Review: Tau Piranha
Wie bereits erwähnt, schauen wir uns nicht nur Neuheiten an, sondern auch Bausätze aus der bestehenden Produktpalette. Heute kommt der Tau Piranha auf die Paint Station.
Der Piranha ist ein leichtes Fahrzeug der Sternenreiche der Tau und kommt in einer kleinen Box verteilt auf 2 Gussrahmen für 22,50 EUR. Der Bausatz verfügt über zwei Drohnen, die vom Fahrzeug abgenommen werden können und kommt mit 3 Flugbasen, zwei Kleinen und einer Großen.
Die Einzelteile lassen sich so aufsplitten;
- 2 Angriffsdrohnen
- Flügel, links und rechts
- Triebwerke, links und rechts
- Fusionsblaster (2 teilig)
- Lenkraketenwerfer
- Obere Abdeckung
- Bodenplatte
- Waffenkuppel
- Seitenteile, Links und Rechts
- 2 Mann Besatzung, bestehend jeweils aus Torso, Helm, Rückenmodul, Schulterpanzer und Armen
- 2 Sitze mit unterer Körperhälfte und Beinen
Wir haben zu erst die Teile für den Korpus des Fahrzeugs aus dem Gussrahmen entfernt, die Gussgrate entfernt, die hier stärker als üblich ausgeprägt waren und mit dem Zusammenbau begonnen. Nach dem wir bereits mit kleineren Problemen wegen des Alters des Bausatz (~ 2003/04) , ähnlich wie beim Rhino gerechnet hatten, wurden wir leider mit einigen Passungenauigkeiten konfrontiert. Die Unterkörper der Besatzung passten nicht gescheit aneinander, die Konsole nicht sauber in das Oberteil des Chassis und die Seitenteile schlossen nicht sauber mit den anderen Teilen ab. Man sollte beim Zusammenbau des Piranha auf jeden Fall Klammern verwenden.
Nach dem wir den Korpus zur Seite gestellt hatten, damit der Kleber trocknen konnte, haben wir mit dem Zusammenbau der Triebwerke und Flügel begonnen. Hier setzte sich das Spaltmaß weiter durch, wie man auf den Bildern erkennen konnte. Besonders unschön sind die Abschlüsse an der Front und dem Heck der Triebwerke. Danach haben wir die Flügel samt Triebwerke an den Körper des Fahrzeugs geklebt.
Weiter ging es mit der Besatzung. Hier waren wir von den Details der Besatzung etwas enttäuscht, die Arme und Seiten des Körpers waren sehr matschig und verschwommen vom Detailgrad. Zusammen mit den Spaltmaßen des Fahrzeugs verbreitete sich eine gewisse Ernüchterung gegenüber des Bausatz, da ist man deutlich besseres von Games Workshop gewöhnt.
Das Modell ist nun fertig und sollte mit Miliputsaft oder Putty nachbearbeitet werden, um die Lücken zu schließen. Man kann das Fahrzeug nun auf die Flugbase setzen, wir haben uns der höheren Stabilität für eine schwerere Resinbase entschieden.
Nach dem fertigen Zusammenbau warfen wir noch einen Blick auf die Box und waren etwas überrascht über die Unterschiede zum fertigen Modell. Das es kleinere Abweichungen gibt, da Games Workshop für ihre Produktbilder häufig frühe Resinmaster verwendet (daher auch häufig die Spalten auf den Produktbildern), war uns bewusst. Hier sind es allerdings deutlich mehr. Auf den Bildern sieht man den direkt Vergleich und wir haben ein paar Unterschiede rot markiert. Es gibt weitere Unterschiede in den Details der Besatzung. Allen Anschein nach wurde das detailliertere Forge World Modell des Piranha für die Produktbilder benutzt, welches nicht mehr angeboten wird. Leider nicht das erste mal, das Produktbild mit dem Inhalt nicht übereinstimmt.
Fazit
Eigentlich ist der Piranha ein ganz schicker Bausatz. Es ist ein schnittiges Modell mit einem schicken Design, wenn da nicht die vielen Aber wären. Die Passgenauigkeit ist für ein Plastikmodell aus dem Hause Games Workshop einfach zu dürftig. Die Details an der Besatzung erinnern eher an Wargames Factory als an den Branchenprimus. Das Modell kostet einiges an Nerven und Übung beim Zusammenbau und wird daher nicht nur Einsteiger mit einem nicht ganz zufriedenstellendem Ergebnis hinterlassen.
Der Preis von 22,50 EUR ist im Vergleich mit beispielsweise einem Space Marine Land Speeder oder der Eldar Vyper fair, da man in der gleichen Größe liegt aber etwas günstiger ist. Dennoch entschuldigt dies nicht über die oben genannten Defizite des Bausatzes.
Es gibt deutlich schlechtere Bausätze im Militärmodellbau, das ist aber keine Entschuldigung für einen Hersteller wie Games Workshop, der sich selbst im Premiumsegment ansiedelt, daher streift der Bausatz knapp am Mangelhaft vorbei und rettet sich auf die 4.
Link: Games Workshop
Danke für die Review. Finde ich schon ziemlich unverschämt von GW, die Box bzw. den Bausatz so zu verkaufen.
Klares No-Go!
Als Nicht-Tau-Spieler ist es mir noch nicht aufgefallen, dass die beim Produktbild auf der Box bescheissen. Und da ich die meisten meiner Sachen nicht „neu aus der Box“ erwerbe bei anderen Produkten auch nicht. Insofern kann ich mich eigentlich nicht beschweren, ich war als Gebrauchtwarenkäufer immer zufrieden mit dem, was ich für mein Geld bekam. Dennoch, meine ursprüngliche Abneigung GW-Sachen zu von denen vorgegebenen Preis zu erwerben verstärkt sich mit jeder Offenbarung von, ja ich denke man kann es schon fast Betrug nennen, den GW da (mit Erfolg) am Kunden betreibt. Nene. Ich mag das Spiel. Ich mag den Hintergrund. Bei GW arbeiten eine Menge talentierter Autoren und Designer, aber die Corporate Identity der Firma ist in meinen Augen ganz unten!
Also ich hatte damals kein Problem mit dem Zusammenbau des Piranhas.
Passgenauigkeit war bei mir gut und Lücken gab es auch keine, Klammern oder so ein SchnickSchnack brauchte ich auch nicht.
Nur das Anbringen der beiden Flügel war etwas problematisch, aber mit ein bisschen Augenmaß ging das auch ^^
Die Note 4 kann ich nicht nachvollziehen, da es bei mir damals relativ einfach ging mit dem Zusammenbau und die Mini an sich echt gut aussieht.
Von mir gibs ne 2 ^^
Es ist auch total simpel. Natürlich gibt es diese hibbeligen, grabbeligen Überraschungseikinder, die einfach nicht warten können, bis der Polystyrolkleber richtig abgebunden hat und gleich darn rumgriffeln wollen – und da hat man dann kriminologisch auswertbare Fingertappen und Spalte wie die Marskanäle im Modell.
Ich habe bisher noch jedes Modell ohne irgendwelche Lückenbüßer zusammensetzen können – zur Not mit der Hilfe von temporären Tesakrepp- Klebehilfen, die man unter Zugspannung ansetzt. Hinterlässt nicht mal Reste beim nachträglichen Abziehen – und das Modell sieht genau so aus, wie es ursprünglich geplant wurde: 1-A.
Total simpel – sogar ICH kann das. Kann also eine solch große geistige Herausforderung nicht sein.
Die Spaltamsse und die Schwammigkeit der Besatzung ist leider typisch für die Tau.
Allerdings waren meine Piranhas (bei erwscheinen gekauft) noch frei davon.
Meine Vermutung ist das daals beiden tau mangelhaftes aterial für die Gußformen verwendet wurde. Allerdings litt auch schon die erste Generation tau an diesen Problemen…
Die Abweichungen von der Packungsabbildung und die Defizite des Bausatzes sind absolut ärgerlich. Letztere kann man noch mit Abnutzungen bei der Gussform erklären, aber die Fehldarstellung auf der Box ist schlicht nervig!
Was Ihr vergessen habt, ist ein Foto aus „Bodenperspektive“ direkt von vorne zu machen. Ich wette mit Euch, dass die beiden Flügel nicht auf derselben Ebene liegen und wahrscheinlich sogar leicht zueinander angewinkelt sind. Zumindest habe ich es bei meinen drei Piranhas nicht hinbekommen, hier ein schönes Resultat zu erhalten. Ging einfach nicht.
Ansonsten muss ich StorminWolf beipflichten. Die Schwammigkeit ist leider ein Charakteristikum der Tau-Bausätze. Irgendwie scheint sich hier beim Bauen der Formen der Gedanke eingeschlichen zu haben, dass die Tau ja viele klare und schnörkellose Flächen haben und die Details dann doch auch vernachlässigt werden könnten…
Egal, ich finde meine Tau trotzdem toll.
Naja die Unterschiede zw. Packungsbild und Bausatz sind mMn unerheblich, da guckt wohl eh keiner so ganau hin. Bei den Beschusskrater von PI wars schlimmer. Egal der Piranha ist eh häßlich, aber wo habt ihr den die schicken Klammern her?
PS: Die Zinnteile vom Cmdr. waren damals unter aller sau – haben sie mir bereitwillig im GW getauscht
Die Marke heißt Wolfcraft. Die kriegt man für 2-3 Eur als mehrteiliges Set im Baumarkt.
Nun will ich auch einmal meinen Senf zu den Plastikbausätzen von GW dazu geben: Ich habe schon immer viel mit Modellbausätzen (vor allem Flugzeuge und Schiffe) gearbeitet und habe dann vor einiger Zeit mit 40K begonnen. Unter anderem, weil das Basteln ein Teil des ganzen ist. Meine Wahl fiel auf Tau.
Ehrlich gesagt war ich ziemlich enttäuscht über die Qualität der Modelle. Keines der Modelle war wirklich gut. Die Fahrzeuge weisen allesamt nicht geringe Spaltmaße auf, ganz schlimm sind die Krisis. Die beiden Hauptteile sind immer mehr oder weniger verzogen und müssen bearbeitet werden und auch der Guss ist nicht gut gelöst. Bei den Raketenmagazinen findet man immer kleine Risse, weil das Material nicht sauber geflossen ist. Dazu kommen viele weitere Unsauberkeiten in den meisten Bausätzen.
Wenn ich das ganze dann mit guten Firmen aus dem Modellbau vergleiche (Tamiya etc.), dann muss man einfach ganz neutral feststellen, dass das Preis-Leistungsverhältnis bei GW sehr schlecht ist. Man sieht einfach, dasss GW die Konkurrenz (noch) fehlt, auch wenn es langsam besser wird in einigen Bereichen. Das kann man nur als Monopolist so durchziehen – ansonsten wäre man ganz schnell weg vom Fenster!
Um nicht missverstanden zu werden: Ich spiele gerne 40K und werde es auch weiterhin tun und auch mit den Originalmodellen von GW. Und ich habe vorher die Preise gekannt und werde darüber auch nicht meckern. Bloß sollten einige mal über den Tellerrand schauen und sehen, was im Plastikmodellbau heute möglich ist (selbst bei ein paar Jahre alten Gussformen) und was das ganze kosten sollte, wenn etwas Konkurrenz vorhanden ist. Nur dann kann man das Preis-/Leistungsverhältnis von GW auch objektiv einschätzen. Und mir ist klar, dass GW mehr in Promotion (Läden etc.) stecken muss, als eine ’normale‘ Modellbaufirma.
Technisch wäre GW sicher in der Lage dazu, mit den großen aus dem Modellbau mitzuhalten was deteilreichtum angeht, aber mit den Modellen will man (oder ich zumindest) dann wohl eher nicht spielen. Panzer mit mehrteiligen Seiten und einzelnen Kettengliedern sehen beeindruckend aus, wenn man sie ordentlich zusammengebaut hat, aber die Deteils gehen auf Spielentfernung unter und sind zum Teil viel zu empfindlich um sie zu transportieren.
Beasts of War hat sich vor einiger Zeit ein Modell des K5 „Leopold“ angeschaut, sehr schönes Modell, wenn man es aber für TT verwenden wollte, würde man wohl 50% der Teile weglassen, da sie entweder für den Transport zu fein oder für ein Modell, das auf dem Spieltisch landen soll einfach zu aufwendig wären.
Die Qualität der Modelle hat sich seit dem erscheinen der Tau zimlich verbessert, gerade die neueren Modelle sind von der Passgenauigkeit her wirklich toll. Eigentlich sollten sie sich die älteren Bausätze der Reihe nach vornehmen und ohne große Designänderungen generalüberholen. Beim Leman Russ und der Chimäre hats (mMn) auf jeden Fall geklappt, die kann man relativ gut nebeneinander stellen und es fällt nicht sofort auf, welcher es denn ist. Nur sowas wie den kompletten Umbruch wie beim Rhino würde ich mir nicht wünschen, die passen absolut nicht nebeneinander.
Was die Preise angeht: Du sagst es ja selbst, etwas Konkurenz würde GW da sicher nicht schaden und günstigere Preise wären sicher hilfreich, wenn man jemand zum TT-Hobby überreden will, würde sich dann für GW auch rentieren, das wissen die nur noch nicht. Bis dahin werden wir wohl mit den aktuellen Preisen leben müssen.
Naj, GW macht auch gute Bausaetze. Den Baenblade zum Beispiel, der baut sich quasi von selbst zusammen: Karton auf, Kleber rein, schuetteln, fertig 🙂
Auch bei meinen Valkyrien hatte ich nie ein Problem mit der Passgenauigkeit. Scheint also vielleicht eher ein Problem der alten Bausaetze zu sein (alte Chimera, alter Land Speeder,etc)
Wie könnt ihr sowas über Wargames-Factory schreiben? Wo ich mich sooo auf meine Sturmtruppen freue. Ansonsten kann ich Thunderbolt nur zustimmen, was die historischen Modelle betrifft. Im aktuellen WD beklagt Jervis Johnson die Detailarmut von historischen Panzermodellen, da könnte sich GW aber was Preis- und Detailreichtum angeht mal ’ne Scheibe davon abschneiden. Und manche Modelle sehen absolut toll aus. Nichtsdestotrotz mag ich die GW Modelle, genieße auch die Passgenauigkeit, vermisse aber gerade bei der IA eine größere Auswahl, immer nur Chimäre und Russ – gähn.
Dann hat JJ keine Ahnung. Die Verarbeitung von Maßstabsmodellen ist in der Regel sehr gut, natürlich hat jeder Hersteller ein paar Graupen im Angebot, aber das meiste ist ok bis super.
Überhaupt, Detailarmut? Vielleicht sollte JJ sich mal umsehen. Dann wird ihm auffallen, dass Panzer in der Realität eher selten mit Doppeladlern, Totenköpfen, heiligen Reliefen und sonstwas übersät sind.
Zum Piranha: Hab mir das Teil für die Vitrine gekauft, und kann die Rezension (leider) soweit bestätigen. Aber das Design an sich finde ich schon gut.