Hobbytipp: Die Palettenfrage
Es ist Hobby-Dienstag und diese Woche möchte ich das Augenmerk auf einen wichtigen Arbeitsgegenstand richten, der oft nur wenig beachtet wird: die Palette. Ein unersetzliches Hilfsmittel um Farben aus dem Töpfchen zu tropfen, zu mischen und zu verdünnen. Nur stellt sich die Frage: Was eignet sich am besten und wie funktioniert eine Nasspalette?
Grundsätzlich habt ihr drei Möglichkeiten bei der Wahl einer Palette. Das eine kann eine beliebige glatte Oberfläche sein, ein alter kleiner Teller eignet sich gut, oder eine Fließe oder auch mal eine alter CD/DVD-Rohling. Letzteres kann vielleicht ein wenig blenden, ist aber oft im Überfluss vorhanden und kann leicht entsorgt werden, wenn er voll mit Farbe ist. Eine Palette aus Keramik lässt sich dagegen gut unter heißem Wasser mit einer Drahtbürste und etwas Spiritus von Zeit zu Zeit reinigen.
Wer oft mit selbstgemachten Washes arbeitet oder viel Farbe aus den Dropper Bottles von Vallejo verwendet, für den lohnt sich eine spezielle Palette mit Vertiefungen. Diese bekommt man in verschiedenen Hobby- und Künstlerläden. Auch Games Workshop bietet der Vollständigkeit halber seit neuestem so eine Palette an. Durch die Vertiefungen verteilt sich die Farbe so, dass sie weniger Oberfläche beitet und trocknet daher auch etwas langsamer. Darüber hinaus sammelt sie in ihren Näpfchen verdünnte Farbe besser als auf einer glatten Oberfläche. Etwas kniffelig ist es jedoch, eine Palette mit möglichst kleinen Vertiefungen zu finden, da die meisten Paletten nicht für den Kleinstbedarf bei Miniaturen dimensioniert sind. Auch die Reinigung gestaltet sich bei einfachem Plastik etwas schwieriger.
Die Deluxe Version ist zweifelsohne die Nasspalette. In Künstlerfachgeschäften kann man sich so etwas fertig kaufen, auch von Privateer Press gibt es inzwischen ein solches Produkt, erhältlich bei unserem Partner Tinbitz.
Die grundsätzliche Funktionsweise: In einer verschließbaren Plastikkassette befindet sich ein flacher Schwamm, der befeuchtet wird und so Wasser speichert. Darüber befindet sich ein spezielles Trägerpapier, auf dem man die Farbe anmischt. Durch das Papier wird aus dem Schwamm konstant Wasser nachgezogen und die Farbe wird feucht gehalten.
Wenn man eine passende Plastikbox hat, kann man sich auch leicht eine einfache Nasspalette selber bauen: etwas gefaltetes Küchenpapier ersetzt den Schwamm, anstelle des Trägerpapiers geht auch einfaches Butterbrotpapier.
Da die Farbe konstant feucht bleibt, ist eine Nasspalette besonders bei Profimalern beliebt, die ihre Übergänge in vielen dünnen Schichten aufbauen und auch sehr malerisch, sprich: mit vielen Mischfarben arbeiten. Für eine schnelle und effektive Schichttechnik, bei dem das meiste fast 1:1 aus dem Topf kommt, ist eine Nasspalette nicht unbedingt nötig. Aber probiert doch mal aus, ob dieses Werkzeug zu eurer Arbeitsweise passt, mit einigen Hausmitteln kann man das leicht ausprobieren.
Was benutzt ihr als Palette? Was sind eure Erfahrungen und Tipps zum Thema Nasspalette? Wie immer wird euer Kommentar gerne gesehen!
CD-Rohling. Ich hab nie höhere Ansprüche beim Malen gehabt. Spielen und Bauen war immer interessanter.
Ich hätte auch gar nicht die Zeit, höhere Malansprüche zu leben. ^^
mfg
Tobias
@Tobias
Jupp. Ich nehm soweit’s geht alles direkt aussem Pott, mache aber oben in die „Lippe“ immer etwas wasser rein und verdünne mir die Farbe da. Netter Nebeneffekt: nicht ‚verbrauchtes‘ Wasser geht nachher in den Farbtopf – die Dinger trocknen nicht so schnell aus..
Und wenn ich doch mal mischen muss, reicht mir eigentlich immer irgend’nen Stück Plastik, z.B. der Deckel von einem Figürchenblister..
Nasspalette klingt interessant, gibt auch sicher bessere Ergebnisse, aber ist für mich eher was für zum merken wenn’s mal in Rente geht & ich *wirklich* Zeit über habe..
Nur noch Nasspalette… wenn man die richtig aufbaut, hat man neben den oben aufgezählten Vorteilen, dann man auch einfach in der Nacht den Deckel zumachen kann und am nächsten Tag im Feierabend „frische“ Farben hat, die immer noch feucht sind uid ggf. nur ein Tröpfchen Wasser braucht, um das gleiche Mischungsverhältnis wie am Vorabend zu haben.
Wenn ich mal male (macht eigendlich meine Freundin) nutze ich eine Fliese. Die Lasur der Oberfläche ermöglicht gutes mischen. Platz ist auch genug und wenn die mal richtig mit Farbe zu ist, lässt sich das ganze leicht mit einem Spachtel oder Aceton lösen.
Ne fliese aus dem baumarkt funktioniert bestens zum mischen. Ansonsten versuche ich auch alles aus den töpfen direkt zu nehmen.
kommt mir bekannt vor…
naja, bis jetzt war ich nicht so anspruchsvoll, was mein mischmedium angeht.
Ich benutze ein durchsichtiges Plastiksackerl und ein weisses Blatt Papier darunter. Wenn ich weiss, dass ich mindestens 10 Schichten brauche und immmer die nächste Farbe aus der vorherigen mische, misch i einfach mehr- aber die Idee mit der Nasspalette interessiert mich.
Werd ich mal ausprobiern^^
Also ich kann sagen, dass ne Nasspalette eine sehr gute Erfindung ist. Das beschleunigt das Malen enorm. Vor allem lässt sich auch schöner malen und mischen.
Das einzige Problem ist, wenn man zwei Tage malt und sich dann erst wieder nach zwei Wochen hinsetzt.
Bis dahin hat sich da oft schon Rasen gebildet ^^
Darum benutzte ich sie nur noch, wenn ich weiß dass ich die nächsten Tage auch sicher male und wenn ich besondere Sachen machen (Chars oder Monster ect.).
Also ich hatte immer Probleme mit einer Nasspalette. Bei mir wollte das meist nicht richtig funktionieren. Meine ersten versuche waren mit einem dünnen Schwamm und Löschpapier, das Papier blieb sehr lange feucht und es funktionierte recht gut, das einzige Problem ( was aber durchaus schwerwiegend ist ) das sich nach einer Zeit kleine Fussel vom Papier gebildet haben. Ich habe mich dann im Internet informiert und viele meinten man solle einfach Backpapier nehmen, also bin ich los gleich mal welches gekauft. Getestet und gemerkt, dass das Wasser nicht richtig durchkommt und die Farbe trotz vielen Wassers + Schwamm nicht richtig durch das Papier kommt, habe auch schon mehrere Backpapiere getestet, entweder ist es extra so, oder ich mach was falsch 😀 Wenn ihr Ideen habt oder welches Backpapier man benutzen sollte, immerher damit!
Ich nehme das ganz normale Backpapier von Aldi. Auch wenn man kaum merkt, dass da Feuchtigkeit durchkommt, der Effekt ist beeindruckend. Löschpapier saugt sich viel zu stark voll, das kann eigentlich nicht gescheit funktionieren. Das Backpapier bildet eine durchaus solide Trennschicht zwischen Wasser und Farbe, aber trotzdem wird Dir Deine Farbe nicht mehr reintrocknen.
Ich verwende eine Plastikbox aus dem Baumarkt, einen Küchenlappen (die gibt es normalerweise in gelb, rosa und blau, sind die klassischen Allerweltslappen) sowie eben das Backpapier von Aldi. Darauf rühre ich die Farbe dann mit Wasser an und sie bleibt auch über Nacht gut feucht, so dass ich am nächsten tag höchstens ein wenig umrühren und etwas Wasser hinzufügen muss. Funktioniert bestens.
Da ich selten mische und fast nur aus dem Topf direkt nehme, behelfe ich mir meistens mit den Platikhälften der Blister. Bei Farben, die ich oft verdünnt brauche hab ich zum Teil sogar zwei Farbtöpfe, einen eben schön verdünnt (meistens alte, die die gleiche Farbe beinhaltet haben oder ehemals komplett leere Farböpfe, die ich mir mal für solche Fälle besorgt hab, als GW die noch hatte) Davon hab ich auch noch paatr über, für den Fall, dass ich mal ne Mischfarbe in wirklich großen Mengen brauchen sollte.
ich benutze immer einen rechteckigen Teller, mit ca 0.5 cm Rand, da rein einige gut durchnässte Lagen Küchenrolle und darauf Backpapier, funktioniert hervorragend!
Also auch für Leute die nur aus dem Top schichten ist die Naßpalette sehr gut weil man sehr viel Farbe spart da man meist alles was man auf die Palette gibt bis zum letzten Fitzelchen aufbrauchen kann.
Meine ist in einem Frischkäsebecher (samt Deckel) und darin gefaltetes Küchenpapier (das normale von REWE tut bei mir Dienst) und ein billiges Backpapier darauf. Durch den Deckel erhöht sich die Haltbarkeit bei langen Malpausen und auch muss ich nur alle paar Monate das Wasser auffrischen (auch bisher keine Planzenwuchs). Die Feuchtigkeit bleibt mehr als ausreichend.
Es gibt für Nasspaletten auch spezielles Trägerpapier, falls das mit normalem Backpapier nicht so richtig funktioniert.
Der Trick bei der Nasspalette ist: Billige Sachen verwenden!
Will heissen: Billiges Haushaltspapier als Unterlage, welches das Wasser nicht komplett aufsaugen kann – billiges Backpapier als Trennmedium zwischen Wasser und Farbe, das grobporig genug ist einen Austausch zwischen Wasser und Farbe zuzulassen.
@Purit: Du wirst auf den ersten Blick nicht merken, dass die Farbe feucht bleibt wie beim Löschpapier – schliesslich musst du bei der Nasspalette immer noch selbst die Farben mit Wasser verdünnen. 😉
Malst du aber ein paar Stunden merkst du den Unterschied: Die Farben trocknen einfach nicht ein – und bleiben in der gemischten Konsistenz.
Was auch wichtig ist: Oberflächenspannung des Wassers brechen!(Tropfen Seife im Mischwasser)
Ansonsten sammeln sich die Pigmente der Farbe nach einer Zeit durch die Halbkugelform eines Wassertropfens auf dem Backpapier immer am Rand. Die Gravitation können wir nicht abstellen – wohl aber den Radius der Wassertropfenhalbkugel verringern, so dass die Pigmente nicht so stark an den Rand gezogen werden. 🙂
@ Benk: Gegen den „Rasen“ auf der Nasspalette hilft ein einfacher Trick: Destiliertes Wasser benutzen (Gibts sehr günstig in diversen Baumärkten oder Billigsupermärkten, alternativ von Mami´s Bügeleisenwasser was stibitzen).
Leergefutterte Toffifeeverpackungen:
Große Näpfe für viel Farbe, kleine Näpfe für wenig Farbe.
Ist das Teil verbraucht, mehr Toffifee essen…..
Ich benutze fast ausschließlich meine Nasspaletten. Zu Hause habe ich eine große, verschließbare und für Maltreffen habe ich den Deckel einer Frischhaltedose.
Hi,
bei dem Backpapier sollte man darauf achten, dass es nicht mit Wachs beschichtet ist.
Hier ist nen Link zu nem Tutorial: http://77thcef.blogspot.com/2010/03/wet-wet-wet-palette-not-band.html
Der Trick mit dem Toffifee klingt gut 😉