von Dennis | 13.12.2010 | eingestellt unter: Historisch, Reviews

Review: Perry Miniatures Go Strong into the Desert

In der heutigen Review widmen wir uns dem Buch „Go Strong into the Desert – Der Mahdi-Aufstand im Sudan 1881-85“,
ein Leitfaden zur Militärhistorik und Uniformen.

Perry Miniatures - Go Strong into the Desert

Das Buch wurde von Lt. Col. Mike Snook geschrieben und deckt den Aufstand der Mahdi im Sudan zwischen 1881 und 1885 ab. Dabei geht Snook auf den über 200 Seiten sehr ins Detail und auch in die Tiefe, er selbst hat 6 Monate im Sudan gedient und konnte so die Schlachtfelder und Gegend selbst erkunden und viele Bilder machen. Einige dieser Photographien zusammen mit den Zeichnungen und Illustrationen von Michael Perry decken fast jede Seite des Buchs ab.

Perry Miniatures - Go Strong into the Desert

Neben der Einleitung deckt das Buch 7 Kapitel ab.

  • Hicks & Baker
  • The First Suakin Campaign
  • The Siege of Karthoum
  • The Nile Expedition
  • The Second Suakin Campaign
  • Endgame
  • Appendice

Die Einleitung deckt wenig überraschend die Ursprünge für den Mahdi Aufstand ab und bildet eine historische Grundlage, mit der politischen Ausgangssituation, den verschiedenen involvierten Parteien und die relevanten Personen der damaligen Zeit.

Da sich das Buch mit dem Aufstand beschäftigt und primär die Eroberung des Sudans befasst, kann man sich vorstellen wie Intensiv die Thematik bearbeitet wird. Die Texte sind gut verständlich und sollten auch mit Schulenglisch beherrschbar sein.

Perry Miniatures - Go Strong into the Desert

Der Textfluss ist locker gestaltet und die Seiten sind mit vielen Illustrationen aufgelockert. Diese reichen dabei von Zeichnungen, über Photographien bis hin zu Diagrammen. Gerade bei den Schlachten gibt es zahlreiche Informationen über die Anzahl der involvierten Truppen, die Aufstellung und verschiedene taktische Angaben. Man merkt dass der Fokus nicht nur auf der historischen, sondern vor allem militärhistorischen Bearbeitung liegt und daher auch für Wargamer von hohem Interesse ist bzw. sein kann.

Im Buch werden etwa 15 Schlachtformationen der Briten, Ägypter und Mahdi aufgeführt, mit allen Details, wie Einheitennamen, Größe der Verbände, Verluste und einigem mehr. Insgesamt merkt man das sich Mike enorm viel Mühe bei den Nachforschungen gegeben hat, da er wirklich Tief in die Materie eintauscht.
Die über 30 Farbtafeln mit den Uniformen der oben genannten Parteien wurden von Michael Perry beigesteuert und sind auf dem hohen Niveau, das man von den restlichen Arbeiten der Perrys kennt.

Fazit
Für den Preis von 25 GBP erhält man 216 Seiten mit zahlreichen Schwarzweiß- und Farbbildern. Betrachtet man dazu die Qualität der Texte, erhält man ein beachtliches Buch für ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Die Epoche wird von den Perrys in den kommenden Monaten mehr und mehr mit Miniaturen versorgt, u.a. auch Plastikminiaturen mit denen sich die Sudanesischen Stammeskrieger darstellen lassen.

Link: Perry Miniatures

Dennis

SiamTiger / Dennis, Stellvetr. Chefredakteur von Brückenkopf Online. Seit 1996 im Hobby. Erstes Tabletop Blood Bowl. Aktuelle Projekte: http://www.chaosbunker.de/

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Kommentare

  • Ich will nicht unbedingt den Historiker raushängen lassen, aber ich finde solche „Aufarbeitungen“ etwas problematisch. Während die meisten Leser einen Zeitzeugenbericht, zumal von einem Vertreter einer beteiligten Partei, meistens als authentischer lesen ist das eigentlich ein guter Grund um den Inhalt und die Aussagen lieber kritisch zu hinterfragen.
    Das Problem ist, dass fundierte Fachliteratur kaum zu bezahlen ist – sich ergo aufgepäppelte und entsprechend „ausgerichtete“ Bücher besser verkaufen lassen.

    Trotzdem, schön dass ihr euch auch den Büchern widmet, da habt ihr bei mir einen großen Stein im Brett. 😉

    • Soweit ich es verstehe, handelt es sich nicht um einen Zeitzeugenbericht, nur um eine populärwissenschaftliche Aufarbeitung.
      Die fundierte Fachliteratur lässt sich nicht nur nicht bezahlen, sie geht vermutlich auch an den Ansprüchen des durchschnittlichen Tabletop-Spielers vorbei.
      Falls sich jemand ernsthaft mit der Geschichte beschäftigen will, wird er wohl wissen, dass er andere Quellen heranziehen muss.

  • Mei, ist eben ein reines operationsgeschichtliches Buch, das den Ablauf der Mahdist-Revolt abdeckt. Für Tabletop, wo es hauptsächlich um Schlachten geht ist es allemal ausreichend, nicht nur wegen der Abbildungen, sondern weil es den Fokus auch auf Ausrüstung, Einheiten und Formationen etc. legt, vermutlich sogar besser Werke der aktuellen militärgeschichtlichen Forschung. Die deckt mehr das soziale und kulturelle Umfeld der Soldaten und des Krieges ab.

    Kleine Anmerkung zu der Review: Appendice ist kein eigentliches Kapitel, sondern nur Anhang/Register 😉

  • Madhi… das sind die, die Ägypten etwas aufgeräumt haben, gell?
    Warum muss ich nur an Zulus denken?
    *versucht die letzteren aus dem Kopf zu Kriegen*

  • Haben beide das British Empire als Feind gehabt? Na gut das gilt auch für Sikhs, Afghanen, Chinesen, Buren usw.

    mfg
    Tobias

  • Das soviele Leute sich weigern wenigstens wiki zu benutzen bevor sie posten….

    @ Siam
    Die Rechtschreibung, Bsp. „[…]Tief in die Materie eintauscht.“ ;).

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