Hobbytipp: Freehands für Anfänger
Hier gibt’s Starthilfe für eure erste Freihandmalerei.
Bestimmt habt ihr schon Neid erfüllt auf so manchen Golden Demon oder CoolMiniOrNot-Beitrag geschaut, der nicht nur mit schön herausgearbeitete Akzenten hat sondern auch mit umfangreichen Freihandmalereien auftrumpft. Sogenannte „Freehands“ sind freie und ebene Flächen auf Miniaturen, beispielsweise Schulterpanzern, Bannern und Fahrzeugen, die mit einem zweidimensionalen Motiv verschönert werden. Dies fängt bei einer einfachen, ein- oder zweifarbigen Truppenmarkierung an und hört bei opulenten Miniatur-Gemälden auf.
Im Gegensatz zu vormodellierten Symbolen oder Bannern hat man bei der Freihandmalerei keine Führung, aber auch totale Freiheit bei der Wahl des Motivs. Neben sehr feiner Pinselkontrolle erfordert dies auch ein sicheres Gefühl für die richtigen Proportionen. Kniffelig! Viele Tutorials im Netz beschäftigen sich mit Profi-Designs. Daher habe ich euch einige Tipps für die ersten Gehversuche frei Hand zusammengestellt.
Vom Abziehbild zum Freehand
Bevor man sich an Freehands wagt, sollte man zuerst den Umgang mit Abziehbildern perfektionieren. In diesem Tutorial zeige ich, wie man mithilfe von Microsol Abziehbilder wie aufgemalt hinbekommt. Als nächstes könnt ihr das aufgebrachte Decal weiter aufwerten indem ihr beispielsweise Schattierung und Akzente oder Verwitterungseffekte hinzufügt. Man kann das Motiv auch etwas abändern indem man Teile übermalt oder ergänzt. Schaut einfach mal, was es so für Abziehbögen gibt und vielleicht lässt sich die Grundlage eurer persönlichen Ikonografie sogar bei einem anderen Volk finden.
Dieser Whirlwind hat leicht abgeänderte Ultramarine-Symbole auf Basis von Abziehbildern.
Der Vorteil bei der Arbeit mit Decals liegt darin, dass die grundsätzlichen Proportionen schon vorhanden sind, was die Arbeit sehr erleichtert und einen guten Ausgangspunkt für das weitere Motiv bietet. Bei diesem Banner der Ultramarines habe ich zuerst ein Abziehbild aufgebracht und dieses dann mit Adler und Spruchband ausgebaut.
Von der Inspiration (Bildrechte liegen bei Games Workshop, Verwendung ohne Genehmigung) zum Decal und zum fertigen Freehand.
Die Königsdisziplin der Freihandmalerei ist natürlich, ein gänzlich eigenes Motiv auf seine Miniatur zu bringen. Wenn ihr so viel künstlerisches Talent habt, erzählt euch dieser Artikel eh nichts Neues. Die meisten Anderen werden erst mal versuchen, ein vorhandenes Motiv aus den Farbseiten des Armeebuches oder einer anderen Inspirationsquelle zu malen. Um so ein Motiv auf die Miniatur zu bringen, gibt es einige Hilfsmittel. Für den Anfang ist es sehr hilfreich, den verfügbaren Platz auszumessen und das Bild per Computer in Originalgröße zu bringen, auszudrucken und neben das Modell zu legen. Dann sollte man mittels eines dünnen, aber nicht zu harten Bleistiftes vorskizzieren. Hier müssen die Proportionen so gut wie möglich getroffen sein, denn sonst wird das Ergebnis schief und krumm aussehen. Man kann sich auf die Vorlage auch ein Raster zeichnen, was einem die Übertragung etwas erleichtert, da das Auge so mehr Halt hat.
Wie man die Skizze dann ausmalt, ist Geschmackssache. Ich persönlich finde es am einfachsten, mit der dunkelsten Farbe die Flächen auszumalen und mich nach oben zu schichten und zu akzentuieren. Bei größeren Freehands kann man sicherlich auch „malerischer“ an die Sache herangehen und mehr Überblenden und Ausfedern wie man es auch auf einer großen Leinwand eher tun würde.
Top-Tipp: Outlines mit Tusche-Stift
Ist das Motiv fertig, wünscht man sich eventuell comicartige Outlines. Eine Linie von gleichbleibender Stärke ist aber mit dem Pinsel sehr schwer zu malen. Bei diesem Freehand habe ich dafür einen schwarzen Tusche-Stift mit 0,05 mm Stärke der japanischen Marke „Micron“ verwendet.
Top-Tipp: Platz zum Atmen lassen
Wenn man ein Freehand malt, sollte man ihm auch genügend Platz zum Atmen lassen. Das heißt, man sollte genügend Platz drum herum lassen und nicht zu nah beispielsweise an die Ränder eines Banners malen. Durch den Freirazm kann das Auge das Motiv leichter erfassen und das Motiv wirkt nicht hereingequetscht. Etwa 1/3 des Durchmessers nach alle Richtungen hin ist eine gute Faustregel. Sollte man ein Muster einbauen wollen, wie beispielsweise Flammen oder Wellen, sollte man das nur zu einer Kante hin malen (am besten nach unten, das verschafft dem Motiv eine solide Basis) und darauf achten, dass sich der Haupthingucker in den 2/3 im Zentrum abspielt.
Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Artikel dazu anregen, etwas an euren Abziehbildern herumzuspielen und auch mal kleinere Freehands zu wagen. Ein guter Artikel für fortgeschrittenes Freihandmalen kann man in White Dwarf 171 vom März finden (Kampfeinsätze-Ausgabe), aber auch das Internet bietet viele weiterführende Tutorials zu dem Thema.
Sehr guter Artikel mit nützlichen Tipps 🙂
Gibt es diesen Tuschestift wirklich in 0,05 mm Stärke? Der feinste, den ich im Internet gefunden habe, hat 0,2 mm. Musstest du den Stift bestellen oder bekommt man die auch im Schreibwarenladen bzw. im Laden für Künstlerbedarf?
Die gibts im ganz normalen Schreibwaren- und Bastelladen. Mein 0,05er ist von Staedtler, eine Marke die man wirklich überall findet.
Siehe hier: http://www.staedtler.de/pigment_liner.Staedtler
Ah, sehr gut. Danke dir.
Den verwende ich auch fürs Black Lining, der ist top.
Danke, das wollte ich auch fragen.
Naja …. Das Ultramarine Banner is ned wirklich so wie im Codex (Fluff Bruch steinigt ihn!!!!) … ansonsten hätt ich ne frage: ich benutze abziehbilder ned weil sie so nen komsichen durscheinenden rand haben …. fällt das bei den fertigen sachen ned auf?!
Wenn du die Abziehbilder auf eine Fläche klebst, die du vorher mit Klarlack bemalt hast und danach nochmal mit Klarlack über das aufgeklebte Bild malst, sieht man keine Ränder mehr.
Vor allem letzteres ist dringend zu empfehlen, sonst kann dir das Abziehbild beim übermalen kaputt- oder abgehen.
Guter Artikel. Ich vermisse aber einen Teil
Du sagst, das du beschreiben willst wie man mithilfe von Microsol Abziehbilder wie gemalt hinbekommt. Kannst du bitte erklären was „Microsol“ ist und wie man damit umgeht, denn leider habe ich den Teil in deiner Anleitung nicht gefunden 😉
Danke schon mal im Voraus.
Sorry, habe vergessen das entsprechende Tutorial zu verlinken – das ist jetzt aber nachgeholt.