von Dennis | 30.09.2010 | eingestellt unter: Historisch, Reviews

Review: Victrix British Napoleonic Foot Artillery

Victrix hat das Sortiment an Plastikminiaturen der Napoleonischen Kriege um ein Set für die britische Artillerie ergänzt.
Victrix - British Napoleonic Foot Artillery
Das Set „British Napleonic Foot Artillery“ enthält ingesamt 3 Geschütze (mit jeweils 4 verschiedenen Aufbauten), 3 Protzen und 15 Mann Besatzung. In der Box sind 3 identische Gussrahmen sowie ein Faltblatt mit den March of the Eagle Regeln sowie der Bauanleitung enthalten. In jedem Gussrahmen sind also genügend Teile für 1 Geschütz samt Protze und 5 Mann Besatzung enthalten.

Victrix - British Napoleonic Foot Artillery Victrix - British Napoleonic Foot Artillery

Dabei kann das Geschütz als 6 Pfünder (in den Varianten Kurz und Lang), 9 Pfünder und 5,5 Zoll Haubitze gebaut werden. Die Besatzung verfügt über verschiedene Optionen für die Arme und es sind verschiedene Köpfe und Hüte enthalten um damit für die Kampfhandlungen der Napoleonischen Kriege auf der Iberischen Halbinsel oder Waterloo passend gekleidet zu sein.

Victrix - British Napoleonic Foot Artillery Victrix - British Napoleonic Foot Artillery Victrix - British Napoleonic Foot Artillery

Die Gussgrate sind moderat, allerdings verlaufen diese gerade bei den Geschützen gerne über Nieten oder entlang Details, weshalb man es schwierig hat, diese zu entfernen ohne dabei die Verzierungen zu beschädigen. Ein weiteres Problem, was uns bei Victrix schon mehrfach aufgefallen ist, vereinzelt haben die Gussrahmen Löcher im Plastik, als hätte man mit einer heißen Nadel eingestochen.

Victrix - British Napoleonic Foot Artillery Victrix - British Napoleonic Foot Artillery

Der Zusammenbau der Geschütze bzw. der Protze ist eine kleine Geduldsprobe. Das lässt sich nicht mit den Plastikbausätzen im Tabletopbereich vergleichen, ähnelt eher einem Modellbausatz von Revell oder Italeri. Die Teile sind zwar passgenau aber Einsparungen oder Ankerpunkte zum Verkleben wären von Vorteil gewesen und würden die Handhabung beim Zusammenbau vereinfachen.

Victrix - British Napoleonic Foot Artillery Victrix - British Napoleonic Foot Artillery Victrix - British Napoleonic Foot Artillery Victrix - British Napoleonic Foot Artillery

Die Victrix Miniaturen sind im 28mm Truescale gehalten, mit einer leichten „Comicoptik“ der Gesichter. Hier der Vergleich mit der Napoleonischen Reihe von Perry und unserem Vergleichs-Space Marine. Sowie Bildern der fertig gebauten Miniaturen von der Herstellerseite.

Victrix - Napoleons Old Guard Victrix - Napoleons Old Guard Victrix - Napoleons Old Guard

Fazit
3 Geschütze mit jeweils 4 Varianten samt Zubehör für 19,95 GBP sind ein fairer Preis für Plastik und bieten mehr Möglichkeiten als die Gegenstücke aus Zinn. Allerdings ist die Preisersparnis nicht sonderlich groß, kostet ein vergleichbares Geschütz samt Besatzung beispielsweise bei den Perrys etwa 8 GBP. Dafür sind die Gussrahmen mit der Protze und dem Zubehör prallgefüllt und gleichen somit das ganze wieder an.
Kurz um, man erhält was man erwartet und wenn Victrix die Qualität des Gusses noch etwas steigert, gibt es keinen Grund mehr zur Beanstandung.

Wertungsbox

Gussqualität (1 – 6): 2,5

  • Gussgrate 2,5
  • Passgenauigkeit + Spaltmaße 2,5
  • Detailschärfe 2,7

Design und Layout (1 – 6): 2,3

  • Dynamik 3,0
  • Klebestellen 2,0
  • Optionen beim Zusammenbau 2,0

Preis-Leistung (1 – 6): 2,3

Gesamtnote (1 – 6): 2,3

Das Modell ist für Fortgeschrittene geeignet.

Link: Victrix

Dennis

SiamTiger / Dennis, Stellvetr. Chefredakteur von Brückenkopf Online. Seit 1996 im Hobby. Erstes Tabletop Blood Bowl. Aktuelle Projekte: http://www.chaosbunker.de/

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Kommentare

  • Hmm, mal interessant, einen Bausatz von Napoleonischer Artillerie zu sehen. Vor allem fällt wohl auf, dass die Geschützrohre deutlich kleiner sind als bei den Vergleichbaren Miniaturen vim Warhammer Fantasy-Imperium.

    Wer so ein System spielt, wird damit sicher seine Freude haben – mir fehlen aber einige Pferde – wenn die schon die Protzen auf die Gussrahmen packen, hätte man auch 6 Zugpferde mitgeben können…

    • Naja, die imperialen Großkanonen sind aber auch eher an den Kartaunen des 16ten Jahrhunderts angelehnt, die größeren Kalibers waren (Kugelgewicht 12-20Kg) und dafür passt das WHF-Modell schon…

  • Hey, vielen Dank für das Review. Ich nehme an, die Engländer, sorry, Briten werden ähnliche Gussrahmen besitzen.
    In Zukunft wird auch noch die berittene Artillery folgen, da werden die Pferde dann auch dabei sein.
    Ist die Aussage eigentlich korrekt, dass bei Fussartillery max. zwei Pferde die Lafette gezogen haben oder ist das wieder von Nation zur Nation unterschiedlich? Ich habe nur TW: Empire als Referenz… :/

  • Ichhab nur mal zwei als „Minimalanforderung“ genommen. Aber wenn ich das weis, sollten es mehr Pferde sein, das ja mitunter auch alle Schützen ebritten sein konnten – und 2 Pferde könnten auch zu wenig sein – 4 pro Geschütz wären auch denkbar – aber ich weis das wirklich nicht genau…

    • So weit mir bekannt sind 4 Pferde üblich gewesen, und in der alten Revellpackung waren auch 4. Die Geschütze bei Warhammmer orientieren sich an denen der Renaissance, und deren Rohre und Lafetten waren halt „massiver“.

      • Führen wir das einwenig genauer aus – bei Revell:
        4 Pferde auf drei Geschütze. 🙂

        Einigen wir uns auf max. zwei Pferde pro Geschütz bei der Fussartillerie, 6-8 pro Geschütz bei der berittenen Artillerie, odr? 😉

    • Will mich ja gern mit dir einigen, aber ich bin anderer Meinung.
      Die Fußartillerie zeichnete sich durch schwerere Geschütze aus, damit wird wohl keine Protze unter 4er Bespannung gefahren worden sein. Als kleines Bsp.: Im 7jährigen Krieg wurden die leichtesten preußischen Geschütze (3 Pfünder) von 4 Pferden gezogen. Ich denke nicht, dass zu Nappis Zeiten die Geschütze leichter waren. Also waren 4 Pferde sicher das Minimum, und schwerere Kaliber mit mehr Pferden. Bei Revell waren 4 Pferde für 1 Protze gedacht.

      • 7 jähriger Krieg… das war 50-60 Jahre vor Napoleons Zeit, nicht wahr? Nun, ich denke, da hat sich schon etwas getan. Aber lassen wir das einmal die Militärhistoriker regeln. 🙂

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