Review: Talisman 4. Edition
Zu einen der „Einstiegsdrogen“ im Tabletop Hobby, zählen vor allem die Brettspiele mit Games Workshop Support. Bei vielen war der erste Kontakt zum Hobby somit Heroquest, Space Crusader und auch Talisman.
Fantasy Flight / Heidelberger Spiele verlegen nun die 4. Edition des Brettspielklassikers.
Worum geht es bei Talisman?
Ursprünglich stammt Talisman aus dem Jahr 1983 und wurde von Games Workshop direkt vertrieben. Aber das Spielziel, dass 2 – 6 Spieler um die Krone der Herrschaft kämpfen ist gleich geblieben.
So kombiniert Talisman auf dem Weg zu diesem Ziel verschiedene Rollenspielelemente im Brettspiel. Jeder Spieler übernimmt die Rolle eines zufällig ermittelten Charakters und reist über das Spielfeld, welches in 3 ringförmigen Ebenen aufgeteilt ist, trifft dabei auf Fremde, Freunde und Gegner, sammelt Gold und Gegenstände und rüstet sich langsam für die immer schwereren Herausforderungen bis er letzt endlich Stark genug ist (oder sich zumindest stark genug fühlt) um sich die Krone zu schnappen.
Was befindet sich in der Box?
Neben einer umfangreichen Spielanleitung mit optionalen Regeln für schnelles Spielen, gibt es auch ein großes Spielfeld mit 3 Regionen. Außerdem diese Spielgegenstände:
- 104 Abenteuerkarten
- 24 Zauberspruchkarten
- 40 Stärkemarker (8 große und 32 kleine rote Kegel)
- 40 Talentmarker (8 große und 32 kleine blaue Kegel)
- 40 Lebenspunktmarker (8 große und 32 kleine grüne Kegel)
- 36 Schicksalsmarker
- 28 Kaufkarten
- 4 Talismankarten
- 14 Charakterkarten und Spielfiguren aus Plastik
- 4 Krötenkarten und Figuren aus Plastik
- 4 Gesinnungskarten
- 30 Goldmünzen
- 6 Würfel
Eine kluge Entscheidung die von FFG / Heidelberger getroffen wurde, war es die Pappmarker durch richtige Spielfiguren zu ersetzen. Als wir im Februar 2008 bereits eine Vorschau auf Talisman erhalten konnten, damals wurde das Spiel noch Games Workshop direkt bzw. Black Industries verlegt, sagte man uns, man werde auf Plastikfiguren verzichten um die nötige Distanz zu den Citadel Produkten zu gewähren.
Aber Heidelberger versorgte nicht nur die Grundbox mit Spielfiguren, sondern bietet auch Upgrade Sets für Besitzer der ersten Auflagen mit Pappaufstellern, um in den Genuss der Figuren zu kommen.
Die Miniaturen sind etwa 30mm hoch und für einfache Spielfiguren recht gelungen. Dabei bieten die Miniaturen genügend Details um auch angemalt zu werden, sollten vorher allerdings gut abgewaschen und grundiert werden.
Wie spielt sich Talisman?
Die Spieler erhalten jeweils einen von 14 verschiedenen Helden (u.a. Mönch, Krieger, Assassine, Magier) und ziehen mit diesen reihum W6 Felder in eine beliebige Richtung entlang der Ebenen. Dabei verfügen die Charaktere über die Werte Stärke (für klassischen Nahkampf) und Talent (für magische Attacken). Während der Reise durch die verschiedenen Regionen sammeln die Helden weitere Gegenstände, die primär diese Werte steigern (und stellenweise andere Spielvorteile bringen, wie z.B. mehr Gegenstände tragen zu können) und damit besser im Kampf gegen verschiedene Gegner bestehen können. Es steht den Spielern sogar frei, sich gegenseitig den gar aus zu machen
Die drei Regionen werden zum Zentrum hin, immer gefährlicher für die Spieler, aber sie kommen so auch immer näher an das Spielziel, die Krone der Herrschaft. Der Übergang von einer Ebene zur nächst höheren ist immer mit einem Hindernis verbunden, die erste wird von einem Wächter verteidigt und die zweite durch ein Portal geschützt.
Wie geht es weiter mit Talisman?
Es gibt bereits zwei Erweiterungen für Talisman. Zum einen „der Schnitter“ (The Reaper), welches 4 neue Charaktere (Karten + Figuren), 90 zusätzliche Abenteuerkarten, 26 neue Zaubersprüche, 12 Hexenmeisterkarten und den Namensgeber Schnitter selbst bietet. Hier wandert Gevatter Tod selbst auf dem Spielfeld umher und erschwert den Spielern den Weg zur Krone der Herrschaft.
Außerdem noch „den Kerker“ (The Dungeon), welches 5 neue Charaktere (Karten + Figuren), ein zusätzliches Kerkerspielbrett, 128 Kerkerkarten, 20 neue Zaubersprüche, 10 neue Abenteuerkarten und 10 neue Schatzkarten.
Bisher ist lediglich der Schnitter auf deutsch erhältlich, an der Übersetzung des Dungeon arbeitet man noch, dürfte aber nicht mehr allzu lange dauern.
Fazit
Das neue Talisman ist eine gelungene Neuauflage des Brett-Rollenspiels. Die Figuren werten das Spiel ungemein auf und insgesamt vermittelt das Spiel einen hochwertigen Eindruck, der auch nach mehrfachen Spielen erhalten bleibt.
Mit einem Preis von 40 EUR für die deutsche Version inklusive Figuren, ist es nicht nur für ein Fantasy Flight Spiel vergleichsweise günstig (hier liegen die Preise üblicherweise bei etwa 60-70 EUR, dafür erhält man aber auch riesige Mengen an Figuren und Spielmarker).
Die Regeln sind schnell erklärt und verstanden, das Spiel fasziniert Jung und Alt, was sich immer wieder an den Spieleabenden bestätigt. Selbst ohne die Erweiterungen bietet das Grundspiel bereits langfristigen Spaß (sowie Abwechslung wegen der vielen Charaktere und Karten) und ist daher nicht nur wegen des Preises einfach ein Muss in jeder Spielesammlung – auch für nicht Fantasy-Fans.
Talisman kann unter anderem im Koblenzer Spieleladen Fantastikus getestet und erworben werden oder online über Planet Fantasy.
hört sich gut an figuren sehen sehr gut aus denke mal das wir uns besorgen werden
Ich hab das schon paar mal gesehen und es hat mich in den fingern gejuckt. Der Test klingt wirklich gut, kaufen 🙂
Ist ja bald schon wieder Weihnachten.
Ich will jetzt niemandem den Kauf vermiesen, aber ich habe auch schon schlechte Sachen über das Spiel gehört. 2 Punkte:
man muss zum Teil auf spezielle Felder kommen um seine Missionen zu machen, wenn man schlecht würfelt kann es sein, dass man eine halbe Stunde auf dem Fleck bleibt während die anderen Spieler gemütlich weiter wandern und einen unaufholbaren Vorsprung haben, kann frustrierend für einzelne Spieler sein.
Dann das Endgame, wer zuerst in den inneren Kern vordringt ist sozusagen „Herscher“ und muss von nun an jede Runde würfeln um die anderen Spieler zu zerstören, hierbei hat man eine 50% Chance einen Spieler zu verletzen, da in der späten Phase des Spiels aber viele Spieler heiltränke haben, kann es mitunter sehr lange dauern bis das Spiel dann zuende ist…also ein eher träges und langweiliges Endgame.
Wenn man schlecht würfelt macht so ziemlich kein Spiel Spass, egal ob Warhammer oder Monopoly.
Und das Endgame, wem das so nicht gefällt, es liegen alternative / optionale Regeln für ein anderes / kürzeres Spielende bei.
Das sind also beides keine Argumente.
Talisman leidet ähnlich wie die Neuauflage von TITAN oder „Höllenhaus“ an der gleichen Krankheit wie alle „Klassiker“. Der Spielmechanismus war damals innovativ, aber es gibt heutzutage einfach bessere Alternativen (z. B. Runebound) mit schlankeren/flüssigeren Spielabläufen. Die Neuauflage von Talisman bietet da leider zu wenig Neuerungen um seinen „Angestaubten“ Regelmechanismus zu verbergen. Trotzdem Nett, aber nicht mehr das Novum wie einst.
Klingt recht interessant. Kenne Talisman allerdings auch nur von Hörensagen. Laufen die Kämpfe in Talisman, wie in Runebound ab? Bei letzterem fand ich die stink langweilig. Jede Runde auf die selben drei Werte zu rollen, ist nicht grade aufregend und Herausfordernd.