Tutorial: Von der Knete zum Abguss Teil2
Eine Schritt für Schritt Anleitung wie ihr aus Fimo eine urige Holzkiste modelliert, von ihr eine Gussform erstellt und damit einen Keramik Abguss machen könnt.
Nachdem im Teil 1 die Kiste modelliert wurde zeig ich euch nun wie ihr davon den Abguss macht.
Lest euch, auch diesmal, bevor ihr anfangt, am besten erst mal alles durch um vielleicht schon im Voraus einige Fragen zu klären.
Noch 3 wichtige Hinweise vorweg:
- Latexmilch stinkt! Sucht euch deshalb für das Erstellen der Form einen gut belüfteten Ort.
- Latex ist empfindlich gegen direktes Sonnenlicht. Achtet darauf, dass der gut belüftete Ort im Schatten liegt.
- Der wohl wichtigste Hinweis: Kopieren von fremden Figuren, Gelände usw. ist illegal! Auf den Produkten fremder Hersteller liegt immer ein Copyright. Wenn ihr ohne Erlaubnis des Herstellers Kopien anfertigt macht ihr euch ungefähr genauso Strafbar als wenn ihr Regelwerke, CDs und DVDs kopiert und unter euren Freunden verteilt.
Was ihr für diesen Teil braucht:
- Latexmilch (die bekommt ihr in Kreativ und Bastelläden, oder in LARP (Live Rollenspiel) Shops. In den LARP Shops kostet ein Liter zwischen 7 und 10 Euro. Bastelläden sind da meist teurer.)
- einen günstigen Borstenpinsel
- eine glatte, nicht saugfähige Unterlage. (Ich hab ein Foliendeckblatt eines Kalenders genommen.)
- Patafix (muss nicht, ist aber hilfreich)
- Talkum (gibt es für wenig Geld in Apotheken)
- Gießmasse auf Gipsbasis (Gießgips gibt es in Baumärkten oder Bastelläden. Am besten ihr lasst euch vor Ort beraten. Das Produkt das ich hier benutze nennt sich Stewalin und soll für das Abgießen von Figuren optimiert sein.)
- Messbecher
- Gummi Gipsbecher aus dem Baumarkt oder einen leeren Joghurtbecher
- etwas feinen Sand oder ähnliches
- eine flache Schale
- und natürlich eure Kiste
Schritt 1:
Fixiert als erstes die Kiste auf eurer Arbeitsfläche. Ich hab dafür Patafix genommen, ihr könnt die Kiste aber auch mit einem kleinen Punkt Flüssigkleber befestigen.
Schritt 2:
Jetzt kommt der langatmigste Teil des ganzen Unterfangens: Das bepinseln der Kiste mit der Latexmilch.
Fangt dazu an den tiefsten Stellen an und achtet dabei darauf in alle Ritzen hinein zu kommen.
In diesem Fall solltet ihr erstmal die Bereiche rund um die Metallstreifen und den Scharnieren bestreichen.
Warum? Latex spannt sich beim trocknen. So als wenn ihr ein Blatt Papier zwischen euren Händen durchhängen lasst und dann die Hände auseinander zieht. So würde sich dann der Bereich zwischen den Metallstreifen beim Trocknen anheben und ihr hättet am Ende einen ausgebeulten Deckel.
Pinselt immer in dünnen Schichten und lasst eine Schicht erst durchtrocknen, bevor ihr mit der nächsten beginnt. Eine Schicht braucht ca. 30 bis 60 Minuten zum Trocknen.
Schritt 3:
Etwa 8 Schichten sollten genügen. Macht, wenn ihr euch unsicher seid, lieber eine Schicht mehr.
Ihr müsst immer abwägen zwischen Stabilität der Form und wie biegsam sie sein soll. In diesem Fall ist es nicht schlimm wenn ihr am Ende eine sehr dickwandige Form hab. Wenn ihr später große und längliche Vorlagen abformt, etwa Statuen, kann es sein, dass die Form zu stramm ist und ihr Probleme mit dem Ausformen des Abgusses habt.
Bepudert die Form mit etwas Talkum. Das verhindert, dass die Form beim Abziehen an sich selbst kleben bleibt.
Dann ist der erste große Augenblick dieses Tutorials gekommen und ihr könnt die Form von der Vorlage abziehen.
Beginnt dazu an den äußersten Rändern und arbeitet auch kreisförmig zur Mitte hin vor.
Die Form sollte eigentlich ziemlich leicht von der Kiste abgehen. Wenn nicht kann es sein, dass etwas Latexmilch unter die Kiste gelaufen ist. Solche dünnen Latexhäutchen lassen sich einfach mit einer Schere abschneiden.
Euer Pinsel sieht jetzt vermutlich so aus:
Schritt 4:
Bereitet die Form für das Gießen vor. Pudert die Form dazu von inne ganz dünn mit Talkum ein. Dadurch lässt sich der Abguss nachher leichter herausnehmen.
Damit die Form beim Gießen nicht umkippt füllt ihr anschließend eine flache Schale mit dem Sand und drückt die Form vorsichtig hinein.
Alternativ könnt ihr auch ein Loch in einen Plastikbecher schneiden und die Form hinein hängen. Vorausgesetzt eure Form hat einen geeigneten Rand. Denkt dran, nachher muss der auch noch die Gipsmasse halten.
Aber egal welche der beiden Methoden ihr nutzt, die folgenden Schritte bleiben gleich.
Schritt 5:
Wenn ihr sicher seid das alles bereit steht ist es an der Zeit die Gipsmasse anzumischen. Es gibt so viele Unterschiedliche Produkte, die alle ihre eigene Mischanleitung haben, dass ich euch da keine detaillierte Anleitung geben kann.
Allgemein kann ich aber sagen: Seid mit der Menge an Pulver und Wasser möglichst genau (Messbecher!) und rührt wirklich gut um. Achtet darauf, dass sich am Boden eures Mischbechers nichts absetzt und ihr eine homogene Masse habt.
Wahrscheinlich werdet ihr einen Rest Gipsmasse übrig haben. Wenn ihr einen Gummibecher benutzt könnt ihr den Rest einfach rausbrechen, oder ihr nehmt einen leeren, sauberen Joghurtbecher und werft den Rest einfach samt Becher weg. Schüttet die Masse aber bloß nicht in einen Ausguss. Der kann dadurch schnell mal verstopfen.
Schritt 6:
Jetzt ist eine ruhige Hand gefragt. Gießt die Masse vorsichtig bis zum Rand in die Form.
Wenn das Gussteil etwas komplizierter ist solltet ihr die Form erst bis zur Hälfte füllen und dann die Masse mit einem Pinsel auf der Innenseite verstreichen. Danach könnt ihr den Rest aufgießen.
Wenn die Form voll ist, trommle ich noch mal mit den Händen auf der Tischplatte rum, um die letzten Luftbläschen an die Oberfläche zu rütteln. Wenn euer Tisch zu fest dafür ist könnt ihr eure Form auch auf ein Holzbrett, das auf Blisterschwämmen liegt, stellen.
Schritt 7:
Wenn die Masse hart ist könnt ihr euren Abguss aus der Form nehmen.
Auch die Aushärtzeit schwankt von Produkt zu Produkt. Am besten ihr gebt dem Gips aber 2-3 Stunden mehr als auf der Packung steht.
Herzlichen Glückwunsch, ihr haltet jetzt euren eigenen Abguss in den Händen!
Und ihr habt eine Form um immer mehr Kisten zu produzieren.
Zum Schluss noch ein paar allgemeine Tipps:
Ihr braucht für diesen Abguss nicht mal ein Schnapsglas voll Latexmilch. Am besten ihr tut euch mit mehreren Leuten zusammen und macht direkt von mehreren Objekten Abgüsse.
Wenn Luft an das Latex kommt, trocknet es. Deshalb hält sich die Flasche leider nicht ewig.
Wenn ihr euren Pinsel zwischen den Arbeitsschritten in Frischhaltefolie wickelt verklebt er nicht so schnell.
Wenn ihr mit der Latexmilch auf glatte Flächen kleckert, lasst sie dort trocknen. Dann könnt ihr sie einfach mit den Fingern abrubbeln. Passt aber mit Stoff und Teppich auf. Da bekommt ihr das Zeug kaum wieder raus.
Wenn euer Abguss unscharf aussieht kann es sein, dass ihr zu viel Wasser in der Masse habt
Zum Lagern der Form solltet ihr sie mit Talkum einpudern und an einem sonnengeschützten Ort aufbewahren.
Geht die Abgussmethode auch bei kleineren Objekten wie z.B Spezialwaffen?
Gutes Tutorial btw.
Bitte beachten.
Da ich davon ausgehe, dass Du nur komplett selbst modellierte Waffen meinst, mal meine Einschätzung: Das kann gehen, kommt aber auf das Gießmaterial an. Gips wird bei zu feinen Strukturen halt leicht brüchig, wenn es nicht gerade sehr hochwertiger Dentalgips ist.
Immer bedenken: Abgüsse von umgebauten Teilen anderer Hersteller sind ebenfalls illegal!
Selbst der Probleme mit dem Gussmaterial ungeachtet habe ich meine Zweifel, dass das funktionieren kann, denn man braucht ja eine Seite am zu reproduzierenden Objekt, die nicht modelliert ist (an der Kiste hier die Unterseite).
Auf jeden Fall ein interessantes Tutorial, und ich bin froh, jetzt zu wissen, wie es geht. Gleichzeitig bin ich aber auch ziemlich sicher, dass mir das zu aufwändig ist.
Naja, Rueckseite (also die der Mini zugewandte) wuerde gehen.
Feinere Objekte (jetzt ganz allgemein) sollten besser mit Zinn abgegossen werden. Das erfordert aber spezielle Formen. Z.B. aus hitzebeständigen Silikon oder Gießsand. Am besten dann mit einer zweiteiligen Form. Das ganze wird dann aber erheblich teurer und lohnt sich eigentlich nicht für 1-2 Abgüsse.
Ich hab vor Jahren mal versucht, scratch gebaute OmniMech-Arme fuer cBT in Resin zu giessen, und ich kann nur sagen: Je filigraner das Teil desto frustrierender der Prozess. Besonders da die wenigen Teile, ich gut gegossen sind und aus der Form kommen immer noch extrem bruechig sind.
Sehr gutes Tutorial. Leider bin ich eher ungeschickt, was das selbstständige modellieren angeht – also ist das für mich eher aus der Kategorie – nice to know. Wirklich interessant zu sehen, wie so mancher kleiner Miniaturenhersteller arbeitet…
So arbeiten die nicht! Nicht wenn sie es richitg machen es gibt mindestens 50 bessere Alternativen zu Latexmilch
Mich würd interessieren, welchen Hersteller der Latexmilch du verwendest und für wieviele Abgüsse die Form hält.
Super Tutorial jedenfalls, Hut ab. Meine Kiste sieht zwar nicht mal ansatzweiße so gut aus wie deine, aber ich denke für Türen und Fenster für den Modellbau wird mein Geschick dann hoffentlich reichen.
Das würde mich auch interessieren 😉 Meine hab ich aus einem LARP-Shop. Da steht nichts drauf. Ich glaube die Kaufen das Fassweise und füllen das dann in Liter Flaschen ab. Da steht nur ‚1L vorvulkanisierte Latexmilch‘ drauf. Was das vorvulkanisiert bedeutet weiß ich auch nicht. Aber ich gehe davon aus das das Standart ist.
Okay, danke dir. Genau so eine hab ich dann auch im Laufe meiner Rechere (oder wie auch immer man das schreibt) im Internet eines LARP-shops gefunden. Von der Beschreibung der Farbe in flüssigem wie ausgehärteten Zustand kommt es der Latexmilch die man auf deinen Bildern sehen kann sehr nahe. Auch die abgebildete Flasche in dem Shop weist kein Etikett auf – vermutlich also dann die gleiche wie du sie nutzt – perfekt.
Zur Pflege: Vermutlich reicht auch Babypuder aus wie bei Hirstarts molds, oder?
Vulkanisiert heißt, dass es auf eine Weise mit Schwefel behandelt wurde, die den Kautschuk haltbarer gegenüber Temperatur, mechanischer Belastung etc. macht.
Die Form hält lange. Bei richtiger Pflege. Also vor Tageslicht schützen, einpudern usw.
Wenn die mal einreisst kannst du die wieder mit Latexmilch flicken. Einfach von aussen über den Riss drüber Pinseln.
Danke für das sehr gut erklärte Tut. Ich werde das am Wochenende mal mit ein paar scratchbuid-Hindernissen für Infinity ausprobieren.
Danke!
„Der wohl wichtigste Hinweis: Kopieren von fremden Figuren, Gelände usw. ist illegal! Auf den Produkten fremder Hersteller liegt immer ein Copyright. Wenn ihr ohne Erlaubnis des Herstellers Kopien anfertigt macht ihr euch ungefähr genauso Strafbar als wenn ihr Regelwerke, CDs und DVDs kopiert und unter euren Freunden verteilt.“
Ist das so?
Kann ich nicht Sicherheitskopien völlig legal für den eigenen Bedarf produzieren?
Sind hier Juristen, die das überprüfen können?
Bin kein Jurist, aber mit einer Anwältin verheiratet.
Ja, ist so. Sicherheitskopien von CDs etc. sind ein (strittiger) Sonderfall, also in Sachen Copyright die Ausnahme, nicht die Regel.
Grund ist wohl, dass es dem Rechteinhaber theoretisch keinen Nachteil bringt, wenn du die Sicherheitskopie einer CD im heimischen Schrank hast (und sie dort bleibt, bis sie das defekte Original ersetzt). Dadurch verkauft er normalerweise keine CD weniger. Eine kopierte Spezialwaffe ist aber nach menschlichem Ermessen nichts als Sicherheitskopie für den Schrank, sondern zum Verbauen gedacht. Ganz andere Situation.
Au ja – nebst genialen Tutorial, mein Merci hierfür – eine Diskussion über Urheberrechte. 🙂
Aber zuerst noch zur Abdruckmasse: Latexmilch. Genial, darauf wäre ich nie gekommen. Selbst habe ich bislang ultrateures 2K-Silikon aus dem Zahnarztbereich genommen, was den Vorteil hat, das die Formen jahrelang bestehen.
Wie sieht es da mit Latex aus? Wielange hält eine solche Form? Licht vermag sie getrocknet auch nicht zu verleiden, richtig?
Dann zu den Urheberrechten.
Es sollte jedem einleuchten, dass man sich strafbar macht, abgegossene Figuren, welche nicht selbst von einem stammen, zu verkaufen – auch nicht in Teilen!
Wie sieht es hier aber mit dem Verleih, bzw. verschenken oder vervielfältigen für den Eigengebrauch aus?
Bei einer kopierten CD habe ich rechtlich kein Problem, diese an einen guten Kollegen als „Dauerleihgabe“ zu verleihen…
Jedem sollte auch klar sein, das abgegossene Figuren
a.) nicht so klar, scharf und schön wie das Orginal sind
b.) eine Menge Arbeit und Material in einen Abdruck fliessen, so dass es sich nicht wirklich lohnt…
zu a) Das kommt wirklich auf die Masse an. 100% wird es aber wohl nie aussehen wie die Vorlage. Aber im großen dürften die Unterschiede verschwindend gering sein. Mach 10 Abgüsse, grundier die und das Original unde vermisch sieh dann. Wenn die Arbeit gut war glaube ich kaum das man da das Original naoch rauspicken kann.
zu b) für die eine Kiste bestimmt. Aber wenn man viele Gussformen gemacht hat ist der Prozentuale Arbeitsanteil beim Gießen schon wieder geringer.
Achso, zur Lagerung: Jup, Sonnenlicht ist böse. Das kann zu Latexkrebs führen. Latexkrebs ist eine fies Sache. Befallene Objekte zersetzen sich langsam. Die Stellen fühlen sich dann zuckrig-klebrig an. Das gemeine ist, dass die anderes Latex ‚anstecken‘ wenn die sich berühren. Da hilft nur alles was in der selben Kiste lag wegwerfen.
Ansonsten hilft mit Talkum einpudern, damit die nicht aneinander hängen bleiben.
Dann halten die recht lange. Stopf die aber nicht in eine Kiste. Die sollten locker liegen.
Ich überlege grad, man verwendet ja großtechnisch Ruß um Gummi gegen UV zu härten (deswegen sind alle Autoreifen schwarz).
Nein, das zu Testen ist mir zuviel Aufwand.
Der Aspekt der Sicherheitskopie ist jener. Wenn das Original beschädigt wird, rückt die Kopie an die Stelle des Originals. Damit erspart sich der Produzent / Hersteller auch etwaige „Reperaturforderungen“ oder andere Reklamationen. Diese ganzen Klaubereien über Dauerleihgaben usw. sind rechtliche Ammenmärchen und auch nicht gestattet.
Bei einer Kopie von Bitz usw. ist die Funktion eine andere, nämlich die Ersparnis, sich dafür eine Box oder Bausatz nochmal zu kaufen und damit definitiv nicht erlaubt.
Jein… Ich erinnere mich noch gut an meine Amiga-Zeit, wo in den Handbüchern öfters zu lesen stand: „Fertigen Sie sich eine Kopie ihrer Disketten an. Spielen Sie nur mit dieser Kopie!“
Die Sicherheitskopie wird benutzt während das Original im Schrank liegt um gegebenenfalls eine neue Kopie zu erstellen wenn die bisherige Kopie den Geist aufgibt. Sinn war damals, dass viele Spiele (es war eine Festplattenlose Zeit) die Spielstände auf die Diskette geschrieben haben, auf der die Programmdaten waren. Wenn das Ding also beim speichern abschmiert und noch dazu Programmdateien beschäfigt werden und das Produkt nicht mehr nutzbar ist, wer hat dann Murks gemacht? Der Anwender hat ja nur das gemacht was im programm so vorgesehen war, von daher hätte er sicherlich ein neues Original vom Hersteller anfordern können.
GEMA bei Musik ist wieder was anderes.
Was aber immer gilt: Sicherheitskopien sind definitiv immer und ausschließlich für den Eigenbedarf! Das verbreiten (verkaufen, verschenken etc.) ist verboten, egal an wen.
Das Abformen von irgendwelchen Teilen ist keine Sicherheitskopie, da dies eine Sonderform ist. Das umgehen eines Kopierschutzes zur Anfertigung einer Sicherheitskopie ist übrigens auch strafbar, was das ganze mittlerweile ad absurdum führt.
Zum Tut: Ich hoffe auf mehr Modellieranleitungen. Vielleicht krieg ich dann auch mal was hin. Ich bin sehr positiv überrascht dass die „kopierte“ Kiste so scharfe Details hat.
Kleiner Tipp noch für diejenigen, die ab Latexmilchschicht nr 3 die nerven verlieren. Es gibt auc Latexspachtel, der im prinzip nix anderes ist als eingedickte Latexmilch. Nach dem rumspachteln brauchts ca 24h zum trocknen, lässt die Form aber insgesamt stabiler und langlebiger werden.
Die Spachtel befreit euc aber nicht vorm Milchpinseln am Anfang, sosnst gibbets Luftlöcher udn die will man ja nicht. Latexformen halten über viele Jahre, wenn man sie entsprechend pflegt. Heisst keine direkte Sonneneinstrahlung, nicht zu warm lagern udn ganz wichtig, vor dem Lagern talkumieren!
Cool, die Spachtelmasse kenn ich auch noch nicht.
Ich weiß ja was ihr damit meint aber euch ist schon klar das CDs und DVDs eine eigene Rechtliche Grundlage haben?
Euer Rechtshinweis ist eigentlich schon ein Abmahnungsgrund mit dem ein gewissenloser Anwalt schnelles Geld machen kann.
Na ich will mal nicht so sein:
1. Das Abgießen/Duplizieren von durch das UrhG (Urheberrechtsgesetz) geschützten Werken anderer, unabhängig von der Art der juristischen Personen und/oder Körperschaft, stellt ohne deren ausdrückliche (schriftliche) Genehmigung eine Verletzung ihres des Urheberrechtsanspruchs dieser da.
Derartige Kopien werden in der Regel als Fälschung behandelt mit entsprechenden juristischen Folgen.
2. § 52a UrhG stellt hierbei keine Ausnahme da da Modellbau nicht unter Unterricht und Forschung fällt.
3. Es gibt derzeit keine Bagatellfall Regelung (das duplizieren in geringer Zahl zum Privaten Gebrauch) juristisch ist macht es keinen Unterschied ob ihr ein Lasergewehr oder einen Reaver Titanen fälscht (Ich hab mal Wargamer verständliche Bespiele gewählt). § 53 UrhG gilt nur für Unterhaltungsmedien (Musik und/oder Film) und Daten (in der (formaljuristischen) Praxis oft durch § 95a UrhG eingeschränkt).
Eine Ausnahme stellt die sogenannte Freundschaftskopie da, diese ist aber in den letzten Jahren massiv eingeschränkt wurden und ganz wichtig dies galt immer schon nur für Musikkassetten/CDs. Und war auch nur Juristische Praxis ohne Rechtsanspruch.
4. Das erstellen einer Fälschung um sie zu Verkaufen ist ein Betrugsdelikt und auch der Versuch ist strafbar.
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Aber bei dem was hier am Falschen Infos und am gefährlichem Halbwissen unterwegs ist muss man sich da keine Gedanken machen. (und über die Verwendung von Latexmilch lass ich mich jetzt nicht aus ich bin dafür das es möglichst wenig Abgüsse von was auch immer gibt)
ach mist jetzt hab ich vergessen zu sagen:
Unabhängig von der ganzen juristischen Geschichte, nettes Tutorial und gut gemacht.
Jupp, feine Anleitung.
Ich hab mal in einem Shop ammoniakfreies Latex gesehen, das stinkt dann wohl nicht so (oder nur anders?). Habs aber noch nicht ausprobiert.
Danke für das Tutorial, hat mir sehr gut gefallen!
Ich habe bereits mit Silikonformen und Resin und Zinn gearbeitet um Figuren zu gießen (ja, selbstmodellierte!), und würde das hier gezeigte nun gerne mal für Geländeteile nutzen. Kisten, Fässer, Sandsäcke und Panzersperren wären perfekt dafür!
Ich habe nur arge Bedenken Gips zu verwenden. Einmal fallen gelassen und schon fehlt eine Ecke. Gibt bestimmt auch hübsche „Streifen“ wenn man so ein Geländeteil über ein mit Sand beklebtes Spielfeld schiebt und unten alles abgeraspelt wird…
Kennt da irgendwer was besseres? (ausser teurem und aufwändigem Resin, für den eigenen Gebraucht lohnt sich der ganze Aufwand meiner Meinung nach nicht)
Ich habe mal was von „Keramin“ gelesen, kann mir da aber nur wenig drunter vorstellen und finde im Netz auch nichts zu seiner Beschaffenheit. Ist mit ca. 5€ pro kg auf jeden Fall recht preiswert.
Keramin ist eine Keramik-Giesmasse (wenn ich mich recht erinnere). Verwendung ist nahezu identisch mit Gips, allerdings wird das ganze sehr stabil und bruchfest. Ist natürlich auch schwerer als Gips. Ich habe damit schon sehr erfolgreich HirstArts-Formen ausgegossen und kann das nur weiterempfehlen. Da bröckelt nichts beim einfachen herunterfallen.
Ja, hier liest man manch sinnvolles und auch viel Unsinn.
Ist natürlich quatsch. Privatkopie bedeutet auch, das ich einem sehr guten Freund eine Kopie überlassen kann. Und STRAFBAR ist hier schon gar nichts(wie weiter oben behauptet)! Es handelst sich hier wenn überhaupt um Verstöße gegen das Urheberrecht und nicht gegen das StGB.
Es gibt auch leider kaum Gerichtsurteile zum Kopieren von Miniaturen sondern mehr zu Medien und die sind nicht immer übertragbar. Ich beschäftige mich sehr lange privat mit dem Urheberrecht, bin aber kein Anwalt, deshalb von mir auch keine Ausführung dazu sondern nur eine Empfehlung.
Erlaubt sind mMn:
Kopien für den privaten Gebrauch/Eigenbedarf
Öffentliche Nutzung (auch im GW-Laden, die können euch nur rausschmeißen oder disqualifizieren)
Weitergabe der Kopien an enge Freunde oder Familienmitglieder
Nicht erlaubt:
Verkauf von Kopien und schon gar nicht als echt deklariert
Weitergabe an flüchtige Bekannte/Unbekannte
Das das alles nicht Erlaubt sei bekommt ihr gerne von Leuten mit Halbfachwissen erzählt(denen ich mein Halbfachwissen entgegensetzte) oder die am Verkauf von Miniaturen verdienen. Auch den Hinweis im Artikel oben ist so ein Beispiel mit vielen Fehlern(Kopieren einer CD = Straftat) und Pauschalisierungen(ALLE Miniaturen haben ein Copyright. Nein, es gibt auch sicher welche OHNE! z.B. die Oben vorgestellte Kiste oder Histarts, die man ja explizit kopieren soll) und den man sich hätte sparen können, da ihr nicht für die Taten anderer verantwortlich seid.
Whaaa! Hier gibt es so viel Unsinn!! Ich würde mich hier auf nix verlassen.
Hirst Art Kisten kopierst du ja nicht. benutzt deren Formen um dir was zu gießen. Du darfst auch nicht, einfach so, abgegossene Hirst Art Steine verkaufen.
Und die Kiste oben im Beitrag (meine) unterlieg immer noch meinem Urheberrecht.
Und kopieren für den Eigenbedarf ist nicht erlaubt. Ih glaube, die beim GW schmeißen dich schon raus, aber nicht ohne dir ne Anzeige zu verpassen.
Und! Oben im Beitrag schreibe ich nicht, dass Kopieren von Urheberrechtlich geschützten Objekten eine Straftat ist.
Ich bin sehr dafür diesen Austauch von Halbwissen zu beenden. Wenn man eines aus den ganzen Beiträgen herrauslesen kann, dann ist das, dass eigentlich keiner richtig Ahnung hat.
Uff, sehr schönes Tut
Da ich LARPer bin hab ich das doch glatt mal mit den Resten meiner übrigen Latexmilch verwendet.
Was ich noch anfügen wollte ist, das Latex recht stark mit Lösungsmitteln reagiert, der sogen. Latexkrebs. Lässt es folglich schlabbrig werden und verflüssigt sich sozusagen. Dieser kann sich dann weiter verbreiten.
Falls es schon genannt wurde, will ich nichts gesagt haben ^^
Nope, hab ich gar nicht erwähnt. Aber du hast damit recht. Wie viele unbescholtene LARP Waffen mussten dieser fiesen Latex Krankheit schon zum Opfer fallen…
Anzeichen für Latexkrebs: Oberfläche sieht stumpf aus und klebt zuckrig, also als wenn ihr einen angeleckten Lollie anfasst.