von Stahly | 31.08.2010 | eingestellt unter: Tutorials

Hobbytipp: Basing mit Strukturpaste

Eine Alternative zur herkömmlichen Besandung bei der Basegestaltung: Black Lava Strukturpaste von Vallejo.

Eine grundlegende Hilfestellung zum Thema Basegestaltung habe ich bereits vor einiger Zeit geschrieben. Wir kennen es alle: das Base mit verdünntem Weißleim bestreichen, in eine Sandmischung tauchen, gut trocknen lassen und ggf. nochmal mit einer zweiten Schicht Kleber versiegeln. Das Ganze ergibt einen schönen Effekt und die benötigten Materialien sind preisgünstig. Doch das Arbeiten mit Sand hat auch einige Nachteile. So muss man immer recht lange warten, bis der Kleber durchgetrocknet ist, gerade bei zwei Durchgängen, und trotz Versiegelung kann es bei heftigem Trockenbürsten passieren, dass einige gröbere Körner herausbröckeln und ein hässliches Loch hinterlassen.

Als Alternative bietet sich Strukturpaste an. Strukturpaste oder –farbe kennt man hauptsächlich aus dem Geländebau, sie besteht schlicht aus einem Gemisch aus Farbe und körnigen Partikeln. Vallejo hat einige Pasten als „Textures“ im Angebot, nachdem ich durch mein Blog-Netzwerk auf die schöne Struktur von „Black Lava“ aufmerksam gemacht wurde, habe ich zugegriffen. Das Glas enthält 200 ml und kostet ca. 9 Euro, laut Aufdruck handelt es sich bei den Partikeln um Kieselerde. Man verbraucht für ein normales Base nur so wenig, dass man die Paste auch locker für Gelände mitverwenden kann. Laut Herstellerwebseite soll es auch eine Verpackungsgröße von 500 ml geben, bisher konnte ich aber noch keine Bezugsquellen finden. 500 ml wären absoluter Overkill selbst für eifrige Armeenausheber, könnte aber gut für einen ganzen Spieltisch reichen.

Die Verwendung ist ziemlich einfach. Nehmt einen widerstandsfähigen Pinsel, am besten einen mit etwas festeren Borsten, und tragt die Paste auf das Base auf. Ich verwendete dazu den Monster Brush aus Synthetik von The Army Painter. Am besten ihr haltet euch noch einen zweiten, feuchten Pinsel bereit, mit dem ihr die Texturfarbe wegwischen könnt, die aus Versehen auf die Beine des Modells gekommen ist. Bei einer normalen, dünnen Schicht dauert es etwa 45 Minuten, bis sie getrocknet ist. Je dicker man aufträgt, umso länger dauert es natürlich. Trotzdem geht dies deutlich schneller als mit Bastelleim und getrocknet ist die Struktur so hart, dass man auch sehr stark bürsten kann. Die Farbe ist seidenmatt schwarz und kann übermalt oder übergrundiert werden. Auch denkbar ist es, mehr Volumen durch weitere Schichten Black Lava zu erzeugen.

Black Lava wurde hier auf ein 25 mm Base aufgetragen und nach dem Trocknen mit diversen Brauntönen bemalt und trockengebürstet. Bilder von Pit of the Oni.

Der direkte Vergleich: Black Lava vs. herkömmlichem Sand

Auf das Base der Klanratte links  wurde eine dünne Schicht Black Lava aufgetragen, nach der Grundierung mit Army Painter Leather Brown wurde die Struktur mit Dehneb Stone gebürstet und mit Gryphonne Sepia getuscht. Das rechte Modell wurde mit der Tabletop-Sandmischung von Ziterdes behandelt, die ähnlich der GW-Sandmischung aus normalfeinem Sand und ein paar gröberen Brocken besteht. Der Sand wurde mit Scorched Brown grundiert und mit P3 Beast Hide und Jack Bone gebürstet.

Das Ergebnis ist eine feine sandige, unregelmäßige Struktur, die man durch die Viskosität der Paste mit dem Pinsel selbst steuern kann. Wird die Paste dick genug aufgetragen, kann man auch gröbere Sandkörner oder Steinchen in die Paste drücken, um die Oberfläche abwechslungsreicher zu gestalten.

Fazit: Wer eine gebrauchsfertige Strukturpaste von hoher Qualität zum Basen oder für Geländeprojekte sucht, kann mit Black Lava von Vallejo nichts falsch machen.

Vallejo Black Lava ist u.a. bei unserem Partner Fantasy-In erhältlich.

Stahly

Stahly, Hobbyredakteur und leidenschaftlicher Sammler und Bemaler. Seit 1997 im Hobby. Erstes Tabletop: Warhammer 40k. Aktuelle Projekte: Skaven, Eldar und Ultramarines. Zusammen mit Sigur und Garfy führt er den Projektblog: http://taleofpainters.blogspot.com/

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Kommentare

  • Netter Hobbyartikel!
    Ich hatte das auc hschon mal mit einer Strukturpaste aus dem künstlerbedarf ausprobiert, allerdings enthielt dies ePaste feine kleine Häarchen welche sehr unschön bei der Verarbeitung und auf dem Base aussahen. Wie ist das bei der Vallejo Paste, enthält diese auch kleine Häarchen? Gibts diese auch in verschiedenen Korngrößen, das Base mit Paste bei der Klanratte sieht fast zu fein aus!? …

    • Die Vallejo Paste gibt es sogar noch feiner, z.B. zum Füllen von Lücken bei Geländestücken oder für recht glatte Basegestaltungen.
      Es hat ungefähr die konsistenz von dünner Zahnpasta und trocknet zu einer Gipsartigen Konsistenz.

      In meiner Gruppe nutzen es die Flames of War Spieler für Ihre Squads um die Bases glatt zu machen oder ich habe damit für Uncharted Seas Wellen-Bases gestaltet

    • Nein, keine Härchen. Es gibt von Vallejo mehrere Strukturpasten, guck einfach mal unter dem Link bei Fantasy-In. Von der Textur her scheint mir aber Black Lava am geeignetesten, im Zweifelsfall hilft aber nur ausprobieren.

  • Nehme ich schon seit 2 Jahren die Paste. Seitdem wird garnichts anderes mehr verwendet, weil damit alles dargestellt werden kann. Meist verwende ich Ihn für matschige erde, da sich sehr gut Vertiefungen bilden lassen, welche dann mir „Wasser“(also nicht richtiges Wasser 😉 ) oder so gefüllt werden kann..

  • Ich benutze Black Lava Paste schon etwas länger und man kann damit auch super kleinere Erhebungen, also Hügel oder (was ich schon gerne gemacht habe) Lavafelder mit entsprechenden Fließrillen darstellen. Das Zeug läßt sich nach dem Aushärten auch recht gut bearbeiten. Sogar vorsichtiges Feilen ist möglich.

  • Danke für die review, Stahly: ich habe heute wieder etwas neues gelernt. Mir war das Produkt noch völlig unbekannt und bislang habe ich mich ausschließlich mit dem klassiker „Leim, Sand, Wasser mit Leim mischen und auf Sand geben, Washen, Drybrushen und beflocken“ durchgeschlagen. Klingt jedenfalls nach einer netten Alternative.

    Und Du sagst, 200ml reichen für eine 08/15 Armee aus?

    • Ich schätze das reicht locker für 5 Armeen – pro normales 25 mm Base braucht man vielleicht 4 bis 5 Pinselspitzen voll und von den Fotos oben kannst du die Dimensionen eines Glases ja etwas einschätzen 😉

  • Wie gut klebt diese Masse?
    Es sollte doch möglich sein, einfach größere Steine in die Masse zudrücken um das Base etwas aufzulockern, oder?

    Ansonsten ein guter Artikel, Ich hatte das länger im Auge, war mir aber nie sicher, ob es diesen Zweck auch wirklich erfüllt und habe es deswegen erst einmal hinten an gestellt.
    Das kann man ja noch ändern.

    mfg. Autarch L.

  • Ich habe eine ähnliche Paste zwar schon beim Geländebau verwendet, aber auf die Idee, sie für die Basegestaltung zu benutzen, bin ich nicht gekommen. Danke für die Anregung.

  • Hey, vielem Dank für den Artikel.
    Damit müßte man die Ränder von selbstgebauten Regibases
    (Plastikcard plus Schaschlik Stäbchen)doch einfach gestalten können?
    Die Leim-Sand Variante ist doch eine arge Sauerei…wenn man kein
    extra Bastelzimmer hat.

  • Ich hab ne Schneepaste von Ziterdes, mit der krigt man auch ne schöne Struktur aufs Base (mit ein bischen Übung zumindest). Kann man gut als Vulkanisches Gestein bemalen, da es nicht so körnig ist wie das vorgestellte Black Lava.
    Wenn ich es als Schnee verwende trag ich die Paste nach der Bemalung auf und tauch das dann in das Schneestreu von GW, das bleibt dann dran kleben und erzeugt einen guten Effekt.

  • Durchaus interessant, wobei halt Sand den Vorteil hat extrem billig zu sein.
    Aber für die, die das schon probiert haben: Kann man da noch eigene Steinchen und andere SAchen reinmischen, um die Körnung noch etwas variabler zu gestalten…die Paste quasi „strecken“ ? Oder ist nicht genug Bindemittle da, wodurch das Ganze bald den Zusammenhalt verlieren würde?

  • ich persönlich verwende die „Grey Pumice (Grober Bimstein)“ und „White Stone“ von Vallejo. Grey Pumice enthält grobe Kieselerde und Acrylharz. Ist ein wenig feiner als die Lava Paste die im Artikel beschrieben wird. Jedoch hat man bei der Paste selbst relativ viel von dem Harz enthalten, sodass man auch noch gröbere Steinchen untermische oder eben andrücken kann. Hält im übrigen bombenfest. Ich bestreiche mein Mase mit dem Zeug dann drücke ich größere Steinchen hinein. Ab und zu auch mal kleine Ästchen oder andere Dinge. Hält super und schaut auch toll aus.

    Das White Stone ist eine reine weiße Acrylspachtelmasse mitder man größere Lücken auf Bases/ Geländestücken füllen kann. Man kann aber auch gut „Volumen“ auf ein Base bringen. Sollte die Paste dann aber in Schichten auftragen. Die ausgehärtete Paste kann dann auch beliebig geschliffen und gefeilt werden 🙂

  • Ehrlich? Ich finde auf dem Vergleichsbild sieht der Sand besser aus. Ich habe auch White Pumice von Vallejo und genau wie das Lava liefert das eine sehr feine Struktur, die ich persönlich für 28mm etwas zu fein finde. Durch Trockenbürsten kommt da einfach nicht genug Pep rein. Für kleinere Maßstäbe wie 15mm oder gar 6mm ist das Zeug aber super, da dort im Gegenzug Sand manchmal zu grob aussieht.

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