Review: Perry Plastic French Napoleonic Hussars 1792-1815
Die Perrys haben mittlerweile 2 weitere Plastikboxen mit Kavallerie für den Napoleonischen Krieg herausgebracht. Wir beginnen mit den französischen Hussaren 1792 – 1815.
Die Box kostet 15 GBP und bringt es auf 14 berittene Modelle im 28mm Maßstab aus Plastik. Damit liegt sie gleich auf mit der French Heavy Cavalry Box. Für reichlich Abwechslung ist gesorgt, da die Reiter mit einer großen Auswahl an Köpfen und einigen zusätzlichen Bitz zusammengebaut werden können.
Die Abmessungen der Box sind deutlich größer als bei den bisherigen Perry Boxen, bietet sie schließlich auch einiges mehr an Gussrahmen. So finden sich neben dem Basegussrahmen, 4 reine Pferdegussrahmen, 1 Kommandogussrahmen und 4 Reitergussrahmen. Selbstverständlich darf bei einer Perrybox die Farbtafel nicht fehlen, diese ist im Falle der Husaren eine fast A3 Große doppelseitig bedruckte Variante.
Insgesamt kommt mit so auf;
- 28 Beinpaare (in 14 Stück je unterschiedlichen Designs)
- 14 Oberkörper
- 84 ! Köpfe (mit verschiedenen Hüten / Helmen)
- 14 Mäntel
- 14 Schwerttaschen
- 14 Pferde
- 1 Standarte
- 1 Trompetenarm
Die Vielfalt an Teilen ist der Wahnsinn. Alleine das man für jeden Reiter aus 4 verschiedenen Köpfen (3 verschiedene Hüte und 1 Bärenfellmütze) sowie 2 verschiedenen Beinen wählen kann ist enorm.
Zur Gussqualität gibt es keine Beanstandungen, hier und da müssen kleinere Gussgrate entfernt werden, aber alles im Bereich der für Plastik normal ist. Man hat aber die Anordnung der Teile im Gussrahmen verbessert, und so laufen Gusslinien nicht mehr über wichtige Details. Die Schärfe der Details ist sehr gelungen und für den zierlicheren Truescale auf einem beachtlichen Niveau.
Die Pferde sind andere als z.B. in der Box der Dragoner oder der schweren Kavallerie und neu modelliert worden. Einmal ein Gruppenbild der neuen Pferde, sowie ein Vergleichsbild (2. + 3. Bild) der Dragonerpferde (links) mit denen aus der Husarenbox (mitte + rechts). Dazu ein Vergleichsbild (2. Reihe) mit Citadelpferden des Imperiums.
Um die angesprochene Vielfalt zu verdeutlichen hier ein paar Bilder der zusammengebauten Hussaren in den verschiedenen Varianten. Sowie Vergleichsbilder (2. Reihe) mit der schweren Kavallerie (links 1+2).
Besonders beeindruckend an der Husarenbox ist die Farbtafel. Wie oben bereits erwähnt ist sie deutlich größer als die bisher bekannten Farbtafeln der Perrys. Fast A3 Groß und doppelseitig auf Hochglanz gedruckt, sind sehr viele Regimenter detailliert mit ihren Regimentsfarben abgedeckt. Zusätzlich finden sich ein paar Informationen zu den Regimentern sowie deren Einsatz auf der Farbtafel.
Fazit
Wir könnten es hier mit der bisher vielleicht besten historischen Plastikbox zu tun haben, die es bisweilen auf dem Markt gibt. Als wären 14 Kavalleriemodelle von hoher Qualität zum Preis von 15 GBP nicht schon alleine ein Kaufgrund, gibt es zig Teile für Varianten dabei (alleine die über 80 Köpfe sind beeindruckend) und eine wirklich umfangreiche Farbtafel.
Somit schafft man es hier auf ein insgesamt superbes Preisleistungsverhältnis und ergänzt die bisherige Palette an napoleonischen Miniaturen mit einem neuen, äußerst gelungenen Release.
Da gibt es nichts zu meckern und folglich gibt es dafür die glatte 1.
Link: Perry Miniatures
Einfach erstklassig was die Leute so machen, leider bin ich nicht so begeistert von der Napoleonik, obwohl die Uniformen schon sehr hübsch sind. (Was sind denn die am häufigsten gespielten Regelwerke für diese Figuren?)
Das Crux ist, 28mm Napoleonisch ist untypisch. Die meisten Systeme in der Epoche sind auf 15mm ausgelegt. Es gibt zwar Miniaturen für 28mm, aber die Spiele benötigen häufig Unmengen an Platz.
Würde ich zu den glücklichen gehören die Spieltische 3 x 2 m aufwärts besitzen und aufstellen könnten, wäre z.B. Blackpowder ganz hoch im Kurs. Gerade die Beschußlastige Epoche der Napoleonischen Kriege lebt von einer gewissen Schlachtengröße, die in 28mm zu einem Problem werden kann.
Ansonsten gibt es an Regelwerken;
General de Brigade von David Brown, Shako 2 von Arty Conliffe, eine kommende Field of Glory Erweiterung und die March of the Eagle Regeln (recht simpel gehalten), die wir sogar zum Download da haben.
Als Ergänzung kann man da noch Lasalle von Sam Mustafa und natürlich Napoleon von Matt Fletcher bzw. Wargames Foundry nenne. Beide recht neu und auch auf 28 mm spielbar!
Man kann die Miniaturen sicherlich auch für andere (nicht historische) Spielsysteme verwenden.
Hab gehört, mit alternativen Köpfen (Gasmaske + Pickelhaube) könnte man daraus nette Minis für eine Imperiale Armee basteln, stimmt’s, Siamtiger? 😉
Danke für das Review.
Da tut es mir fast leid, dass ich mich für die Napoleonische Epoche nicht begeistern kann…aber wenn noch mehr solcher Figuren folgen, kann sich das ja ändern.
Ohne Zweifel eine schöne Box und schöne Miniaturen.
Persönlich würde ich für Tabletops, die die napoleonische Ära abdecken (nach dem Lesen ist mein persönlicher Favorit Lasalle), jedoch kleinere Maßstäbe bevorzugen, da dort der Zeitaufwand für Zusammenbau und Bemalung der in großer Zahl benötigten Figuren geringer ist, die Optik mir besser gefällt und Armeen, die es in 28mm nicht aus Plastik gibt (und das sind eine ganze Menge) auch erschwinglich sind.
An der Stelle muss ich auch sagen, dass ich mir auch 15mm Plastik wünschen würde. Was könnte man da an Figuren in einem Gussrahmen unterbringen. Das wäre superb und wohl auch eher Zielgruppenorientiert.
Seit dem Es günstig Napoleonisches in Plastik im 28mm Maßstab gibt, wechseln viele auf diesen Maßstab. Die Ersparnis zu 15mm Zinn ist auch kaum noch gegeben. Ich habe mich auch schon gewundert warum keiner auf die Idee kommt 15mm Plastik zu machen, besonders auch hm Hinblick auf FoG.
Mahlzeit!
Machbar ist ja bis 10 mm Plastik möglich, GW hat das bei Battle of the Five Armies vorgemacht und bei Wargamesfactory laufen auch Petitionen – die Technik ist da, die Frage ist dann halt mal wieder, ob sich das bei den Verkaufszahlen lohnt und die Geräte dafür erschwinglich sind – für 10 bis 15 Euro kann man ja z.B. in 15mm schon 40 – 50 Stück Infanteristen kriegen, bei 10 mm wird es nochmal billiger, eine Einheit für Warmaster Ancients z.B. 3 – 5 GBP.
@Lameth:
Ich glaube nicht, daß sich das für alle Regeln durchsetzt, auch wenn die gängigen Fantasy- und SciFi- Systeme den Maßstab 28mm enorm pushen. FOG wird in diesem Maßstab eigentlich nicht gespielt, und viele andere historische Wargames auch nicht. Im Tiny-Soldiers setzt sich z.B. für Lasalle momentan 15 mm durch.
Interessant werden könnte es aber, wenn die 20mm-Hersteller auf Hartplastik wechseln…gute Figuren gibt es dort ja massenhaft, nur das Weichplastik schreckt viele ab…^^
@Draconarius
Ich glaube du hast mich falsch verstanden. Ich meinte schon, dass FoG in 15mm gespielt wird und sich deshalb eine Produktion von 15mm Plastik lohnen würde. Geräte muss sich da keiner anschaffen, weder Victrix, noch Warlords, die Perrys noch Mantic haben im Keller eine Plastikgussmaschine im Keller stehen. Die lassen ihre Sachen bei Renedra gießen und wenn es sich nicht lohnen würde, würden die kleinen Firmen das ja auch nicht machen.
„The Plastic Soldier Company“ wird demnächst die ersten 15mm Hartplastik-Miniaturen rausbringen:
http://wargamingmiscellany.blogspot.com/2010/04/seen-at-salute-2010-but-not-bought-yet.html
Na ja, bis die mal aus dem Quark kommen…die 20mm Russen waren für März geplant…
@Lameth: Ok, sorry, da hatte ich dich wohl falsch verstanden. 😉
Das ist eine wirklich dicke Box. Die 1 habt ihr bisher noch nicht vergeben, oder?
Absolut, auf jeden Fall eine schicke Kiste. Hoffentlich kriegen die anderen Ranges auch soviel Liebe 🙂