von BK-Christian | 09.01.2010 | eingestellt unter: Malifaux, Reviews

Review: Malifaux-Starterset „Ramos“

Die kreativen Miniaturen des schrägen Skirmish-Tabletops Malifaux stießen zuletzt bei immer mehr Spielern auf Interesse.

Da auch das Regelwerk in unserem Review positiv abgeschnitten hat, haben wir uns für unser neustes Review eines der Malifaux-Startersets vorgenommen. Unsere Wahl fiel auf Dr. Ramos und seine Steampunk-Konstrukte, einen Starter aus der Fraktion der Arkanisten. Ramos führt die Minengilde von Malifaux an und gilt als eines der größten Genies seiner Zeit. In einzigartiger Weise verknüpfen seine Konstrukte Magie und Dampftechnik zu einer völlig neuen Technologie – und zu einer Sammlung richtig schöner Minituren!

WY_Ramos-Box

Was bietet die Box?

Die Aufmachung des Starters ist zunächst ein wenig ernüchternd. Wie bei fast allen Boxen aus dem Hause Wyrd hatte auch unser Starter beim Transport über den großen Teich ein wenig gelitten, der dünne Karton war an einigen Stellen eingedellt. Eine bessere Transportsicherung wäre hier definitiv sinnvoll, der Inhalt des Starters hatte aber glücklicherweise nicht gelitten.

Insgesamt beinhaltet die Box 8 Figuren:

  • Dr. Ramos – Master der Arkanisten
  • Steamborg Executioner Class
  • 6 Steampunk Arachnids

Die kleinen Arachnids können entweder als einzelne Modelle oder in 3-er-Schwärmen zusammengefasst werden. Aus diesem Grund sind in der Box 2 Profilkarten für Arachnidenschwärme und sechs Profilkarten für die einzelnen Steampunk-Arachnids enthalten – eine sehr kundenfreundliche Lösung. Weniger gut sieht es mit den Bases aus: Die Box beinhaltet nur 2 große 40mm-Schwarmbases, für einzelne Arachnids werden jedoch 30mm-Bases benötigt, die im Zweifelsfall nachgekauft werden müssen. Hier hätten wir mehr erwartet, vor allem angesichts des durchaus stolzen Preises von 32 Euro.

Die Miniaturen:

Alle Miniaturen sind durch die Bank sauber gegossen und weisen schöne Details auf. Die dünnen Gussgrate lassen sich mit einer Feile oder einem bastelmesser problemlos entfernen. Ramos besteht dabei aus nur zwei Teilen, dem Körper und dem rechten Arm. Die kleinen Arachnids bestehen aus drei Teilen (zwei Beine sind separat), der Steamborg sogar aus neun.

Die meisten Klebearbeiten funktionieren problemlos, nur die Beine der kleinen Arachnids sind winzig und die Klebestellen entsprechend klein. Glücklicherweise hat Wyrd hier mitgedacht und die Beine weisen bereits einen kleinen Stift auf, der in ein Loch am Körper der Arachnids passt. Meist muss dieses Loch mit einem feinen Bohrer vertieft werden, aber danach heben auch die kleinen Beine problemlos.

Komplizierter wird es, wenn man die Arachnids auf einer Base befestigen möchte. Die winzigen Auflageflächen der Beine bieten kaum genug Halt, so dass permanent das Risiko bestünde, die Miniaturen im Spiel oder beim Transport von der Base zu brechen. Als Ausweg habe ich einfach ein kleines Loch in den Bauch der Arachnids gebohrt und die Modelle auf der Base festgestiftet. Da ich für meine gesamte Bande vormodellierte Resinbases von Micro Art Studio verwende, war es kein Problem eine entsprechende Verankerung in die Bases zu bohren. Überhaupt bietet sich für die Malifaux-Modelle eine besonders schöne Basegestaltung an, da die Modelle darauf noch besser zur Geltung kommen. Für die winzigen Arachnids gilt das natürlich doppelt.

Zusammenbau

Der Zusammenbau der Miniaturen funktioniert intuitiv und unkompliziert, besonders der Steamborg sollte jedoch gestiftet werden, um die Lebensdauer des großen Modells zu erhöhen. Während Ramos recht statisch daherkommt und nur auf eine Art und Weise zusammengebaut werden kann, bieten die Arachnids und der Steamborg verschiedene Optionen. Bei den Arachnids können die Beine problemlos in verschiedene Positionen gebogen werden und auch die Positionierung der beiden separaten Beine ermöglicht verschiedene Krabbelposen. Der Steamborg kann noch deutlich stärker variiert werden, da sowohl Arme als auch Beine und Rumpf recht frei positioniert werden können. Die Stifte zur Basebefestigung (die sich auch hier dringend anbieten) können wie bei den Arachnids nur schwer direkt in den Beinen des Steamborgs verankert werden, ein zusätzlicher Stift vom Bauch zur Base ist daher empfehlenswert, auch wenn die Optik der Figur darunter leidet.

WY_Injun-Joss WY_Brass Arachnid WY_Sniper-Hans

Fazit

Die Regel zu Malifaux hatten uns bereits überzeugt und die Modelle stehen dem in nichts nach. Die Qualität der Miniaturen ist hoch und die Figuren sind sehr charaktervoll gestaltet. Wehrmutstropfen sind die fehlenden 30mm-Bases und der vergleichsweise hohe Preis. Letzterer wird durch die geringe Zahl an benötigten Miniaturen jedoch teilweise ausgeglichen, mehr als 60 Euro sollten für eine vollständige Malifaux-Bande in der Regel ausreichen. Als Ergänzung für den Ramos-Starter bieten sich Ramos‘ Bodyguard Injun Joss, weitere Arachniden-Schwärme und ein Brass Arachnid an (der als Totem von Ramos fungiert und seine Fähigkeiten sehr sinnvoll ergänzt). Aus der Reihe der Outcasts könnte der Scharfschütze Hans eine sinnvolle Ergänzung darstellen, da er die Truppe mit ein wenig Fernkampfpotential verstärken kann.

Quelle: Wyrd Miniatures

BK-Christian

Chefredakteur und Betreiber von Brückenkopf-Online. Seit 2002 im Hobby, erstes Tabletop Warhammer Fantasy (Dunkelelfen). Aktuelle Projekte: Primaris Space Marines, Summoners (alle Fraktionen), Deathmatch, Deadzone/Warpath (Asterianer und Enforcer), diverse Raumschiffe und allerlei Mechs.

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Kommentare

  • Vielen Dank für diesen Review. Ich bin durch euch auf dieses geniale Spiel gestoßen und besitze eine Ressurrectionists-Bande. Kann mich euch nur anschließen was die Figuren betrifft. Sind sehr sauber gegossen und weisen schön viele Details auf.
    Ich kann jedem dieses Spiel ans Herz legen. Die Regeln sind einfach super 🙂
    Wenn ihr wollt, dann können wir gerne bei mir im Forum (http://tabletop4you.de) gerne über Malifaux reden. Ich freue mich auf euren Besuch und die Diskussion.

  • Würde mich ergänzend über Bilder der zusammengebauten (und evtl bemalten) Modelle auf den Bases freuen. Ansonsten wie immer schönes Review, danke dafür.

  • Naja, die Box enthaelt ja offiziell 2 Steampunk Arachnid Swarms, nicht einen Steampunk Arachnid Swarm und 3 Steampunk Arachnids. Also fehlen keine Bases, und die Kritik ist etwas ungerechtfertigt. Du bekommst naemlich streng genommen netterweise die 6 Karten fuer die einzelnen Arachnids als Bonus… (Zumal du fuer eine „echte“ 30 SS Crew sowieso eigentlich 2 Swarms und 6 einzelne braeuchtest, um Scatter/Swarm together richtig nutzen zu koennen).

    Ansonsten ein schoener Review. Meine ersten Crews sind hoffentlich in der Post 😉

  • Bilder der zusammengebauten und bemalten Minis gibt es nach und nach in meinem Projektthread in der Tabletopwelt (http://www.tabletopwelt.de/forum/showthread.php?t=123940 nur sichtbar wenn angemeldet), ich kann sie aber auch hier noch einmal hochladen.

    @Desaster:
    Das stimmt zwar einerseits, aber auf der anderen Seite sind die Arachnids wie Du schon geschrieben hast ganz eindeutig darauf ausgelegt, sie auch einzeln zu spielen. Und wenn man schon die Karten für Einzelminis mitliefert, sollten imho auch die paar Cent für 6 Bases drin sein. Zumindest eine Kombination aus 1 Schwarm und 3 Einzelspinnen sollte machbar sein. Und angesichts des nicht gerade günstigen Preises gilt das gleich doppelt.

    Was aber auch gilt: Man braucht definitiv noch mehr Schwärme, davon hat man eh nie genug. 🙂

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