Review: Planetare Invasionen für Warhammer 40.000
Heute ist es soweit, die Planetare Invasion steht offiziell in den Läden zum Verkauf bereit. Damit ist das Buch die 3. Erweiterung zu Warhammer 40.000 nach Städte in Flammen und Apokalypse.
Was bietet diese Ergänzung für Warhammer 40.000?
Der erste Eindruck
Wenn man den Spielbericht im aktuellen White Dwarf liest und alleine die Bilder vor der Schlacht mit denen nach der Schlacht vergleicht, wird direkt klar, hier geht es heiß her. Wo vorher noch Festungen und Verteidigungsstellungen standen, finden sich nun nur noch Krater.
Dabei versucht die Erweiterung nicht nur einzelne Spiele zu verändern, sondern eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen von der ersten Landung bis zur finalen Schlacht um die Herrschaft um den Planeten. Dabei greift das Planetare Invasionen Regelwerk auf abgeänderte Armeeorganisationspläne, mehr als 30 Gefechtsoptionen (ähnlich den Strategischen Optionen aus Apokalypse und Städte in Flammen) und 6 verschiedenen Missionen.
Das man dazu einiges an Gelände braucht, deutlich mehr als bei einer normalen Schlacht, erkennt man auch recht früh. Da gibt es aber klassisch viele Möglichkeiten zum selbst bauen aber auch eine Auswahl modularer Bausätze von Games Workshop speziell zu Planetare Invasionen, die auch mit den Städte in Flammen Sets kombiniert werden können. Dabei sind die Preise recht moderat und wie man an unsrer gestrigen Review zur Bastion gesehen hat, erhält man auch einiges dafür.
Spielverhalten
Die angepassten Armeeorganisationspläne für Angreifer (doppelt Sturm und Elite) und Verteidiger (doppelt Unterstützung), verändern die Armeelisten nicht unbedeutend. So gibt es für Angreifer die Space Marines spielen nun auch die Möglichkeit, ohne Deathwing eine komplette Terminator Armee aufzustellen.
Klingt nach harten Listen? Dem ist auch so, die werden aber für Planetare Invasionen auch benötigt. Schließlich darf der Verteidiger das komplette (ja, das komplette) verfügbare Gelände aufstellen. Hier gibt es kein Punktelimit, wer also eine komplette schwere Festung, 12 Bastionen und 2 Landeplattformen besitzt, darf diese ruhigen Gewissens einsetzen. Nun fast, beide Parteien dürfen aus einer moderaten Auswahl an Gemeinheiten auswählen und der Angreifer erhält bei übermäßigen Verteidigungsanlagen einen Ausgleich durch zusätzliche Gefechtsoptionen.
Die Optionen von Orbitalen Bombardements über Wiederholungswürfe bis hin zu taktischen Finessen. Dabei haben Verteidiger und Angreifer jeweils sehr mächtige Optionen, die entsprechend kosten, aber sich auch sehr verheerend auf den Mitspieler auswirken können. Dabei wird nicht nur zwischen Angreifer und Verteidiger unterschieden, es gibt auch Fraktionsspezifische Gefechtsoptionen. Ein paar lesen sich fieser als sie eigentlich sind, wie z.B. den Teleporterschlag des Imperiums, bei dem Modelle in einem Gebäude die einen gelungenen (!) Rüstungswurf ablegen, mit den Wänden verschmelzen. Dabei sind wohl (Chaos) Space Marines am schlimmsten betroffen, aber schwer gepanzerte Terminatoren dürften eher selten in Bastionen aufgestellt werden.
Außerdem bietet Planetare Invasionen Zusatzregeln für verschiedene Verteidigungsanlagen wie Bastionen, Landeplattformen und Festungen. Die Bunker bieten dabei Selbstschussanlagen und einen ordentlichen Schutz gegen Beschuss. Truppen mit schweren Waffen sind essenziell für den Verteidiger, da diese aus den Bastionen schießen können ohne selbst getroffen werden zu können.
Eine Änderung für die Missionsregeln, das einige Spieler bereits als Hausregeln für reguläre Warhammer 40.000 Partien eingeführt haben, ist dass jede Einheit Gelände einnehmen kann, nicht nur Kernauswahlen. Außerdem wäre eine Sturmlandung, keine Sturmlandung wenn es nicht ausreichend Schocktruppen gäbe. Der Einsatz eben dieser Regel ist mehr als üppig. Alles was nicht schockt, kommt auf Seiten der Angreifer als Reserve ins Spiel.
Für ein „reguläres“ Spiel nach den Planetaren Invasionen Regeln bieten sich Streitkräfte zwischen 1.750 und 3.000 Punkten an und die Spieler sollten genügend Krater zur Hand haben, denn von allen Geländestücken werden diese mit Abstand am meisten benötigt für die Veränderungen auf dem Spielfeld und verschiedenen Gefechtsoptionen.
Mit ein paar Anpassungen, lässt sich mit Planetare Invasionen auch so manche D-Day Landung re-inszenieren.
Fazit
Games Workshop erfindet mit Planetare Invasionen das Spiel nicht neu, aber als Ergänzung zum regulären Warhammer 40.000 ist es eine gelungene Erweiterung. Außerdem bietet das Regelwerk die Möglichkeit und Motivation, endlich einmal viele lang geplante Geländebauprojekte und spezielle Spielplatten umzusetzen.
Es liegt zwar bei vielen Punkten im Buch (Gefechtsoptionen und Gelände) ein gewisser Unterton „Kauft!-Kauft!“ bei, aber da der Gelände-/Modellbauaspekt für viele fest zum Tabletop gehört, ist dieser dezenter als bei Apokalypse.
In Anbetracht der allgemeinen Kosten im Tabletop, historisches mal ausgenommen, sind die 22,50 EUR für das Regelwerk ein akzeptabler Preis und für Spieler die nach etwas Abwechslung suchen, eine willkommene Neuheit.
Grundsätzlich bietet das Regelwerk auch die Möglichkeit z.B. mit Apokalypse und Städte in Flammen kombiniert zu werden und damit zu einem noch speziellerem / intensiverem Spielerlebnis zu führen.
Den Planetare Invasionen Einsteigern sei empfohlen, erst einmal ein paar Spiele mit keinen oder nur wenigen Gefechtsoptionen zu spielen um sich langsam an die neuen Regeln für Gebäude und Schlachtsituation anzupassen.
gibt es für verteidigungsanlagen auch armeespizifische profile/regeln oder muss man sich da selbst was ausdenken?
Die sind universell, eine für alle.
Aber das wäre eine Interessante Ergänzung als Fan-Projekt Armeespezifische Sachen nachzureichen.
Wer weiß, vllt kommt ja Planetare Invasionen Reloaded 😀
@Siamtiger
Würde auf jeden Fall zur Preispolitik von GW passen.
Das büchlein ist schon bestellt 🙂
hoffentlich nicht wieder so ein reloded quatsch,
wenn dann sollen sie gleich ganze Bücher rausbringen.
Wie bei „Codex Strassenkampf“ und „Städte in Flammen“.
Was anderes zum Buch: Auf der letzten Seite sieht man einen Cybot der Grey Knights. Ist das ein Umbau oder die Forgeworld-Variante.
Das ist doch der alte Umbau wenn ich nicht irre.
Der Sarkophagus ist vom Missionar, ein paar Details aus Greenstuff.