wirklich viel herauszziehen…

    • Also erstmal finde ich es hilfreich, dass eine solche Zeitschrift hier erwähnt wird. Da gerade zu dieser Epoche viel im Tabletop – Markt geschieht.

      Zum Spiegel muss ich auch sagen, dass ich ihn nicht besonders schätze. Die Spiegel – Geschichte haben teilweise ganz grobe Schnitzer drin und sind, auch schon aus meiner Laien Perspektive gesehen sehr unsauber recherchiert und zusammengefasst.

      Ich persönlich kann die Geo Epoche empfehlen. Die momentane Ausgabe geht über das vorchristliche Rom und ist toll geschrieben, bebildert und enthällt auch mal Themen, die nicht jeder schon ausgiebig kennt. Auch Hannibal und Karthago werden sehr interessant beleuchtet.
      Ein Kumpel, der Geschichte studiert, findet die Damals noch etwas besser, sie richtet sich aber noch mehr an Fachleute.

      Aber besonders für historische Spiele sind solche Zeitschriften sehr interessant und motivierend.

      • als Tip: Geo Epoche ist deutlich fundierter und ein Heft zum 30 jährigen findet man im Backstock ihrer Homepage inc möglichkeit den Inhalt anzutesten oder bei Ebay und Co

      • Geo!? War das nicht diese Bilderbuchzeitschrift, die kürzlich reißerisch die Homöopathie gelobt hat? Ok, Geo Epoche ist vielleicht besser, das weiß ich nicht. Bei mir rangiert Geo jedenfalls nur knapp vor PM.

        Wer wissenschaftlich ausgerichtete Zeitschriften sucht, ist beim Spektrum-Verlag richtig. Epoc bietet viele interessante historische Artikel aus wissenschaftlicher Sicht.

        Die Spiegel-Geschichte-Hefte sind als Überblick nicht schlecht. Ich würde sie übrigens nicht mal als populärwissenschaftlich klassifizieren, sondern einfach als interessante Unterhaltung für historisch Interessierte.

  • Geo-Epoche ist deutlich besser als der Spiegel, der insgesamt seit dem Weggang von Aust immer mehr absinkt.

    • ganz wichtig geo und Geo Epoche sind zwei sehr verschiedene Zeitschriften aber mit Spectrum liegst du natürlich (soviel ich weiß) auch richtig

  • Generell von reißerisch sprechen kann man wohl nicht, da das sehr von den Autoren abhängig ist – dem hier angegeben Link zufolge sind das durchaus Fachleute.

    Den Inhalt von Überblicksdarstellungenüber den dreißigjährigen Krieg – die auch nicht alles abdecken – liefert die Zeitschrift wohl auch nicht, aber will sie das überhaupt? Wahrscheinlich ist es der typische Inhalt zum dreißigjährigen Krieg: Ursachen, die vier Kriegsphasen, Söldnerleben, Kriegsgräuel, die ein oder andere Schlacht, der Eingriff Schwedens, Wallenstein und schließlich die Friedensverhandlungen. Das ist in entsprechenden Heften und Dokus in Deutschland doch schließlich die Standardkost – aber wohl sinn- und inhaltsvoller als entsprechende Einführungen und Darstellungen in der WI oder in Ospreys…

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