von BK-Christian | 30.05.2010 | eingestellt unter: Science-Fiction

Review: AT-43 Armybox Red Blok

Nachdem wir uns in einem ersten Review die Streitmacht der ONI vorgenommen hatten, sind heute die Revolutionsstreitkräfte des Red Blok an der Reihe.

Was ist eigentlich der Red Blok?

Der Red Blok ist eine Fraktion der Menschen, die sich einst in einer blutigen Revolution von den Vereinten Nationen von Ava abgetrennt haben. Als Reaktion auf die konstante Ausbeutung auf den Industrieplaneten der U.N.A. probten Millionen Arbeiter den Aufstand und schließlich gelang es ihnen, die Unabhängigkeit von den Vereinten Nationen durchzusetzen. Ideolgische Differenzen und konstante Auseinandersetzungen um Macht und Territorien haben zu einem dauerhaften Kriegszustand zwischen den beiden Blöcken geführt, der nur hin und wieder durch brüchige Friedensverträge stabilisiert wird.

Erst die Ankunft der Therian und das damit einhergehende Trauma führten zu einer kurzzeitigen Allianz zwischen U.N.A. und Red Blok. In einer gemeinsamen Militärmission gelang es den Menschen, die außerirdischen Invasoren zu schlagen und ihre apokalyptischen Maschinen zu stoppen. Die Rettung ihres Heimatplaneten schweißte die verfeindeten Völker jedoch nur kurz zusammen, so dass schon bald neue Konflikte ausbrachen. Auch der jüngste Angriff der White Stars auf den nahenden Planeten der Therian hat den Red Blok aufgescheucht, die Militärmission könnte sich schließlich als Bedrohung für die Revolution erweisen…

Was bietet die Box?

Die Armeebox des Red Blok ist noch deutlich praller gefüllt als die der ONI:

  • 1 Einheit mit 12 Krasnye Soldaty: Standard Infanterie mit drei Granatwerfern, zwei Sanitätern und einem Offizier
  • 1 Einheit mit 8 Krasnye Soldaty: Standard Infanterie mit einem Granatwerfer, zwei Mechanikern und einem Offizier
  • 6 Dragonov Kommandos: Elite Infanterie mit einem Scharfschützen einem Hacker, einem Sanitäter und einem Offizier
  • Odin O-1 und Manon O-2: Die beiden größten helden des Red Blok
  • 1 Urod: Odin O-1’s und Manon O-2’s Kampfläufer
  • 1 Dotch Yaga: der schwerste Kampfläufer, der jemals auf einem Schlachtfeld gesehen wurde
  • 6 Wände
  • 1 Container
  • 1 Starterhandbuch
  • 1 Red Blok Taktikbooklet
  • 1 Posterspielfeld
  • 12 Würfel
  • 1 “Red Blok” Maßband
  • 1 Explosionsschablone
  • 26 Spielkarten

Die Miniaturen sind wie bei AT-43 üblich vorbemalt und bestehen aus einem relativ weichen Kunststoff, der aber trotzdem stabil und ist und nicht zu sehr an Spielzeug erinnert. Dennoch lassen sich Arme und Waffen biegen und brechen nicht, wie es bei anderen Plastikmodellen passieren würde. Die Kampfläufer bestehen aus hartem Plastik und sind deshalb auch bruchanfälliger. Wie bei den ONI-Miniaturen sind auch beim Red Blok viele Gelenke und Verbindungsstellen beweglich gehalten, was manchmal sinnvoll ist (bei den Läufern) und manchmal billig wirkt. Mit ein wenig Sekundenkleber lässt sich aber im Zweifelsfall schnell Abhilfe schaffen.

Red Blok Odin O-1 Manon O-2 Red Blok Dragonov Kommandos 3 Red Blok Dragonov Kommandos 2

Red Blok Dotch Yaga 1 Urod 3

Die Qualität der Miniaturen schwankt ein wenig. Während die Infanteriemodelle eher einen mittelmäßigen Eindruck machen, sind die Läufer sehr beeindruckend gestaltet. Besonders der Dotch Yaga ist ein wirklich gelungenes Modell, das allein wegen seiner Dimensionen für Aufsehen sorgt. Allerdings tut man auch den Infanteriemodellen Unrecht, wenn man sie allzu schnell als häßlich abstempelt. Dieser Eindruck entsteht nämlich vor allem wegen der eher schlechten Prepaint-Bemalung, die den Details der Modelle überhaupt nicht gerecht wird. Wenn man sich hier ein wenig Mühe gibt und die Details besser hervorhebt, kann man auch aus diesen Modellen viel herausholen.

Im Vergleich mit GW-Modellen kann man besonders die Größe der Läufer gut abschätzen:

Red Blok Dragonov Kommandos 1 Red Blok Krasnye Soldaty 1 Red Blok Krasnye Soldaty 2

Red Blok Dotch Yaga Urod 1 Urod 2

Etwas mehr Farbe, Genosse!

Wie bei Oni stellen wir uns auch hier die Frage: Was kann man aus den Minis noch rausholen? Zwar hat die Zeit für einen tiefergehenden Test nicht mehr gereicht, aber die tiefen Strukturen der Miniaturen zeigen bereits, dass Washes und Trockenbürsten hier viel erreichen können. Anders als bei den meisten Miniaturen der ONI ist hier aber auch Detailarbeit absolut empfehlenswert. Kabel, Schläuche und Zubehör (Granaten, Messer) sind in der Regel einfarbig oder in der Farbe der Kleidung bemalt, was ihnen überhaupt nicht gerecht wird. Hier kann man viel verbessern und wenn dann noch die Waffen ein wenig gebürstet und an einigen Stellen mit mehr Farbe bemalt werden (aus der Box kommen sie einfach schwarz), dann kann man am Ende eine recht schicke Truppe haben.

Bei den Läufern ist es etwas anders, diese gefallen bereits im Rohzustand. Wer die Metallstrukturen der Mechanik noch ein wenig mit Wash versehen will, kann damit aber noch ein ganzes Stück herausholen. Auch Weathering und Kampfschäden würden die Läufer definitiv aufwerten.

Fazit: Lang lebe die Revolution!

Rackham Entertainment liefern auch mit der Red Blok Box wieder eine solide Zusammenstellung ab, die sowohl preislich als auch vom Inhalt her attraktiv ist. Allein der Dotch Yaga ist ein echtes Schnuckstück, der im Einzelkauf normalerweise 60 Euro kostet. Auch der Urod ist ein schicker Läufer, der mit ein wenig Arbeit noch einmal gehörig aufgewertet werden kann.

Die eher schwach gestalteten Infanteriemodelle ziehen den Gesamteindruck allerdings ein ganzes Stück herunter, die schlechte Prepaint-Bemalung verkauft die an sich recht gut gestalteten Minis deutlich unter Wert. Hier muss an einigen Stellen nachgearbeitet werden, damit eine schöne Truppe entstehen kann.

Das Zubehör aus der Box ist zweckmäßig, aber nicht gerade besonders hochwertig. Das Maßband macht einen recht knarzigen Eindruck, die Würfel und die Schablone sind in Ordnung, aber nichts besonderes. Das mitgelieferte Gelände ist eine nette Idee, auch wenn man sich manchmal etwas Abwechslung wünschen würde (AT-43 liefert grundsätzlich Mauern und Container).

Preislich ist die Box mit 70 Euro Herstellerpreis sehr attraktiv, allein durch den Dotch Yaga ergibt sich eine gewaltige Ersparnis zum Einzelkauf. Da viele Händler die Armeebox billiger anbieten, lohnt sich der Kauf gleich doppelt. Wer also auf der Suche nach einer spielfertigen Armee ist, die zusammengebaut und in Grundfarben aus der Box kommt, kann bedenkenlos zugreifen. Das Regelsystem macht einen sehr guten Eindruck (Review ist in Arbeit) und auch die Modelle sind in Ordnung oder gut. Wer noch etwas Zeit nachinvestiert, kann sogar eine wirklich schicke Truppe aufstellen, die sich hinter vielen Herstellern nicht zu verstecken braucht.

Quelle: Rackham Entertainment

BK-Christian

Chefredakteur und Betreiber von Brückenkopf-Online. Seit 2002 im Hobby, erstes Tabletop Warhammer Fantasy (Dunkelelfen). Aktuelle Projekte: Primaris Space Marines, Summoners (alle Fraktionen), Deathmatch, Deadzone/Warpath (Asterianer und Enforcer), diverse Raumschiffe und allerlei Mechs.

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Kommentare

  • Danke für das Review. Ich warte ja noch auf eine UNA Box und steige dann wohl wieder in AT43 ein.
    Beim RB hat mir eigentlich gerade die Infanterie ganz gut gefallen, der PP ist aber hier richtig schlecht. Was man da mmit etwas Arbeit rausholen kann, sieht man z.B. am PaintorDies Figuren: http://www.tabletopwelt.de/forum/showpost.php?p=3788485&postcount=374

    Ganz persönlich hätte ich gerne mehrere kleine Läufer lieber als den Yaga. Diese Monster sind eben das, die kriegt man im Spiel auch nur mit einem anderen Monster platt. Wenn also zwei Starterboxen gegeneinander antreten, gewinnt der, der den Riesen des Gegners zuerst ausschaltet. Für eine Starterbox etwas unpassend, auch wenn dadurch der finanzielle Vorteil immens wird.
    Lohnen tut sich die Box so oder so.

    • Mensch Lameth du schmeichelst mir ;). Ja also ich hab die Minis übergrundiert und dann neu bemalt. Hat soweit super funktioniert, gehen keine Details verloren und man hat ne gute Arbeitsfläche.

      Ich muss mich hier in Berlin mal nach ner Spielergruppe umsehen^^. Das Regelwerk ist ja genau wie die Figuren auch nicht zu verachten :).

  • Ja, die Red Blok gefallen mir auch besonders gut. Irgendwann werde ich mir die auch kaufen. Besonders der große Mech ist ja sehr beeindruckend, das Teil ist ja wirklich riesig!

  • Eine überaus faire und gute Review. Weiter so! 😉 Man sollt aber noch erwähnen, dass die Bemalung der Red Blok Army Box im Vergleich zu den Einzelboxen absichtlich einfacher gehalten ist, um eben den günstigen Preis zu halten. Im Vergleich zu der ONI Army Box oder den Confrontation Armee-Boxen fällt da der Unterschied auch wirklich auf.

    • Jepp, das stimmt, das Thema hatten wir im ONI-Review auch schon. Allerdings bezieht sich das Review eben auf die Armeebox und da ist die Bemalung teilweise echt gruselig. Aber man kann viel rausholen, wenn man ein wenig zeit investiert und der Preis ist einfach top.

  • Ich nicht. Irgendwie schreckt mich das ab. Dabei kann ich nichtmal besonders dolle malen. Aber ich muss dann immer an MageKnight denken. *g*

  • Eine einfach gehaltene Bemalung ist noch schwer untertrieben.

    Wenn ich meinem 3 Jährigen Neffen sone Figur zum bemalen gebe sieht die bestimmt zig mal besser aus.

  • Besser spät als nie: Da ich jetzt selbst im Besitz der Red Blok bin und diese auch bemalt habe, kann ich zumindest ein wenig den noch fehlenden Punkt aufzeigen:

    „Zwar hat die Zeit für einen tiefergehenden Test [bemalter Miniaturen] nicht mehr gereicht“

    Bei mir schon, also, wer Zugriff auf die TTW und deren Bilderinhalt hat,

    hier:
    http://www.tabletopwelt.de/forum/showpost.php?p=3852503&postcount=303
    http://www.tabletopwelt.de/forum/showpost.php?p=3855064&postcount=313

    finden sich jeweils zwei Vergleichsbilder zwischen einem bemalten und einem unbemalten Red Blok Mini.

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