von Dennis | 15.02.2008 | eingestellt unter: Warmachine

Jacks in the City – Hordes: Warmachines böser Bruder?

Jacks in the City

Seid mir gegrüßt, werte Warmachine und oder Hordes Spieler und auch jene, die mit Privateer Press Spielen bisher keine Erfahrungen gesammelt haben. Ich präsentiere hiermit den ersten Teil von „Jacks and the City“, der Rubrik des Brückenkopfes über Privateer Press Spiele. Es ist schon etwas amüsant, dass es ausgerechnet in der Premiere von „Jacks and the City“ nicht um Jacks (für alle, die sich mit Privateer nicht auskennen: Jacks sind diese fetten Kampfmaschinen, die die zentrale Rolle bei Warmachine spielen), sondern um Warbeasts geht. Also – meine Frage für heute lautet: Was ist eigentlich mit Hordes los?

Im April dieses Jahres brachte Privateer Press Hordes auf den Markt. Ein Tochterspiel zu Warmachine war da – die Frage nach neuen Fraktionen war beantwortet, denn dieses neue Spiel bietet nicht eine sondern direkt vier neue Fraktionen. Es ist nämlich komplett mit Warmachine kompatibel. „Klasse!“ dachten sich alle und stürzten sich auf die Hordes Unleashed Events, die weltweit von Press Gangern (Freelance Supporter von Privateer Press, verantwortlich für Events und Demospiele und vieles mehr) organisiert und durchgeführt wurden. Das System mit dem die so genannten Warlocks ihre magischen Fähigkeiten einsetzten und mit dem man die brachialen Warbeasts so richtig auf Touren brachte war eine gelungene Variante des Fokus Systems aus Warmachine. Die Unleashed Events waren ein großer Erfolg und so konnte man auch viele Leute für das Spiel begeistern, die sich bisher von Warmachine und den dazugehörigen Miniaturen gar nicht angesprochen fühlten. Ein paar neue Releases wurden der wartenden Spielerschaft in den nächsten Monaten präsentiert doch im August dieses Jahres stagnierte die Versorgung mit neuen Miniaturen auf einmal. Plötzlich hingen nur noch Warmachine Neuheiten in den Regalen der Händler, im September wurden gerade mal neue Warlocks nachgeschoben und im Oktober gab’s Releases von Figuren, die bisher nur in den Starter Boxen erhältlich waren. Die Hordes Spieler traten also ein wenig auf der Stelle. Es gab ein neues Spiel, alle Einheiten waren mit vollen Regeln im Regelbuch abgedruckt und die Figuren der fehlenden Releases waren dort ebenfalls teilweise schon zu sehen. Doch kam nichts nach. Allen Fraktionen fehlten wichtige Schlüsseleinheiten: Den Skornespieler fehlten die Basilisken, Venatoren & Paingiver Beast Handler, Trollblood Spieler warten immer noch auf den Krielstone Bearer und Fellcaller und dem Circle fehlten die Shifting Stones, die Woldwatcher und die Tharn Bloodtracker. Auch der Legion of Everblight fehlten noch einige schöne Gimmicks, doch waren sie sicherlich die Fraktion, die mit den bisherigen Veröffentlichungen noch am besten leben konnte.

In vielen Städten wurden die wenigen Hordes Turniere von findigen Legion of Everblight Spielern gewonnen und nicht nur hier sondern auch in den USA und anderen Ländern schwand das Interesse an Hordes. Verständlich, wo doch ständig neue Warmachine Miniaturen herauskamen, die sofort ausprobiert werden mussten. Und die Spieler machen nunmal eine beschränkte Zahl an Spielen im Monat. Ob nun Hordes, Warmachine oder etwas vollkommen Anderes ist dabei recht irrelevant. Wenn man dann so wenig gereizt wird, Hordes zu spielen, da man weder die Armee aufstellen kann, die man sich im April bereits mit Feuereifer ausgerechnet hatte noch auch nur irgendetwas neues zur Verfügung gestellt kriegt, während für Warmachine nicht weniger als die Kavallerie, neue Warcaster und ein komplett neues Ergänzungsbuch herauskommt – wer will es den Leuten die sich im April Hordes zulegten verdenken. Die Reihenfolge der Neuveröffentlichungen war von Privateer Press also sehr unglücklich gewählt.

Aber das Licht am Ende des Tunnels ist zu sehen. Die nächsten Monate stehen ganz im Zeichen des unrasierten Bruders von Warmachine. Hordes kommt zurück und zwar ziemlich gewaltig. Bereits im Februar und März werden die letzten Figuren, die noch nicht erhältlich sind auf den Markt gebracht und im November und Dezember kommen schon extrem wichtige Schlüsseleinheiten auf den Markt. Aber wie geht’s dann weiter? Hordes Evolution wurde angekündigt und zwar nicht wie zuerst geplant für März 2007, sondern tatsächlich später, nämlich erst für Oktober 2007. Schlecht? Im Gegenteil! Hordes Evolution wird in etwa die Inhalte von Warmachine Superiority und Escalation zusammen haben! Kavallerie für Hordes, neue Beasts, Solos, Einheiten, Warlocks und Minions für alle Fraktionen. Dazu kommt eine weltweit anlaufende Warmachine und Hordes Liga, die von Privateer Press selbst ins Leben gerufen wird. Laut den Aussagen von Matt Wilson selbst wird Hordes damit mehr als nur konkurrenzfähig gegenüber Warmachine (das waren die Hordes Armeen auch, meiner Meinung nach, nach Primal schon) und die Bandbreite an Auswahlen, die Hordes Spielern zur Verfügung stehen wird extrem steigen. Eine Durststrecke wird es zwischen März und Oktober aber nicht noch mal geben. Dank dem No Quarter Magazine, werden wir wohl regelmäßig neue Einheiten aus Evolution noch vor Release des Buches sehen und diese werden auch dann schon erhältlich sein. Damit könnte der Schritt in Richtung der Warmachine/Hordes Crossover Turniere endlich gemacht und die Bresche geschlossen sein. Klingt alles gut, hoffen wir, dass alles auch so gut klappt und angenommen wird. Ich würde mich jedenfalls freuen meine Protektoratsjacks mal durch ein paar Shredder pflügen zu lassen.

(Original von Tim „Cenobyte“ Grubbert, Brückenkopf 57)

Dennis

SiamTiger / Dennis, Stellvetr. Chefredakteur von Brückenkopf Online. Seit 1996 im Hobby. Erstes Tabletop Blood Bowl. Aktuelle Projekte: http://www.chaosbunker.de/

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