von Dennis | 04.10.2010 | eingestellt unter: Reviews

Reviews: Diskussion zum Bewertungssystem

Da es bei den letzten Reviews Fragen zum Bewertungssystem gab, möchten wir das Bewertungsformat mit den Lesern diskutieren.

Ursprünglich hatten wir bei den Reviews ein Fazit in Textform, ohne Noten oder Punkte, einfach nur eine abschließende Bewertung des getesteten Produkts.

Aktuell verwenden wir eine Wertungsbox mit folgendem Aufbau:

Wertungsbox:

Gussqualität: (1 – 6): X

– Gussgrate: Y
– Passgenauigkeit und Spaltmaße: Y
– Detailschärfe: Y

Design und Layout: (1 – 6): X

– Dynamik: Y
– Klebestellen: Y
– Optionen beim Zusammenbau: Y

Preis – Leistung: (1 – 6): X

Gesamtnote: (1 – 6): Z

Eine Überlegung ist es, die Überkategorien stehen zu lassen, dort jeweils eine Gesamtnote zu verfassen und anstelle der einzelnen Benotungsunterpunkte positives wie negatives zum Bausatz zu nennen (z.B. wenige Gussgrate, hohe Detailschärfe, viele Bitz) und dafür auch die Gesamtnote wegfallen zu lassen, da die Gewichtung der Einzelnoten stark abhängig vom letztendlichen Verwendungszweck ist. So ist das Design und Layout wichtiger für eine Vitrinenminiatur, aber Preisleistungsverhältnis eher zu vernachläßigen, da man sich die Miniatur nur einmal besorgt anstelle von mehreren dutzend Stück für eine gesamte Armee.

Allerdings haben wir uns noch Alternativen überlegt;

Anstelle eines Notensystems ein Punktesystem, mit einer Skalierung von 0 – 10 für die einzelnen Kriterien, die aufsummiert werden könnten. Das wird schon länger bei Videospielmagazinen benutzt und ist erfolgreich.
Hier wäre allerdings ein ähnliches Gewichtungsproblem wie bei dem bisherigen Notensystem. Sind die Punkte in Preisleistung genauso stark zu gewichten wie beispielsweise Optionen oder Gussqualität?

Ähnlich könnte man auch eine Prozentwertung vornehmen, bei der von oben herunter gerechnet würde. Ein Produkt beginnt mit 100% und verliert für bestimmte Aspekte eine bestimmte Anzahl an Prozentpunkten.

Ein Problem das sich unabhängig von dem gewählten Bewertungssystem stellt, ist die Vergleichbarkeit. Hier können Boxen, wenn überhaupt, nur innerhalb der Kategorien verglichen werden. Ist eine Resineinzelminiatur besser als ein Fahrzeugbausatz, nur wegen einer besseren Note? Ist die Truppbox schlechter als ein Regelwerk? Das sind Aspekte die dafür sprechen, die Gesamtnote wegfallen zu lassen und eher Kriterien in Kategorien zusammenzufassen und diese zu benoten.

Welche weiteren Kriterien sollten wir in die Wertung mitaufnehmen? Beispielsweise Lieferumfang, also nicht nur Anzahl der Teile sondern auch beiliegendes Material wie eine Bauanleitung oder Spielzubehör.

Habt ihr alternative Vorschläge, andere Ansätze oder generelles Feedback das ihr einbringen möchtet?

Dennis

SiamTiger / Dennis, Stellvetr. Chefredakteur von Brückenkopf Online. Seit 1996 im Hobby. Erstes Tabletop Blood Bowl. Aktuelle Projekte: http://www.chaosbunker.de/

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Kommentare

  • Ich bin für den Wegfall der Gesamtnote, aus genau dem angeführten Grund.
    Die Skala ist letztlich egal, ob nun Schulnoten, 1-10 oder Prozente.

  • Ich denke auch, dass die Gesamtnote letztlich nur zu Verwirrung führt. Bauanleitungen und Ähnliches sollte auf jeden Fall mitbewertet werden, vor allem bei komplexeren Plastikboxen ist die, wenn auch nicht unbedingt nötig doch zumindest hilfreich.
    Der Punkt Preis-Leistung ist etwas unglücklich, da könnt ihr aber nichts dafür. Der Hersteller kann den Preis jederzeit verändern oder es erscheint ein Vergleichbares Modell für deutlich weniger, beides Fälle, in denen die ursprüngliche Bewertung nicht mehr passt. Hab aber auch gerade keine bessere Lösung dafür, irgendwie muss man das ja auch bewerten.

    Über die Wettungsbox sollte noch eine Kopfzeile, an der man ablesen kann, in welche Kategorie das Modell gehört und wo nochmal die Eckdaten des Modells stehen, is bei den Wertungsboxen in PC-Zeitschriften ja auch so.

  • Für mich ist der Punkt Preisleistung z.Bsp. total unwichtig. Das ist auch sehr relativ. Für einen Vollzeitbeschäftigten sind 9,90 für 1 Zinnmodell nicht so schmerzhaft wie für einen 15 jähtigen Zeitungsjungen.
    Das ist meiner Meinung nach also schwer zu bewerten. Man kann natürlich beim Artikel selbst mal was zum Preis sagen, aber den Preis in die Bewertung mit einfließen zu lassen muss meiner Meinung nach nicht sein. Muss am Ende jeder selber wissen ob er sich was leisten möchte oder nicht. Letztlich geht es beim Hobby ja auch um was völlig anderes. Wie bei allen Hobbys.

    Ich persönlich könnte gänzlich auf eine Benotung oder ein Prozente-System usw. verzichten. Mir würde ein Pro/Contra und ein ausführlicher Test-Text völlig ausreichen indem versucht wird, alles wissenswerte (am besten mit Bildern wie bisher) zu beschreiben. Eine Bewertung ist halt so subjektiv. Jeder gewichtet doch anders. Würde der Text aber gewisse Punkte ansprechen, gravierend Mängel aufdecken, auf spezielles aufmerksam machen.. das würde doch gänzlich ausreichen.

  • Mir hat euer früheres Bewertungsformat in reiner Textform und mit Schulnoten besser gefallen. Dass das nicht differenziert genug ist (wie manch einer behauptet hat), finde ich nicht. Man muss halt einfach mal lesen und in den Text schauen, dann erkennt man die Kritikpunkte auch. So muss man sich am Ende mit dem Zahlenwirrwarr auseinandersetzen, das gefällt mir persönlich nicht so gut. Es wurde auch behauptet, dass eine Note 2 bei einer historischen Box nicht unbedingt mit einer 2 bei einer Box von GW vergleichbar sei (z.B. mehr Teile, mehr Optionen, ggfs weniger Details -trotzdem gleiche Note). Aber das muss es ja auch gar nicht! Noten sind eh subjektiv und ich muss auch keine historische Box mit einer GW-Box oder Resinminiatur vergleichen. So viel Mündigkeit kann man dem geneigten Leser schon unterstellen, dass er erkennt, dass an unterschiedliche Produkte auch unterschiedliche Bewertungskriterien gestellt werden.
    Auch wenn es wahrscheinlich nicht dazu kommt,ich würde eine Rückkehr zum alten System begrüßen.

  • Ich persönlich halte den Wertungskasten inzwischen für gänzlich überflüssig. Er wertet Dinge in bemüht objektiver Weise mittels Zahlen (ob 1-6 oder 0-10 ist dabei absolut egal), die in weiten Teilen eigentlich gänzlich subjektiv sind. Das ist bestenfalls bedingt hilfreich, aber in jedem Fall polarisierend, wie die diversen Diskussionen nach den Rezensionen zeigen.

    Der Wertungskasten folgt ja einer ausführlichen Rezension, in der schon alles Wesentliche gesagt worden ist bzw. sein sollte. Insofern stellt einer eine mE absolut überflüssige Zusammenfassung dar – die gelegentlich sogar von dem abzuweichen scheint, was im Text gesagt wurde.

    Neben erwähnter überflüssiger Polarisierung lädt dies auch noch dazu ein, sich den ganzen Text zu schenken und einfach nur die Note zu lesen. Das kann eigentlich nicht im Sinne des Rezensenten sein, der sich all die Mühe gemacht hat, oder?

  • Wie ihr bereits gesagt, hapert es nachher an der VErgleichbarkeit und dem jeweiligen VErwendungszweck. DAher bin ich dafür, einfach nur in einem Fazit ein kurzes PRo/Contra zu geben, die bei dem zu rezensierenden Ding existieren bzw. besonders positive Dinge oder Mängel hervorzuheben.
    Gut finde ich eine Einteilung, ob ein BAusatz/ Miniatur für Anfänger oder Fortgeschrittene geeignet ist.

  • Wie schon mehrmals erwähnt, lasst die Bewertung weg und gebt ein Fazit. Wenn’s unbedingt noch auf einen Blick als Gesamtfazit sein soll dann macht ein 5 Sterne Systeme und gut ist (5 Sterne außergewöhnlich, 4 überdurchschnittlich, 3 durchschnitt, 2 unterdurchschnittlich, 1 sollte niemand Geld für verlangen – der Großteil der getesten Produkte sollte dann bei 3 liegen).

    Aber ich stimme da „Voice“ absolut zu, lasst den Zahlenquatsch das bringt nur Unglück und ihr sägt gleichzeitig Diskussionen über das eigentliche Produkt ab, während Wertungsstreiteren und Zahlengedöhns in den Vordergrund rücken

  • Ich überflieg die Noten eigentlich immer ohne sie wirklich zu registrieren. Ein kleiner Kasten mit Pro und Contra kompakt zusammengefasst würde für mich persönlich viel besser passen.

    • Eine Pro-/Kontra-Zusammenfassung wäre jedenfalls sehr nett. Dort könnten eben jene Kriterien ja auch bündig zusammengefasst werden.

  • Preisleistung ist unnötig!
    Ihr habt ja keine wirklichen kategorien wie z.b. Highend, lowbudget usw. also solltet ihr weinfach die Miniaturen bewerten und als Fazit dazu schreiben vergleichsweise teuer, günstig,angemässen oder ähnliches.

    Ein Preis selbst ändert ja nicht an der Qualität des Modells, sehr hohe oder sogar Highend Qualität ist allgemein um ein vielfaches teurer als der einheitsbrei und das auch wenn es nur ein paar Prozent sind.
    Es muß ganz klar erkennbar sein welche Qualität die Modelle haben (als Note) und wenn erwünscht auch noch sollche Sachen wie Preis-Leistung/Anleitung/Verpackenung/Kundenservice usw. als zusatz (extra Note)

  • Ich schließe micht eindeutig den „Notengegnern“ an. Hier wurden ja teilweise auch schon die Computerspielezeitschriften ins Feld geführt. 500 Teilnoten sollen da Transparenz suggerieren sind aber letztlich im Streitfall eher irreführend, da irgendein gravierender Aspekt nicht eindeutig einer Kategorie zugewiesen werden kann. Irgendwo ist dann immer Nachbersserungsbedarf.
    Außerdem (Bsp. Warhammer Fantasy): Will ich eine Horde aufstellen nervt mich ein zu hoher Detailgrad der Minis, will ich zehn Püppis aufstellen möchte ich Deko bis zum umfallen. Wie soll das dann objektiv bewertet werden?
    Um wieder zu den Daddelgazetten zurückzukommen: Ich finde das Reviewsystem der GEE am Ansprechensten, da neben einem feinen Schreibstil, der weder auf einen Doktor noch auf einen Redakteur der BILD zurückzuführen ist, eindeutig die Stärken und Schwächen aufzeigt werden (Das gefällt vs. Das nervt). Die Entscheidung liegt aber beim Leser, ob diese Punkte für ihn ins Gewicht fallen, oder aber nicht.
    Wenn es mir also egal ist, ob ich Futter für meine Bitzbox bekomme, dafür aber Wert auf 1a Gussqualität lege und dafür auch gern etwas tiefer in die Tasche greife, brauch ich mich am Ende nicht darüber aufregen, wenn die lange ersehnte Regimentsbox doch nur mit ner 2,5 abschneidet.
    Um auf den Punkt zu kommen:
    Da ihr euch ja eh eine Menge Arbeit mit den Reviews macht, steckt die lieber in mehr Text und zerbrecht euch nicht den Kopf über irgendwelchen Noten oder Prozentwerten. Texte sind super, Bilder auch, Bewertungsbox könnt ihr euch schenken:-)

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