von Stahly | 02.03.2010 | eingestellt unter: Tutorials

Tutorial: Eldar Schritt für Schritt

In diesem Schritt für Schritt Tutorial bemale ich schnell und effektiv einen Eldargardisten in roter Rüstung vom Weltenschiff Saim-Hann.

Ähnlich wie Space Marines tragen Eldar Ganzkörperrüstungen. Daher eignen sich für beide Fraktionen die grundsätzliche Technik Grundfarbe auftragen – Schatten malen – Kanten akzentuieren. Typisch für meinen Malstil versuche ich mit einigen Tricks möglichst schnell ein möglichst hochwertiges Ergebnis zu erreichen. Dazu verwende ich eine rote Grundierung und benutze diese gleich als Grundfarbe, außerdem grundiere ich die weißen Helme einzeln, da ein sauberes Weiß zu schichten viel Zeit kostet. Die reine Malzeit beträgt ungefähr knapp zwei Stunden pro Modell, da saubere, gerade Akzente doch etwas Zeit und Geduld benötigen. Zum Glück sind Eldar keine Hordenarmee!

Tutorial

1. Grundiert das Modell mit „Pure Red“ von The Army Painter. Stellen, die das Spray nicht erreicht hat, bemalt ihr mit Macharius Solar Orange, danach folgen dünne Schichten Blood Red. Übrigens verwende ich zum Verdünnen von Blood Red bei diesem Projekt VGC Red Ink, wodurch die Farbe besser fließt und trotzdem ihre Deckkraft behält.
Das Base gestalte ich mit gedeckten Farben, die die knallige rote Rüstung gut zur Geltung bringen würden. Bemalt den Sand auf dem Base mit Scorched Brown und bürstet danach stark mit P3 Beast Hide und noch einmal leicht mit P3 Jack Bone trocken.

2. Schattiert die Rüstung indem ihr gezielt VGC Dark Fleshtone in die Vertiefungen malt. Nach kurzer Korrektur mit Blood Red verdünnt mir Red Ink folgt ein harter Kantenakzent mit Blazing Orange. Betont abschließend die extremen Kanten mit einem sehr dünnen Akzent VGC Filthy Brown.

3. Bemalt die magentafarbenen Schärpen und Bänder mit Warlock Purple und malt als Schatten Leviathan Purple auf. Akzentuiert mit Warlock Purple plus einem Schuss VGC Squid Pink. Das Magenta lässt sich schön als Akzentfarbe z.B. auch für Umhänge nutzen und rundet das Rot der Rüstung ab.
Die Waffen und Schnallen aus Phantomkristall habe ich wie das Base eher gedeckt gehalten. Malt zwei dünne Schichten Dheneb Stone, danach kommt gezielt Devlan Mud in die Vertiefungen. Nach kurzer Korrektur mit Dheneb Stone folgte ein sehr dünner weißer Kantenakzent mit P3 Morrow White.
Türkise Edelsteine bemalte ich mit P3 Coal Black, akzentuierte mit VGC Hawk Turquoise, danach mit P3 Arcane Blue und zuletzt mit VGC Wolf Grey, wobei ich mit einem Punkt oben links den Lichtreflex malte. Das Türkis passt gut zur fremdartigen Natur der Eldar und bietet einen hervorragenden Kontrast zum Rot.
Bemalt den Schmuck mit VGC Polished Gold. Eine Tusche mit Leviathan Purple sorgt für Schatten und lässt das Gold fremdartiger aussehen. Akzente folgen mit reinem Polished Gold, danach dünn mit P3 Radiant Platinum.
Die schwarzen Details wie die Finnen bemalte ich mit Chaos Black und akzentuierte mit einem Mittelton aus Schwarz und Codex Grey, danach mit purem Codex Grey.

4. Die Helme bemalte ich separat, indem ich sie gesammelt im Gussrahmen mit „Matt White“ von The Army Painter grundierte. Als Schatten für das Weiß verwendet ihr verdünntes Dheneb Stone. Bemalt die Linsen mit Hawk Turquoise und akzentuiert mit Arcane Blue, wonach ein Glanzpunkt in die Ecke mit Wolf Grey folgt. Die Kanten des Gesichtsfeldes werden genauso die die anderen schwarzen Stellen bemalt.
Zum Abschluss bemalt ihr den Baserand mit Graveyard Earth (über eine Grundschicht Khemri Brown) und klebt mit Bastelleim strohfarbenes statisches Gras auf.

Showcase

Und so sieht die ganze Einheit aus. Für den Phantomleser und die Waffenplattform benutzte ich die gleichen Techniken. Die Elfenhaut schichtete ich nacheinander mit Tallarn Flesh (Schatten), Elf Flesh (Grundfarbe), VGC Pale Flesh und P3 Menoth White Highlight (Akzente.). Für das blonde Haar schichtete ich strähnenhaft Ianyden Darksun über Calthan Brown und akzentuierte mit P3 Menoth White Base.

PS: Die gezeigte Technik für die leuchtend rote Rüstung eignet sich perfekt für Blood Angels.
Dem Thema „Rot malen“ werden wir jedoch mit dem Erscheinen des neuen Blood Angel Codex einen eigenen, ausführlichen Artikel widmen!

Ich hoffe, das Tutorial konnte euch einige Anregungen für eure Modelle bieten. Die gezeigten Techniken eignen sich nicht nur für Eldar!
Wie immer freue ich mich über nette Kommentare oder Fragen…

Stahly

Stahly, Hobbyredakteur und leidenschaftlicher Sammler und Bemaler. Seit 1997 im Hobby. Erstes Tabletop: Warhammer 40k. Aktuelle Projekte: Skaven, Eldar und Ultramarines. Zusammen mit Sigur und Garfy führt er den Projektblog: http://taleofpainters.blogspot.com/

Ähnliche Artikel
  • Tutorials

Tabletop Workshop: Tipps für Mal-Muffel

21.10.202424
  • Terrain / Gelände
  • Tutorials

Tabletop Workshop: Podest-Ruine

13.10.20243
  • Terrain / Gelände
  • Tutorials

Tabletop Workshop: Makropolensturm Gelände

05.10.20243

Kommentare

  • frage !! du trägst erst die grund farbe auf und schattirst den mit ner dunkleren farbe !! ist es nicht einfacher erst die dunkle farbe aufzutragen und dann mit dem hellen rot weiter zumachen ??
    sry bin echt ein anfänger was das malen angeht.
    den ich bekomme das nie hin dan nur die vertiefungen zu treffen.
    ich hoffe du kannst mir da mal ein paar tipps geben was ich besser machen kann.

    • Also es ist vielleicht etwas schwerer direkt die Vertiefungen zu treffen, aber es geht einfach deutlich schneller!
      Zum Vergleich: wenn ich dunkel grundiert hätte und zuerst die Miniatur gänzlich mit Dark Flesh bemalt hätte, hätte ich darüber bestimmt 5 bis 6 dünne Schichten Blood Red auftragen müssen. Das dauert! Vor allem, da man ja nicht einfach nen großen Pinsel nehmen kann und schnell drüber malt, sondern genau aufpassen muss, die Vertiefungen dunkel zu lassen.
      So konnte ich mit der Grundierung direkt das leuchtende Rot erzielen, ganz ohne viele Schichten. Übung macht einfach den Meister, vor allem korrigiere ich ja nach dem Schattieren auch viele Stellen, bei denen das Dark Fleshtone nicht ganz sauber in den Vertiefungen gelandet ist.

    • eine wirklich einfache Möglichkeit wenn du schnell und gut schattieren möchtest sind zb. Citadel-Tuschen. damit musst du nicht in jede Vertiefung mit dem Pinsel spazieren sondern gehst einmal komplett über das Modell und hast die Farbe dann an den gewünschten Stellen

  • Erst mal muss ich sagen, dass ich deine tutorials bisher immer verhsclungen hab.
    genauso so müssen tutorials für ganze einheiten von armeen sein.
    Sowenig arbeit für nötig soviel effekt wie möglich:
    Genial!
    Ich hab da noch eine frage zu dem grundierspray von fantic army painter:
    Welche Farbe ist das eigentlich? Du schreibst:
    „1. Grundiert das Modell mit „Pure Red“ von The Army Painter. Stellen, die das Spray nicht erreicht hat, bemalt ihr mit Malarius Solar Orange, danach folgen dünne Schichten Blood Red.“
    Ist Pure red also eher blood red oder malarius solar orange(is das eigentlich ne foundatioan farbe?!)
    Zudem war ich gegenüber dem Grundierspray von fanatic army painter immer skeptisch, da ich mir mal das beige geholt hatte und der Farbauftrag(okay ich habs wie gw-grundier-spray benutzt- immer in kleinen sprühstoßen) war sehr rau es ergab sogar schon fast kleine kügelchen die sich sehr dünn auf der miniatur verteilten.
    Sah nicht gut aus! Is das üblich bei dem von Army painter oder war das ne ausnahme?

    Gruß
    Der Herr

    • Also Pure Red entspricht so ca. 95%ig Blood Red. Ist vielleicht ein klein bisschen tieferes Rot, aber wenn man etwas Red Ink zum Blood Red dazumischt, erkennt man da keinen Unterschied.
      Malarius Solar Orange nehme ich nur, um Stellen die das Spray nicht erreicht hat, nachzugrundieren, da Foundation Farben auch gut auf blankem Plastik/Zinn haften. Danach übermale ich diese Stellen auch nochmal mit Blood Red, bis das komplette Modell rot ist.
      Army Painter Sprays brauchen etwas Übung, da sie ein dickeres Pigment als GW Sprays haben. Das heißt, mindestens zwei Minuten schütteln, nah ran gehen (ca. 10 bis 15 cm) und anstelle von kurzen Sprühstößen den Sprühkopf durchgedrückt halten und in einem langen Sprühstoß mehrmals die Dose am Modell vor- und zurückbewegen.
      Auf TheArmyPainter.com gibts dazu auch ein Tutorialvideo.
      Army Painter Sprays sind manchmal etwas kniffelig, aber wenn man den Dreh raus hat kann man schön glatte Ergebnisse erzielen. Gerade bei den helleren Sprays muss man aber schon etwas dicker sprühen bis alles gut deckt; aber für Tabletoparmeen ist das kein Problem.
      Ich hoffe, dass ich Army Painter Sprays auch einmal ausführlich testen kann, wenn wir mal ein paar Produktproben erhalten.

      • Ein detailierter Test verschiedener Army Painter Sprays wäre wirklich klasse. Insbesondere würde mich interessieren, welchen Farbtönen gängiger Reihen die Sprays entsprechen, weil man ja schon einen passenden Farbton benötigt, um mal was nachzubessern.

        Ansonsten war das ein wie immer anschauliches und gutes Tutorial. Klasse, dass die jetzt regelmäßig kommen. Freue mich schon auf das nächste! 🙂

  • „Malarius Solar Orange“ 😀 Großartig! So müssten die Farben heißen, dann würde das auch alles mehr Spaß machen.
    Dazu noch „Levitra Purple“, „Adipös Bettelgrey“ und natürlich „Skål White“.

  • Super Tutorial, vielen Dank. Stehe gerade am Anfang meiner Malkarriere und lese alles, was mir unter die FInger kommt. Eine blöde Frage hätte ich allerdings: Gibt es keine Probleme, wenn man die Figur komplett zusammenklebt und dann erst bemalt? Beispielsweise auf der Innenseite des Shurikenkatapults? Da kommt man ja dann relativ schwer dran.

    Mfg
    Aran

    • Ich kenne leider den genauen Aufbau der Modelle nicht, wenn die Waffen aber einzeln sind (z.B. Bolter bei Space Marines) kann man sie relativ problemlos nach der Bemalung noch ankleben.
      Wenn die Waffen fest an einem Arm befestigt sind (z.B. Lasergewehre bei Cadianern) wird es damit etwas knifflig, da man dann die Klebestellen nicht so gut verstecken kann und evtl. der Kleber nicht so gut hält.
      Zudem wird es schwer die Miniatur vorm Bemalen schon mal einzusetzen, da die Teile ja noch einzeln sind -> entweder verzichtest du komplett auf den Arm, wodurch die Gefahr besteht, dass du eventuelle Spezialwaffen vergisst oder ihre Schüsse vom falschen Modell aus abhandelst (evtl Reichweitenproblem) oder du riskierst den Verlust von kleineren Teilen. Einzelne Bolter halten meistens auch ohne Kleben schon einigermaßen, ohne das sioe angeklebt werden, ganze Arme logischerweise nicht.
      Es hängt natürlich auch davon ab, wofür du die miniaturen bemalen willst, wnn es „nur“ zum Spielen ist, wird man einen schwarzen (oder andrersfarbigen) Fleck an der Innenseite des Waffenarmes nicht sehen. Wenn du den Ehrgeiz hast, deine Modelle wirklich komplett zu bemalen, ist einiges an Fingerspitzengefühl gefragt, um auch die kniffligen stellen zu erreichen, aber in 90% der Fälle ist auch das möglich, da die wenigsten 40k Modelle mit großflächig verdeckenden Teilen wie Schilden rumrennen, hinter die man teilweise wirklich nicht mehr malen (aber auch nicht mehr sehen) kann.
      Hoffe mal, ich hab dich nicht zu sehr verwirrt, ich neige gelegentlich dazu, etwas langatmiger zu schreiben. 🙂
      Btw: was für eine Armee spielst/malst du? Evtl. hat ja jemand noch den einen oder anderen Trick.

      @Stahly: Wie hast du den Helm beim Phantomleser bemalt, der ist meines Wissens einteilig, also klappt der Trick mit dem separaten Grundieren nicht.

      • Dem kann ich kaum was hinzufügen. Ich baue Modelle immer weitestgehend möglich zusammen.

        Zum Phantomleser: Da helfen nur viele dünne Schichten Weiß und viel Geduld… 😉

      • Ich kenne zwar das Bauteil nicht, aber wenn man das Dingen weiß grundiert sollte das „basecoaten“ der nicht weißen Teile ja so schwer nicht sein.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.