Die Mission: Zu Gast bei Warlord Games
In Nottingham sitzt auch Warlord Games, die der größte Anbieter für Plastikmodelle im Historischen Tabletop.
Hinter Warlord Games stecken John Stallard und Paul Sawyer. Die Namen kommen euch bekannt vor? Das ist kein Wunder, beide sind ehemalige Games Workshop Mitarbeiter und in den älteren Ausgaben nicht selten im White Dwarf vertreten. Während John Stallard als ehemaliger Leiter der US Abteilung von Games Workshop so manchen Spielbericht ausgefochten hat (besonders hervorzuheben wäre hier die Riesenschlacht im White Dwarf 29 bei den Perrys mit etwa 48.000 Punkten zwischen Imperium und Orks & Goblins), war Paul Sawyer lange Zeit als White Dwarf Chefredakteur tätig und ein Burger in der Warhammer World wurde sogar nach ihm benannt.
Wir waren zu Gast in den Büroräumen und der Produktion von Warlord Games (auf letztere werden wir in einem separaten Artikel eingehen) und hatten die Gelegenheit den Jungs ein paar Fragen zu stellen, zu dem was sie zurzeit anbieten und was noch so in der Warteschleife steht.
Mit dem Kauf von Radetzky Miniatures und dem erscheinen der Preußischen Landwehr konnte Warlord Games die bisherige Palette von Miniaturen für die Antike, den englischen Bürgerkrieg bzw. 30 Jährigen Krieg und 2. Weltkrieg um die Napoleonischen und Krimkriege ergänzen. Für die Neuzugänge wird man in Zukunft noch einiges erwarten dürfen, da Warlord Games den Fokus stärker auf die Miniaturenlinien legen möchte, die zeitlich vom Hauseigenen Regelwerk Black Powder (die Review findet ihr hier) abgedeckt werden.
Zusätzlich sind 2 Erweiterungen zu Black Powder gedacht, eine wird sich stärker mit dem Krieg um die Spanische Thronfolge befassen und die andere stärker ins Napoleonische eintauchen und die Geschehnisse um Waterloo beleuchten. Zusätzlich arbeitet man an einem antiken Ableger des Black Powder Regelwerk um damit die hauseigenen Römer und Barbarenvölker abzudecken.
Auf die Frage ob es auch 15mm von Warlord Games geben könnte, und das sogar auf Plastik, schaute man uns nur unverständlich an, „Wofür?“. Die Maßstabsfrage ist eine Glaubensfrage und gerade in Nottingham ist 28mm der dominantere Maßstab. Oder um es mit einem Zwinkern und den Worten von Paul Sawyer zu sagen, „das ist für die Leute, die die falschen Wohnungen mit zu wenig Platz haben. Die großen Miniaturen sehen doch viel schöner aus“.
Wir hörten zu dem nach, was uns im Bereich von Bolt Action erwartet. Neben der weiteren Überarbeitung der bisherigen Range, der Erweiterung des separaten Kopfsystems (die Miniaturen verfügen über separate Köpfe um somit mehr Varianten abdecken zu können), hat man kürzlich auch Plastik in den 2. Weltkrieg gebracht mit der Infanterie der Wehrmacht und der Britischen Armee. Amerikaner und Sowjets dürften folgen. Wir hatten die Gelegenheit die 3-Ups der britischen Infanteriesoldaten in der Hand zu halten. Schon beeindruckend so eine 10 cm große Figur auf 60mm Base.
Ob man sich auch an Fahrzeugbausätzen versuchen wird, ist zurzeit noch nicht ganz klar. Aktuell bietet Bolt Action Resinfahrzeuge mit Zinnanbauteilen an und man fährt damit ganz gut. Die Verlockung ein Grundchassis mit verschiedenen Aufbauten umzusetzen besteht, aber man möchte sich erstmal weiterhin auf die Sachen konzentrieren die man kann bevor man sich an neues heranwagt.
Im Büro von Warlord Games finden sich zahlreiche bemalte Armeen und Teilarmeen mit reichlich Gelände (die grauen Resingebäude auf den Bildern stammen von Grandmanner) und wir waren vom Lager und der Produktionsanlage ebenfalls sehr angetan. Dazu aber im nächsten Artikel mehr, bis dahin als kleinen Teaser die „gefährlichsten“ Wachttiere in ganz Nottingham.
Link: Warlord Games
lol, noch ein paar alte GW Ständer im Lager… Aber das ganze sieht nicht schlecht aus. Schön, dass sich mal einer der größeren Hersteller von Miniaturen nicht so zugenköpft gibt, wie GW. Bei denen hättet ihr bestimmt nicht so einfach hinter die Kulissen blicken können…
Ich halte 28mm auch für den angenehmsten Maßstab. Finde ich gut, das Warlord Games das ebenfalls so sieht. Deren Preußen tun es mir nämlich schon an.
Den Hersteller für das Gelände kannte ich garnicht. Deren shop wird gleich mal durchforscht, die Teile schauen doch ganz in Ordnung aus.
Erschreckend auf den Bildern finde ich, das es sich immer wieder bestätigt wenn man mal die Menschen dahinter sieht, dass ein großer Teil der Tabletopspieler stark übergewichtig ist. Aber gehört hier kaum hin. 😀
Hey, der gute alte Fat Bloke (Paul Sawyer) ist doch nicht überwichtig. Er versucht halt nur seinem bekannten Namen treu zu bleiben. Außerdem hielt sich auf Warseer lange Zeit hartnäckig das Gerücht, dass die Ogre Kingdoms in Wahrheit Sawyer Kingdoms heißen sollten. 😉
*Thumbs up* Irgendwie beruhigt mich das, das es noch Firmen gibt, bei denen man mit Herzblut und nicht aus Profitgier dabei ist… (und das man selbst als „gestandener Mann“ immer noch ein Kind sein darf 😉 )
Stimmt, das sind alles Idealisten, die dein Geld nur quasi in Notwehr nehmen. 😉
Auch diese Jungs tun das, was sie tun, hauptsächlich deshalb, um davon zu leben – und das ist absolut NICHTS verwerfliches. Sein Hobby zum Beruf zu machen ist sicher erstrebenswert, aber dass sich eine kleine Firma kumpelhafter geben muss (und kann) als eine große liegt in der Natur der Dinge, aber das sollte man nicht überbewerten. Rückschlüsse auf irgendwelches Herzblut lassen sich daraus jedenfalls nicht ziehen. Wer beim zB mal beim mit Phil Kelly geplaudert hat, der weiß, mit welchem Herzblut der dabei ist – und das obwohl er für das „evil Empire“ arbeitet … 😉
Naja, da ist schon ein Unterschied dabei ob ich einen Codex schreibe, weil ich ihn so für richtig halte, oder ein Marketing / Vertriebler neben mir sitzt und sagt, so Phil, da müssen jetzt noch 2 Boxen für 32,50 EUR und ein Monster auf 50mm Base dabei. Außerdem werte mal die 2 Einheiten ab und bring 2 neue rein, schließlich wollen wir das ja verticken.
Ich denke nicht, dass das GW so läuft – aber sicherlich spielen wirtschaftliche Erwägungen bei denen eine wichtige Rolle (wie in jeder kompetent geführten Firma).
Aber einmal mehr: Geld verdienen wollen ist keine Schande. Diesbezüglich unterscheiden sich kleine Klitschen und große Firmen gemeinhin nur im Grad ihrer organisatorischen Professionalität, nicht aber im Engagement des Einzelnen. Warum sollte das in dieser Branche anders sein, als in allen anderen?
Gut geschrieben, danke Voice!
Ich hab schon ettliche Warlord- und Bolt Action-Minis rumliegen.
So freu ich mich natürlich sehr über euren tollen Review der Firma selber.
Bin auch sehr gespannt, was über die Produktion zu erfahren.
Sid
Hm, in Sachen Maßstab hat ja nichtmal GW selbst solche Scheuklappen wie WG. Mal abgesehen davon, dass es kleinere Maßstäbe gibt, die besser aussehen als entsprechende von Warlord Games…*pfeif*
Das hier schreit ja förmlich nach mir!
Und das nach mir! Das nach mir!
Und ihr schreit beide nach einer Löschung…
Bitte zurück zum Thema. 🙂
Wie schonmal erwähnt, gute Sache diese „Mission“…
WG wird in Zukunft noch von sich reden machen, da bin ich mir sicher. Die Steigerung bei ihren Gussrahmen in letzter Zeit war merklich. Ich bin auf jeden Fall gespannt was da noch kommen wird.
Schöner Artikel, danke für die Impressionen 🙂