Review: Dark Eldar Codex 5. Edition
Lange war es nicht sicher ob die Dark Eldar wirklich in Commorragh oder nicht eher an einem mystischen Ort namens „Ende des Jahres“ leben. Nun ist es aber soweit und am Ende des Jahres erscheint wirklich nach 12 beziehungsweise 8 (wenn man die zweite Auflage berücksichtigt) langen Jahren der neue Dark Eldar Codex.
Erster Eindruck
Als allererstes merkt man, dass der Codex massiv angewachsen ist, von den 48 Seiten der zweiten Auflage des 3. Edition Codex auf ganze 96 Seiten. Hier wird das Volk der Dark Eldar komplett neu erfunden. Es bleibt zwar viel Altbekanntes erhalten, aber es wird mit Neuem kombiniert, weiter aus- und überarbeitet.
Der Hintergrund wird endlich einmal konsequent und gesammelt ausgearbeitet. Dabei werden zuvor nicht weiter beachtete Aspekte des Hintergrundes detailgenau betrachtet. Die Dark Eldar sind hier mehr geworden als einfach nur böse Eldar. Sie haben ihre ganz eigene Gesellschaft, ihre eigenen Ziele und Ängste und das alles ist sauber aufeinander abgestimmt.
Die komplette Miniaturenreihe wurde und wird überarbeitet, was zumindest bei einem Teil der Figuren auch bitter nötig war. Das Artwork ist komplett neu, von den alten Bildern ist nicht eines übrig geblieben.
Neuerungen der Dark Eldar
Alle Einheiten des alten Codex gibt es auch weiterhin, wenn auch teils in stark abgewandelter Form. Hinzugekommen sind einige neue Einheiten, welche sich aber sehr gut in die bestehenden Einheiten einpassen. In eigentlich allen Fällen wurden bei den Infanteriemodellen die Profile verbessert, bei nur leichten Änderungen der Punktkosten. Die Trupp-Charaktermodelle haben meist einen MW-Bonus erhalten und beispielsweise beim Archon wurden KG, BF, A und MW angehoben und das ohne Erhöhung der Grundkosten.
Einheiten wie die Grotesquen, Mandraks, Harpyien und Hellions wurden komplett überarbeitet und stellen damit jetzt endlich einen brauchbaren Teil der Armee dar und haben damit nicht mehr nur Liebhaber-Wert.
Als neue Einheiten hinzugekommen sind: Der Hofstaat des Archon, Folterer (ein Zwischending zwischen Grotesquen und Haemonculi), Harlequine (identisch mit den Harlequinen aus dem Codex Eldar), Fleischgeborene Kabalenkrieger (verbesserte Krieger als Elite-Auswahl), Hekatrix-Blutbräute (verbesserte Hagashîn), 3 verschiedene Sorten Bestien für den Bestienmeister, die Schattenviper (eine kleine Schattenbarke für 5 Mann Besatzung), Cronos-Parasitenmaschine (Abart des Talos), Sichelflügel-Jäger (Abfangjäger der
Dark Eldar, schnelles Antigravfahrzeug, welches Schocken darf) und der Nachtrabe-Jagdbomber (Bodenkampfflugzeug der Dark Eldar, schnelles Antigravfahrzeug, welches Schocken darf)
Die wohl wichtigste Neuerung ist die Sonderregel „Macht durch Schmerz“. Wenn eine Einheit mit dieser Sonderregel eine Nichtfahrzeugeinheit vernichtet, erhält sie einen „Schmerzmarker“. Der erste Schmerzmarker gibt die Sonderegel „Verletzung ignorieren“, der Zweite zusätzlich „Rasender Angriff“ und ab dem dritten „Schmerzmarker“ ist die Einheit zusätzlich noch „Furchtlos“. Einige Einheiten beginnen das Spiel bereits mit einem „Schmerzmarker“. Die Cronos-Parasitenmaschine kann zusätzliche „Schmerzmarker“ erzeugen, immer wenn sie mit Schuss- oder Nahkampfwaffen Modelle ausschaltet erhält eine Einheit in 12“ einen Marker.
Fast ebenso wichtig ist, dass alle Splitterwaffen – also Splitterpistole, Splittergewehr, Splitterkarabiner und Splitterkanone – als Giftwaffe (4+) gelten. Somit können zum Beispiel Harpyien mit ihren Sturm 3 Splitterkarabinern auch jeden Phantomlord zu Fall bringen und ein normaler Kriegertrupp auch jedem Space Marine-Trupp gehörig auf die Füße treten.
Auch sonst hat sich in der Rüstkammer der Dark Eldar einiges getan. Es gibt zwar die alten Bekannten auch weiterhin, hier seien Besonders der Peiniger, die Schattenlanze und die Fleischmaske genannt. Andere Gegenstände wurden abgeändert, so hat zum Beispiel die Schattenkanone ihren Maximal-Feuermodus (Schießen wie eine Plasmakanone) verloren, aber 3 Schuss mit S 5 und DS 2 über 36“ machen das mehr als wett.
Legendäre Dark Eldar
Wie alle anderen Armeen des 40k-Universums kommen natürlich auch die Dark Eldar nicht ohne ihre speziellen Persönlichkeiten aus. Daher gibt es auch in diesem Codex wieder eine gewachsene Auswahl an besonderen Charaktermodellen.
Aus dem alten Codex haben es 5 der alten Charaktere geschafft, natürlich mit abgeänderten und angepassten Regeln:
- Lelith Hesperax
- Kheraruakh, Der Dunkle Henker
- Drazhar, Herr der Klingen
- Urien Rakarth
- Asdrubael Vect, Erhabener Großfürst von Commorragh
Neu hinzugekommen sind:
- Baron Sathonyx, Der Hellionfürst (hat die Sonderregeln, die einen angeschlossenen Helliontrupp zu verbessern, macht Hellions zu einer Standardauswahl)
- Herzog Sliscus, Die Schlange (gibt Kabalenkriegern verbesserte Giftwaffen, lässt Schattenbarken schocken und lässt die Armee zweimal auf der Tabelle für Kampfdrogen würfeln)
- Fürstin Malys (nahkampfstark, darf nach Aufstellung und vor Spielbeginn W3 Dark Eldar-Einheiten neu platzieren und sogar in Reserve zurücknehmen)
Showcase & Hintergrundsektion
Zum Hintergrund wurde im Ersten Eindruck schon etwas geäußert. Der Hintergrund der Dark Eldar wird hier komplett neu aufgezogen. Die gesamte Gesellschaft, das Verhalten, die Ziele und die Organisation werden detailreich beleuchtet. Alten Hasen werden neue Details zu teil und Neulinge lernen die Dark Eldar so genau kennen, wie es zuvor nie möglich war.
Der Showcase-Bereich ist gut gefüllt mit Bildern der neuen Modelle. Einige dieser Bilder sind aus diversen Quellen schon bekannt.
Die Miniaturen sind auf gewohnt hohem Standard bemalt. Was aber negativ auffällt ist, dass sich die Farbschemata alle sehr ähneln. In den meisten Fällen handelt es sich um harte Akzente in Blau, Grau, Grün oder Rot auf schwarzer Grundierung. Es gibt lediglich ein Bild einer Dark Eldar – Armee mit orangen Akzenten auf roter Grundierung. Hier wäre mehr möglich gewesen, diese Lücke wird aber bestimmt innerhalb kurzer Zeit von diversen Malkünstlern im Internet geschlossen.
Fazit
Phil Kelly hat hier ganze Arbeit geleistet. Der Hintergrund ist neu und reichlich, der Showcase-Bereich ebenso reich gefüllt. Die neuen Regeln und die Armeeliste machen einen sehr guten Eindruck. Hier wird sich zeigen müssen, wie stark beziehungsweise ausgewogen die Regeln sind. Besonders die starke Verbreitung von Gift (4+) – Waffen könnte hier etwas zu stark sein. Ich bin sehr gespannt, wie sich die Armee auf dem Spielfeld schlagen wird.
Dies ist der Codex, den die Dark Eldar und die Spieler nach dieser langen Durststrecke verdient haben.
Link: Games Workshop
morgen ist er mein! trotz irgendwie vieler buchstabenfehler im artikel( sorry das ich das mal kritisiiere, aber wenns schon selbst mir auffällt… 🙁 ) ist die review gelungen 🙂
Das Fazit kann ich nicht so ganz teilen – die hohe Verbreitung von Giftwaffen sehe ich nämlich als eher kleineres Problem (außer für Tyras, aber deren Bedürfnisse wurden ja schon in ihrem eigenen Codex ignoriert)…
…problematisch für die Gegner könnten mMn eher deutlich konkretere Armeelemente werden – z.B. das Folterer ohne BCM (welche man oft u.a. aufgrund solcher Möglichkeiten verbietet) zum Standard aufgewertet werden können (ist ein wenig so als können man Wolfwing ohne Logan spielen – punktende Folterer die mit niemanden mehr wirklich um Slots konkurrieren könnten ein wenig heftig sein), oder die Sichelflügelschwärme die für sehr wenig Punkte in großer Zahl gespielt werden können…
…solche Sachen könnten halt die „Vendettas“ der DE werden – also Einheiten, in einem an sich schon guten aber nicht übermächtigen Codex, welche aus verschiedenen Gründen zu stark ausgefallen sind…
…außer bei Tyras hat man so was zwar mittlerweile in fast jedem neuen Codex, was nichts dran ändert dass das ein Problem ist.
…ich habe den Codex in den letzten Wochen bereits ein paar mal durchgeblättert und bin nach wie vor begeistert von den neuen Modellen und enttäuscht vom Codex. Nicht das er nicht umfangreich und strukturiert daherkäme und auch die obligatorischen ortographischen Fehler sind mir noch nicht aufgefallen, aber schon allein die Inccubi sind mir ihrem Profil, aus meiner Sicht, überzogen. Für 22 Punkte sind sie einfach viel zu stark, schnell, attackenreich und gut gerüstet. Da sollten sich nur wenige Gegner finden, die einen Angriff von 10 dieser Genossen unbeschadet überstehen.
Ich möchte auch nicht immer nur meckern, nur wenn ich dann noch an die Schmerzmarker u.s.w. denke, dann macht es mir ja jetzt schon keinen Spa? gegen die DE zu spielen, aber vielleicht beweist die Praxis ja doch eine ausgewogene Armee.
Jetzt bin ich nur noch gespannt, was zukünftige Armeen können werden. Ich sehe meinen Champion des Imperators irgendwann mit 15 Attacken und Ini 12 seine Feinde vernichten. So hätte Frau Hesperax endlich einen würdigen Gegner…
das halte ich für maßlos übertrieben, aber regelflame muss ja immer sein^^
Naja, was erwartet man? Die Regeln sind wurst, hauptsache das Geld kommt rein. SO eine Drecksfirma, also wirklich.
Ich finde es nicht gut jetzt schon über die Regeln der DE zu „lästern“.
Als die Hochelfen neu rauskamen, hieß es: „Boah die können 2 Drachen bei 2000 Punkten mitnehmen. Ein Modell davon ist nur ne Heldenauswahl, usw…“
Heute sieht man ja was dabei rauskam…^^
Da die Hochelfen mein persönliches Hassobjekt sind, kann ich nur sagen: Zu dem Zeitpunkt, als sie veröffentlicht wurden, waren die Regeln total überpowert.
Dass sie es jetzt, drei Jahre und einen Editionswechsel später, nicht mehr in dem Maße sind, ist kein Argument für die Güte des Armeebuchs.
Mir gefällt das Review, danke dafür. Vor allem der Hintergrundteil ist für Leute wie mich, die auf solche Sachen stehen wirklich gut geworden. Mir gefällt der Aspekt, dass die Dark Eldar eine Art Seelenvampire sind, die durch das Aufsaugen von Schmerz und Leid anderer quasi ewiges Leben erhalten können. Auch bei den Farbseiten stimme ich euch zu – etwas mehr Abwechslung als Schwarz mit Sekundärfarbe wäre gut gewesen – ich selber experimentiere auch eher mit dunklen Rottönen…
Über die Liste kann man sicher lang diskutieren und vieles wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Incubi finde ich zB genau richtig so – klar, sie sind im Nahkampf recht gut, aber halten eigentlich auch wenig gegen spezialisierte Nahkampftruppen in ähnlichen Preisregionen aus.
Folterer als Standard sind hingegen schon recht stark, aber auch hier sind sie alles andere als unbesiegbar – und man braucht eh erstmal Modelle für (mein Tipp auf die nächste 5er Zinnbox). Ähnlich sieht es ja bei den Fliegern aus…
Um auch etwas zum Review zu sagen:
Ersteinmal danke für den Überblick.
Der Codex befindet sich schon auf dem Weg zu mir, ich hoffe, dass er Anfang nächster Woche ankommt.
Die mangelnde Abwechslung bei den Bemalbeispielen ist schade, aber in den Foren werden ohnehin in den nächsten Monaten genug neue Armeeprojekte gestartet werden, bei denen man sich inspirieren lassen kann.
Die DE sind bestimmt NICHT Imba…
Wer das behauptet hat mmn. keine Ahnung von 40k auf Turnierebene, geht weiter im GW eures Vertrauens rumnooben.
Weil 40k ja auch das Turnierspiel ist 😛
Wenn man keine Ahnung hat…
Na die Äußerung war super konstruktiv….
Tolles Review, Danke dafür!
Nettes Review. Vielleicht macht ihr nach 3 Monaten oder so ein zweites, da ja noch kaum Spiele mit dem Dex gemacht wurden und, wie man hier lesen kann, auf reiner Theorie über die Spezialfähigkeiten „diskutiert“ wird (na ja eher gejammert). Der Dex reicht vom Härtegrad leider nicht an SW/BA ran.
leider?
Is doch klar… Erst wird gemeckert, dass alle Dexe „zu hart“ seien…. Nun ist ein Dex mal schön geworden und prompt ist es schlecht, dass der nicht gemaxed ist 😉
Wenn alle Codices „zu hart“ wären, dann wäre es keiner mehr.
Will heißen: die sollen sich bitteschön auf einen Standard festlegen und alle Bücher danach ausrichten.
oh ja ich freue mich schon auf eine ganze armee die meine monströsen tyras nie schlechter als auf 4+ verwundet Oo ….. gw und denken passt echt micht zusammen was?
bzw denken können sie aber nur mit blick auf das geld
Mal abgesehen von dem ganzen Regelkram…
Mir ist aufgefallen, dass da noch einige Charaktermodelle&Einheiten erwähnt wurden, die ich noch nicht kenne. (z.B. Asdrubal Vect von Commoragh hab ich zwar schonmal irgendwo gehört, aber ein Model gibts von dem nicht oder)?
Wird es also noch eine „2te Welle“ an Modellen für die DE geben?
Asdrubael Vect;
http://wh40k.lexicanum.de/wiki/Datei:Vect.jpg
Schau einer an -thx^^
Mann kann mit jeder Armee alles besiegen.
Schön, aber mit bestimmten Völkern musst du eine Menge Glück haben um zu gewinnen. Da ist man mitunter völlig hilflos…
Man muss mit der Armee in erster Linie umgehen können… 😉
Wenn sich eine Tyranidenliste vor so vielen Peinigern fürchtet, ist das auch nur ein Anzeichen für einseitige Listen. Was die Dark Elder im Sturm schnell und hart macht, tauschen sie für miserable Rüstungen und Wiederstandswerte aus.
Da sind auch die Inccubi auch nicht allzu übermächtig: rund 300 Punkte für einen Zehnertrupp (mit Barke) davon sind gerade der Punktereißer, der die ganze Liste überkippen lässt.
Und als 10er-Trupp haben sie dann auch keine Sturm- bzw. Defensivgranaten dabei; für die brauchen sie einen Archon o.ä. mit Wahngaswerfer.
Ist aber schon lustig wie das Theoriependel noch eher orientierungslos umherkreist. Gestern erzählte mir ein beinharter Turnierspieler, die Inccubi seien eine „unspielbare Codexleiche“ da sie keine Granaten haben können. 😉
Lustig, wie die Leute meckern. Deutsche …
Schönes Review.
Das nehmen was gut aussieht und los gehts… 😛