Brückenkopf: 10 Fragen an Stahly
Nach Darkover, SiamTiger und Sir Leon ist nun Hobbybeauftragter Stahly der Vierte im Bunde unserer Fragenrunde.
Stelle dich mal kurz vor:
Ich bin 23 Jahre alt und liege in den letzten Zügen eines Grafikdesignstudiums. Ich bin schon von klein auf sehr kreativ und von den geliebten Legosteinen aus der Kindheit war der nächste logische Schritt das Tabletop-Hobby. Für den Brückenkopf veröffentliche jeden Dienstag Tutorials und Hobbytipps oder teste Mal- und Bastelmaterial. Außerdem betreibe ich ein englischsprachiges Hobbyprojektblog, Stahly’s Paintstation.
Wie bist du zum Brückenkopf gekommen:
Da ich schon immer gerne Leute in Foren weitergeholfen habe, wollte ich mein gesammeltes Hobbywissen in zentraler Form weitergeben und habe einfach die Redaktion gefragt, ob Bedarf an Hobbyartikeln vorhanden wäre. Wenn ihr also auch ein gutes Tutorial habt, das ihr hier veröffentlicht sehen wollt, wendet euch doch an die Redaktionsemailadresse!
Wie bist du zum Hobby gekommen:
Etwa im Alter von 11 Jahren fand ich die ersten paar GW-Produkte im örtlichen Spielzeuggeschäft. Ich hab mir eine Broschüre mitgenommen (die mit dem Covermotiv des Hochelfenbuches der 5. Edition) und bald darauf den ersten White Dwarf gekauft (Nr. 20) und die ersten Space Marine mit Farbe misshandelt. Die ersten Jahre waren ein ständiges Auf und Ab, denn ich hatte damals keinen Ansprechpartner und musste mir alles selbst beibringen. Erst die goldenen Zeiten des Internets haben mich auf meinen heutigen Weg geführt.
Was macht für dich das Tabletop-Hobby aus?
Das Sammeln und Bemalen von coolen Modellen und Armeen. Den Anblick einer schön bemalten, stattlichen Armee finde ich fantastisch. Das Bemalen von einzelnen Miniaturen oder Dioramen reizt mich nicht so, denn warum sollte ich mich einer einzelnen Miniatur zuwenden, wenn ich in der Zeit einen ganzen Trupp bemalen könnte? Es kommen so viele coole neue Minis raus, dass ich auch so schon kaum hinterherkomme 😉 Aber irgendwann möchte ich auch mal meine Fähigkeiten voll ausreizen und mich an einer Einzelfigur austoben.
Was ist dein aktuelles Projekt?
Hauptsächlich arbeite ich an einer Eldar-Armee des Weltenschiffs Saim-Hann, streue aber gelegentlich auch neue Modelle für meine Ultramarines ein oder bemale ein paar Modelle für die Vitrine.
Was steht als nächstes Projekt an?
Sobald ich mit dem Groß meiner Eldar durch bin, möchte ich passend zur 8. Edition auch mit Fantasy starten und eine Skaven-Armee beginnen. Ich stand schon immer auf deren Ästhetik und Hintergrund, leider gefielen mir die Modelle nie. Mit den fantastischen Neuerscheinung vom letzten Armeebuch hat sich das allerdings stark verändert, und nun hoffe ich auch, dass das neue Starterset noch einige schicke Minis mit sich bringt. Außerdem habe ich auch noch einen kompletten Satz Escherganger von Necromunda rumliegen und möchte meine aktuellen Armeen weiter vergrößern.
Immer mal wieder liebäugele ich mit Warmachine, aber bisher hat es Games Workshop immer noch geschafft, meine Freizeit mit immer neuen tollen Modellen zu beanspruchen.
Zeige uns 3 Lieblingsminiaturen aus deiner Sammlung und erzähle ihre Geschichte:
1. Captain aus der Black Reach Box
Ich finde das Modell von Dave Thomas hervorragend modelliert und ein perfektes Sinnbild für eine codextreue Marine-Ästhetik. Besonders gut gefällt mir, wie der Umhang über die Schulterpanzer fällt und dem Captain so mehr Masse verleiht. Mit der Bemalung bin ich auch ziemlich zufrieden.
2. Phantomlord
Neben den einfachen Gardisten ist der Phantomlord mein Lieblingsmodell aus dem Eldar-Miniaturensortiment. Ein großer Sprung von der vorherigen Version und meisterhaft, wie Jes Goodwin die charakteristischen Merkmale der Eldar-Fahrzeuge in dieses Modell übertragen hat. Das Malen und Zusammenbauen hat großen Spaß gemacht.
3. Klassischer Marneus Calgar
Diese Miniatur hat damals meine erste Ultramarines-Armee, die hauptsächlich aus den „Statuen“-Marines der Grundbox der 2. Edition bestand, angeführt. Natürlich war die Bemalung grausig und so ist sie in irgendeinem Abstellraum bei meinen Eltern vermodert, bis ich sie vor kurzem wiedergefunden habe. Es war ein sehr nostalgisches Gefühl, der Miniatur mit meinen heutigen Fertigkeiten ein aktuelles Farbschema zu verleihen.
Weitere Detailansichten zu den einzelnen Modellen findet ihr in meinem Projektblog.
Was ist dein Lieblingssystem und warum?
Ich bin dem Warhammer-Kosmus stark verbunden und stehe auf alles, wo Jes Goodwin seine Finger im Spiel hatte (siehe meine Armeen: Marines, Eldar, Skaven…). Ich war noch nie ein großer Spieler, gerade mit dem aktuellen „höher, schneller, weiter“-Prinzip der neuen 40k-Codices kann ich nicht viel anfangen. Auch die Walküre hätte besser in eine eigene Erweiterung gepasst als in normale Spiele (genauso wie der Storm Raven)… Ansonsten mag ich Necromunda sehr gerne, da habe ich mal eine sehr schöne erzählerische Kampagne auf einem toll gestalteten, modularen Tisch gespielt.
Hobbies außerhalb des Tabletops?
Also dem typischen Tabletopler-Klischee was Musik und Kleidungsstil betrifft entspreche ich nicht 😉 Ich bin eher ein Popkulturjunkie und stehe auf Fashion, Comics, Videospiele und abgefahrener Geek-Kram; sammle Vinyl, höre viel Musik, am liebsten Indie und Britpop, besuche Konzerte und Clubs.
Wo siehst Du das Hobby in 10 Jahren?
Ich denke, Games Workshop wird immer noch eine dominierende Rolle spielen, jedoch werden die „kleineren“ Systeme immer stärker an den Marktanteilen nagen. Siehe den Erfolg von Privateer Press in den Vereinigten Staaten. Auch wenn wir uns alle schon seit Jahren über die Geschäftsgebahren von GW beklagen, glaube ich, dass irgendwann doch noch der Punkt kommt, an dem die Engländer massiv umdenken müssen. Im Web 2.0- Zeitalter, in denen sich das Internet immer mehr öffnet und immer mehr Lebensbereiche durchdringt, kann man einfach nicht mehr weiter diesen Protektionismus fahren. Denn gerade durch das Netz ist der Erfolg vieler kleinerer Hersteller erst möglich geworden.
Damit beenden wir das heutige Interview und geben den Fragenkatalog an den nächsten Redakteur weiter.
Sehr schön zu lesen, ich habe bereits auch ide anderen Vorstellungen gelesen und ich mag diese persönliche Note, die dadurch entsteht.
Mach/Macht weiter so
Weiter so
Hmm… Warmachine im Stahly Stil… ich glaube das wäre ne‘ richtig geile Kiste. Mach ma 😉
der WD 20 war auch mein erster, nur war ich da 21 🙂