von Stahly | 05.10.2010 | eingestellt unter: Reviews

Review: The Army Painter Warpaints Starter Set

The Army Painter vervollständigen ihr Sortiment an Hobbyzubehör mit einem Farbset für Einsteiger.

Die Box ist im typischen Army Painter Gelb gehalten und sobald man die Folie entfernt hat, gibt sich der Blick auf den Inhalt preis. Enthalten sind ein Grundierspray in Deo-Größe mit 150 ml Größe, 10 Farben in 15 ml Tröpfchenzähler-Flaschen und zwei Pinsel. Dazu sind zwei Flyer als Starthilfe beigelegt. Das Set gibt es in zwei Versionen, einmal mit schwarzer und einmal mit weißer Grundierung für ca. 30 Euro zu kaufen. Sehen wir uns die Bestandteile einmal näher an.

Warpaints

Ich persönlich halte den Markt für Miniaturenfarben für recht überfüllt, neben der bekannten Produktlinie von Games Workshop gibt es auch noch Vallejo Game Colour, Formular P3, Pegasus Farben, Andrea Paints, Foundry, Coat’d’Arms und noch einige andere mehr. Da The Army Painter den Anspruch auf ein komplettes Sortiment an Hobbyzubehör stellt, ist ein Einsteigerset aber verständlich. Immerhin gibt es schon Kooperationen und eigene Farbsets mit Mantic Games.

Die Farben enthalten 15 ml und sind ähnlich wie bei Vallejo und Pegasus in Tröpfchenzählerflaschen gefüllt. Diese Art der Flaschen hat gegenüber den „Flip Top“-Farbpötten Vor- und Nachteile, sodass jeder für sich entscheiden muss, was ihm eher liegt. Die Farben bleiben länger frisch und können gut dosiert werden, jedoch wird durch das Auftragen auf die Palette immer Farbe verschwendet und die Art des Verschlusses neigt bei längerer Benutzung zur Verstopfung.

Das Ettikett verrät „Made in the UK“, was auf die gleiche Fabrik zurückgehen könnte, die auch hinter Coat’d’Arms, Formula P3 und dem Foundry Paint System (und den uralten Citadelfarben in den sechseckigen Pötten mit den weißen Verschlüssen) steht. Ein weiteres Indiz dafür ist der ähnliche Geruch der Farben. Qualitativ brauchen sich die Farben vor den Mitbewerbern nicht verstecken. Die Pigmentierung des Goldes ist zwar dünn, das Gelb etwas dünnflüssig und auch das Metall deckt nicht so gut wie beim Konkurrenten GW. Dafür gefällt der natürliche Hautton und das sehr gut deckende Weiß, der Rest der Farben liefert ebenfalls eine gute Vorstellung ab. Die Konsistenz ist gut und das Ergebnis matt. Leider sind die Töne nicht direkt auf die Farben der Colour Primers abgestimmt. So ist das Braun deutlich dunkler als „Leather Brown“, das Blau etwas heller als „Navy Blue“ und auch das Rot passt nicht 100%ig auf das „Pure Red“. Eine passende Entsprechung zu den Primern wäre für Ausbesserungsarbeiten wirklich hilfreich gewesen.

Unschön: Bei einigen Farben ist das Plastikteil zur Entnahme der Farbe nicht ganz eingesteckt gewesen.

Die Grundierung

Das Highlight des Einsteigersets ist sicherlich der beigelegte Colour Primer, da das Set damit das einzige Set am Markt mit einer richtigen Sprühgrundierung ist. Das Produkt haben wir bereits in einem seperaten Review beleuchtet, samt wichtiger Tipps zur Handhabung. Beide Grundierungen sind sehr hochwertig. Bei der enthaltenen schwarzen Grundierung ist mir aufgefallen, dass diese matter als meine letzte reguläre Dose Matte Black deckt. Weitere Details findet ihr ansonsten im seperaten Review.

Die anderen Bestandteile

Zum Bepinsel sind ein Einsteigerpinsel mit Synthetikhaar und ein Trockenbürstpinsel aus vermutlich Nylon enthalten. Negativ fällt auf, dass beide Pinsel keine Schutzkappen aufwarten. Der Hobby Basecoating Brush hält trotzdem eine gute Spitze und das Synthethikhaar ist hochwertig. Er ist damit für Einsteiger sicherlich besser geeignet als ein Naturhaarpinsel von minderwertiger Qualität. Auch der Hobby Drybrush erfüllt seinen Zweck, Synthethik- anstelle Nylonhaar wie bei den anderen Trockenbürstpinseln von The Army Painter wäre jedoch eine hochwertigere Wahl gewesen. Mehr Infos über Pinseleigenschaften liefert übrigens dieser Hobbytipp.

Weiterhin sind zwei Flyer enthalten. Der eine verdeutlicht die „Army Painter Methode“ mit Farbgrundierung, Grundfarben und Dipping. Der andere erklärt den Gebrauch der Colour Primers und liefert einige Produktinformationen. Wie schon bei der Verpackung tragen jedoch das unübersichtliche, laienhaft wirkende Design zusammen mit dem etwas holprigen Englisch nicht gerade zur Wertigkeit des Produktes bei. Für blutige Anfänger hätte der Informationsgehalt dazu durchaus höher ausfallen können.

Fazit

Ein abschließendes Urteil fällt mir wirklich schwer. Die im Set enthaltenen Produkte sind solide, aber nichts weltbewegend Neues. Eine schöne Idee ist der beigelegte Colour Primer, jedoch ist das Set im Sinne der Army Painter Methode immer noch unvollständig. Hier fehlt eine kleine Probe des hauseigenen Quickshade Dips.

Für den Maler im klassischen Sinn halte ich die neuen Startersets von Games Workshop attraktiver. Bei diesen fehlt zwar die Sprühgrundierung und es ist auch weniger an Farbe und Pinseln vorhanden, dafür bekommt man einen guten Mix aus Tuschen, Foundation und regulären Farben sowie ein paar hochwertige Steckminis zum Üben. Dazu kommt, dass der Preis des Warpaint Startersets mit 30 Euro auseinander gerechnet auch keine so große Ersparnis im Vergleich zum Einzelkauf ähnlicher Produkte bietet.

Stahly

Stahly, Hobbyredakteur und leidenschaftlicher Sammler und Bemaler. Seit 1997 im Hobby. Erstes Tabletop: Warhammer 40k. Aktuelle Projekte: Skaven, Eldar und Ultramarines. Zusammen mit Sigur und Garfy führt er den Projektblog: http://taleofpainters.blogspot.com/

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Kommentare

  • Hmm, das mit der Sprühgrundierung finde ich wirklich einen netten Zug. Auf der anderen Seite kann man ohne Tuschen oder den Army Painter Dip mit dem Set gerade erste Bemalschritte üben. eine Probe der AP Tusche wäre wirklich nett gewesen, aber die lassen die sich ja für teuer geld bezahlen, so dass eine Dose Dip grad mit Gold aufgewogen werden könnte… 😉

    • „Leider sind die Töne nicht direkt auf die Farben der Colour Primers abgestimmt. So ist das Braun deutlich dunkler als „Leather Brown“, das Blau etwas heller als „Navy Blue“ und auch das Rot passt nicht 100%ig auf das „Pure Red“.“

  • Tja, da haben sie es aber schon ein wenig vergeigt. Es wäre sehr viel besser und sinnvoller gewesen, die Farben den Sprühgrundierungen anzupassen. Nun ja, dann kaufe ich das eben nicht, auch gut. 🙂

    Vielen Dank für das Review! Kommt dann vielleicht irgendwann einmal ein Test der Foundry-Farben? 🙂

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