Hobbytipp: 7 Tipps um ein besserer Maler zu werden
Ihr seht toll bemalte Miniaturen im White Dwarf oder im Netz und fragt euch: wie schaffen die das nur? Hier ein paar Tipps, um eure Bemalarbeiten auf die nächste Stufe zu bringen.
1. Nimm dir Zeit
Man muss akzeptieren, dass sich in einer halben Stunde kein fantastisch aussehendes Modell bemalen lässt. Für einen einfachen, menschengroßen Infanteristen wie man ihn aktuell im White Dwarf oder auf den Produktverpackungen sieht, benötigt ein geübter Maler aus dem ‘Eavy Metal Team etwa 3-4 Stunden. Je nach dem welchen Malstandard man erreichen will, kann man sich daran orientieren. Habt Disziplin und beißt euch durch, auch wenn das abhängig von eurer Freizeit bedeutet, dass eine Armee erst nach einem halben oder ganzen Jahr fertig wird. Das Endergebnis lohnt sich! Und bis es soweit ist, treten viele Spieler treten auch gegen unfertige Armeen an, solange sie sehen, dass ihr euch die Mühe macht.
2. Besorg dir gute Pinsel
Man glaubt gar nicht, wie gut sich die motorischen Fähigkeiten wie Pinselkontrolle durch gute Pinsel, die stets ihre Spitze halten, verbessern lässt. Ich konnte mich stark verbessern, als ich meine für bis dahin für ok gehaltenen GW-Pinsel gegen hochwertige Kolinskyhaarpinsel von daVinci und Winsor & Newton getauscht habe. Ein guter und teurer Pinsel ist eine echte Investition, denn bei guter Pflege hält er jahrelang.
Lang ist‘s her: Diese Modelle habe ich mit etwa 15, 16 Jahren bemalt. Nach meinen ersten Space Marines, die noch furchtbarer aussahen, einige meiner frühen Modelle.
3. Lerne von den Profis
Von nichts kommt bekanntermaßen nichts. Also besorgt euch möglichst viele gute Tutorials. Im Internet gibt es einige gute bebilderte Anleitungen, inzwischen sogar immer mehr in hochauflösender Videoform auf Youtube. Auch die ‘Eavy Metal Meisterklassen aus dem White Dwarf sind sehr empfehlenswert, da die Bildqualität hochwertig und die Anzahl der Bilder reichlich ist. Es lohnt sich auch, die hochauflösenden Produktbilder auf der GW Homepage zu studieren. Sie sind so stark vergrößert, dass man gut die Strichführung erkennen und daraus lernen kann.
4. Holt euch Kritik und tauscht euch aus
Meldet euch in einem Internetforum an und postet Bilder von euren Kreationen. Achtet darauf, dass die Fotos gut ausgeleuchtet und scharf sind, Tutorials zum Fotografieren könnt ihr euch im Netz googlen, auch auf Brückenkopf gibt es eins. Lasst euch von erfahreneren Malern kritisieren und euch neue Blickwinkel auf eure Arbeit aufzeigen. Beschäftigt euch genauso mit den Werken anderer, um herauszufinden, was funktioniert und was nicht. Man lernt nicht nur aus den eigenen Fehlern, sondern auch aus Fehlern anderer. Recherchiert bevor ihr ein Modell oder Armee bemalt, wie andere Maler an die Aufgabe herangegangen sind und lasst euch davon inspirieren, beispielsweise auf CoolMiniOrNot.com.
Eine meiner ersten Miniaturen für meine erste Ultramarine-Armee, ich war da etwa 18, 19. Schon deutlich besser, aber noch Raum nach oben.
5. Es gibt auch noch eine Welt außerhalb von Games Workshop
Es gibt viele andere Hersteller für Hobbymaterial. Vallejo, Privateer Press, The Army Painter ,Gale Force 9 oder Reaper/Pegasus, um nur einige zu nennen. Manchmal bieten diese Hersteller bessere Qualität als GW, also probiert aus, was euch besser liegt. Außerdem bieten die Sortimente der Konkurrenz schlicht viele Dinge, die man bei GW vergeblich sucht: Verschiedene Lacke, zusätzliche Farbtöne, Acrylverdünner und Farbzusätze, farbige Grundiersprays, spezielles Werkzeug und vieles mehr.
6. Mache bei jedem Projekt etwas neues
Eine Regel, die sich auf jede Art von kreativer Arbeit beziehen lässt: Versucht, bei jedem Projekt etwas neues auszuprobieren. Sei es eine neue Maltechnik oder schlicht eine andere Farbpalette. Dadurch lernt ihr konstant neue Dinge dazu und auch über viele Jahre hinweg wird der handwerkliche Teil des Hobbies nicht langweilig. Außerdem hilft es, nicht immer nur den einfachsten Weg beim Bemalen zu wählen und auch als schwierig angesehene Farben und Techniken zu meistern.
Der aktuelle Stand: Meine neue Ultramarine-Armee, hier komplett zu bewundern.
7. Übung macht den Meister
Es ist noch kein Meister von Himmel gefallen und die allererste bemalte Miniatur sieht von jedem schrecklich aus, auch von Golden Demon Gewinnern. Die Fähigkeiten und die Übung kommt mit der Zeit. Dazu gehört auch am Ball zu bleiben. Richtet euch einen festen Arbeitsplatz ein oder besorgt euch eine Paint Station und macht Miniaturen bemalen zur Gewohnheit. Man verplempert so viel Zeit am Tag mit unwichtigen Dingen, also schnappt euch beim nächsten Mal, wenn ihr doof im Netz rumsurft oder mal wieder vor der Glotze hängt, lieber für eine Dreiviertelstunde den Pinsel.
Was haltet ihr von diesen „7 Geboten“? Wie gut malt ihr und was war euer einschneidenstes Erlebnis eurer Malkarriere? Oder habt ihr schon 5 Golden Demons im Schrank und/oder Tipps, die hier noch fehlen? Hinterlasst wie immer euren Kommentar!
Sehr gute Tipps, von denen ein ungeübter Maler viel lernen kann und die sich ein schon geübter Maler ab und zu wieder ins Gedächtnis rufen muss.
Ja, da kann ich mal wieder nur zu stimmen. Leider trifft immer wieder der negative Aspekt von Punkt 7 bei mir zu. Ich hoffe ich raffe mich alsbald auf und fange wieder an regelmäßig zu malen. Meine Orks werdens mir danken 🙂
Auf jeden Fall wieder ein toller Artikel. Danke 🙂
Also da steht ja nicht so wirklich neues, wenn man schon ne Zeit lang malt.
Trotzdem schöne Zusammenfassung vieler Guter Ratschläge auf einem Haufen. Vor allem das mit Minis bemalen zur Gewohnheit machen ist doch mal ein sehr guter Tipp, den man noch nicht so oft gehört hat
Außerdem sind solche Hobbytipps immer sehr motivierend.
Da kann man dann gedanklich abhacken was man schon so macht und wie man da noch verbessern könnte und auch was man noch nicht so gemacht hat und dringend ändern muss. Oder ist der Eigene Weg besser.
Dann nur noch Danke für die netten Tipps
Ein wichtiger Tipp fehlt meiner Meinung nach der Wichtigste:
Just do it. Viele haben Angst Figuren anzufangen sie können schlecht werden oder dem selbst (meist zu hoch) gestecktem Ziel nicht entsprechen.
Keine Angst vor dem Ergebnis haben das ist das Wichtigste und wenn es schief geht gibt es Mellarud oder Sterillium und man fängt von vorne an.
Grade letzte beide haben bei mir einen Massiven Anstieg der Produktivität erreicht und dadurch das ich mich auch an schwierige Techniken ohne Scheu wage auch einen entsprechenden Anstieg der Qualität.
Ich muss God Of War zwar zustimmen, allerdings sind die sieben Gebote hier schon richtig gut. Also diese Sieben plus das von GoW und man hat die 8 Absoluten Imba Gebote.
IMO wichtig, nicht zu viel unbemaltes Zeug hinstellen… das beeinflusst einfach die Motivation zu negativ wenn man bergeweise Krams bemalen muss und man fängt irgendwann an schluderig zu arbeiten und den Krempel zu rushen wo es nur geht. Einfach weil man’s nicht mehr sehen kann.
Was man sich meiner Meinung nach stets ins Gedächtnis rufen sollte: Eine bemalte Armee sieht immer (!) besser aus als eine unbemalte.
Das dämpft die Frustration ein wenig, wenn das Endergebnis mal wieder nicht aussieht wie vom ‚Eavy Metal Team.
Und mit Frustration kenne ich mich aus, denn trotz langer Übung bleibt bei mir die Meisterschaft aus…
„Eine bemalte Armee sieht immer (!) besser aus als eine unbemalte.“
Nein, aus eigener Erfahrung kann ich sagen… nein, nicht IMMER. Ich sage nur Alkydharzfarben-Farben aus dem Modelbau Mitte der 90er, wir hatten ja keine Ahnung 😉
Okay, in dem Fall stimmt das wohl.
Ansonsten bin ich kurzsichtig genug, um über so gut wie alle Bemal-Sünden hinwegzusehen, sobald die Püppchen auf dem Schlachtfeld stehen.
Paint needs no explanation –
undercoat allows none!
Stimme Emperor Norton zu: Eine (gut) bemalte Armee sieht nicht nur gut aus, man spielt auch gerne gegen sie! Was mich vom spielen im Hobbyzentrum leider entwas abhaltet, ist das viele der Armeen nicht oder nur sehr schlecht bemalt sind. Natürlich gibts es ausnahmen (mein Ares Land Raider zB war schon auf der GW Seite) aber seit ehrlich: macht es euch spaß gegen unbemalte/schlecht bemalte armeen zu spielen?
Gegen die hat man den Sieg ja schon in der Tasche, wir alle wissen ja, das die Würfel für bemalte Modelle immer besser fallen als für unbemalte. 🙂
Ausser es ist die neueste Einheit der eigenen Armee die hat (zumindest bei mir) immer den „Töte mich!“-Aufkleber auf der Stirn kleben…
Ja, mir macht das Spiel auch gegen unbemalte Armeen Spaß.
Und es ist leider Tatsache, dass die Leute, die es schaffen, eine Armee in einem guten Standard zu bemalen, weit in der Minderheit sind.
Ich moechte bald mit Warhammer 40000 anfangen und habe vorher noch nie Miniaturen bemalt. Was wuerdest du davon halten, wenn du mit dem Spiel gerade anfaengst und niemand gegen dich spielt, nur weil du noch keine Uebung und Zeit fuer eine gute Armee hattest? Ich wette, du hast auch einmal mit einer nicht gerade huebschen Armee angefangen, oder?
Du sprichst die Pinselqualität an. Pinselpflege wäre auch mal einen Artikel wert. GW Pinsel nutze ich auch scho lange nicht mehr. Ich benutze Kunsthaarpinsel von DaVinci. Allerdings habe ich das Problem, dass sie nach einiger Zeit nicht mehr spitz zulaufen, sondern an der Spitze ausfransen.
Da wäre ich über ein paar Tipps sehr dankbar. Wie haltet ihr eure Pinsel in Schuss?
Guckst du hier: https://www.brueckenkopf-online.com/?p=7473 😉
Kunsthaar- bzw. Synthethikpinsel fransen an den Spitzen mit der Zeit immer aus. Am besten geeignet sind Naturhaarpinsel aus hochwertigem Kolinsky Rotmarderhaar, beispielsweise von Winsor & Newton. Ich benutze meine seit Jahren und sie halten immer noch perfekt ihre Spitze.
Danke für Link und Antwort. Damit komme ich weiter. 🙂